Wie behandelt man Arthrose mit TCM?

Person in winter coat with snowflakes falling around them.

Arthrose ist ein alltägliches Thema in meiner Praxis für TCM in Zürich. Schmerzen in den Gelenken können das Leben ganz schön einschränken. Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) bietet hier eine andere Sichtweise und viele praktische Möglichkeiten, um Beschwerden zu lindern. Besonders Akupunktur bei Arthrose ist bekannt und wird häufig angewendet. Aber auch Kräuter, spezielle Tees, Ernährung und Bewegung spielen eine grosse Rolle. Im Folgenden schauen wir uns an, wie TCM bei Arthrose helfen kann – einfach erklärt und mit Tipps, die sich im Alltag umsetzen lassen.

Wichtige Erkenntnisse

  • TCM betrachtet Arthrose als ein Zusammenspiel von Wind, Kälte und Nässe, die in die Gelenke eindringen und Beschwerden verursachen.

  • Akupunktur bei Arthrose kann Schmerzen lindern und die Beweglichkeit verbessern, indem gezielt Punkte ausgewählt werden.

  • Chinesische Kräuter, wie im Easy Movement Tea, und äussere Anwendungen wie Free Flow Gel können die Behandlung unterstützen.

  • Eine warme, ausgewogene Ernährung und regelmässige Bewegung helfen, die Gelenke geschmeidig zu halten.

  • Kombinationstherapien aus Akupunktur, Kräutern und Körperarbeit bieten oft die besten Ergebnisse bei Gelenkbeschwerden.

Grundlagen der TCM bei Arthrose

Arthrose, also der chronische Verschleiss der Gelenke, ist weit verbreitet. Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) sieht Gelenkschmerzen dabei ganz anders als die westliche Medizin. Sie spricht von Energieblockaden, äusseren Einflüssen und Schwächen im Organismus. Ziel ist, wieder Gleichgewicht und Harmonie zu schaffen, um Beschwerden zu lindern und das Wohlbefinden zu verbessern.

Was versteht man unter Bi-Syndrom?

In der TCM sind viele Gelenkbeschwerden Formen von sogenannten Bi-Syndromen. Dieses Begriff steht für Blockaden und Stagnationen im Körper – vor allem in den Gelenken oder Leitbahnen, durch die unser Qi, die Lebensenergie, zirkuliert. Das kann dann ziehende, stechende oder dumpfe Schmerzen verursachen. Viele kennen es von nassen, kalten Tagen: Dann machen die Knie oder Finger plötzlich mehr Probleme.

  • «Bi» bedeutet ins Deutsche übersetzt einfach: behindert, blockiert, verstopft.

  • Typische Symptome: Schwellungen, Steifheit, Schmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit.

  • TCM unterscheidet zum Beispiel Wander-Bi (Schmerzen wandern), Schmerz-Bi (starke, punktuelle Schmerzen) oder Fixes Bi (Kälte- oder Nässe-bedingte Steifheit).

Das Bi-Syndrom ist also eine Erklärung für unterschiedliche Formen und Ursachen von Arthrose-Schmerzen aus Sicht der TCM.

Die Rolle von Wind, Kälte und Nässe

In der TCM spielen äussere Faktoren eine grosse Rolle. Besonders Wind, Kälte und Nässe gelten als die häufigsten Auslöser für Gelenkbeschwerden. Jeder, der mal nasse Füsse im Winter hatte, spürt das am nächsten Tag in den Knochen.

Einflussfaktor

Typische Symptome

Typisches Wetter

Wind

Ziehende, wandernde Schmerzen

Windig, wechselhaft

Kälte

Schwere, dumpfe, scharfe Schmerzen

Kalt, Winter

Nässe

Schwellung, Schweregefühl, Steifigkeit

Feucht, regnerisch

  • Wind führt zu wechselnden und beweglichen Beschwerden.

  • Kälte macht die Gelenke steif und verstärkt Schmerzen, vor allem morgens.

  • Nässe verursacht geschwollene oder gelähmt wirkende Gelenke.

TCM-Therapeuten fragen oft: Wann sind die Schmerzen schlimmer? Nach feuchtem Wetter? Im Winter? Das hilft ihnen einzuschätzen, welche dieser Faktoren besonders beteiligt sind.

In der TCM ist es wichtig, immer auf die Signale des Körpers und das Wetter zu achten. Schon kleine Veränderungen können einen grossen Unterschied für die eigenen Gelenke machen.

Energetische Sichtweise auf Gelenkerkrankungen

Die TCM sieht den Menschen als Ganzes und glaubt, dass die Lebensenergie (Qi) und das Blut (Xue) frei im Körper zirkulieren müssen. Blockaden führen zu Schmerzen – egal, ob durch äussere Einflüsse wie Kälte oder innere Schwäche, z.B. wenn das Nieren- oder Milz-Qi nicht stark genug ist, um die Gelenke zu versorgen.

Typische energetische Muster:

  • Qi- und Blutmangel: Die Nährstoffe fehlen in den Gelenken, das fördert Schmerzen und Verschleiss.

  • Qi-Stagnation: Die Energie kann nicht mehr fliessen und führt zu Unbeweglichkeit oder Verspannungen.

  • Yin- oder Yang-Mangel: Das innere Gleichgewicht ist gestört, Gelenke werden schlecht versorgt und reagieren empfindlich auf Kälte oder Feuchtigkeit.

Aus TCM-Sicht ist Arthrose mehr als nur ein Verschleiss. Es ist Ausdruck eines gestörten Energiehaushalts, der gezielt behandelt werden kann – mit Kräutern, Akupunktur, Massage oder speziellen Übungen. Viele Patienten berichten: Sobald das Qi wieder besser fliesst, fühlen sich auch die Gelenke freier und der Schmerz lässt nach.

Akupunktur bei Arthrose: Wirkung und Praxis

Person standing in falling snow, surrounded by bare winter plants.

Akupunktur ist wohl die bekannteste Methode der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zur Behandlung von Gelenkbeschwerden wie Arthrose. Viele Menschen haben Berührungsängste oder Fragen: Was passiert bei einer Akupunktur eigentlich genau? Wie fühlt sich das an, und kann es helfen, ohne dass man grosse Risiken eingeht? Im Folgenden wird verständlich erklärt, wie Akupunktur praktisch angewendet wird, warum sie Schmerzen lindern kann und was die aktuelle Forschung dazu sagt.

Der Therapieansatz aus Sicht der TCM

Aus Sicht der TCM bewegt sich im Körper ständig Energie, das sogenannte Qi. Bei Arthrose gilt: Schmerzen entstehen, weil das Qi und das Blut an den betroffenen Stellen nicht mehr frei fliessen. Häufig sind Wind, Kälte oder Nässe mit im Spiel – in der TCM Sprache „Bi-Syndrom“. Die Akupunktur setzt gezielt Nadeln, um diese Blockaden zu lösen.

Wichtig ist dabei das individuelle Vorgehen: Zum einen werden Punkte direkt am schmerzenden Gelenk (Lokalpunkte) behandelt, aber auch Fernpunkte entlang der Leitbahnen, die zum Gelenk führen. Ganz praktisch heisst das – bei Knieschmerzen etwa wird nicht nur am Knie selbst, sondern auch am Unterschenkel oder Fuss genadelt. Entscheidungsgrundlage sind immer die persönlichen Symptome und die TCM-Diagnose.

Vor einer Akupunktur sollten Sie sich ruhig und entspannt fühlen, keine Medikamente wie Alkohol oder Beruhigungsmittel davor nehmen und möglichst bequem liegen. Der Behandlungsraum ist warm, oft gibt es Kissen oder Decken zur Lagerung. Manchmal wird das Gelenk vorab auch mit warmen Tüchern vorbereitet.

Typische Punktkombinationen und Techniken

Welche Punkte verwendet werden, wird stets individuell bestimmt. Dennoch gibt es bewährte Kombinationen und Techniken, die häufig genutzt werden:

  • Lokale Punkte: Direkt um das betroffene Gelenk, etwa Magen 35 bei Knieschmerzen.

  • Fernpunkte: Zum Beispiel Dickdarm 4 (He Gu) bei Schmerzen an Händen oder Armen, Magen 38 bei Schulterbeschwerden auf der jeweils gegenüberliegenden Seite.

  • Kombinierte Methoden: Es werden nicht selten mehrere Punkte entlang eines Meridians (Leitbahn) nacheinander genadelt, um die Durchblutung kräftiger anzuregen (Reihen- oder Ketten-Akupunktur).

Besonders bei chronischer Arthrose werden Punkte gewählt, die das Immunsystem stärken und die lokale Entzündung bremsen. Manipulationstechniken sind manchmal nötig, etwa das leichte Drehen der Nadel, um das berühmte De-Qi-Gefühl zu erreichen. Manchmal kommen Elektroakupunktur oder Moxibustion (Wärmebehandlung) dazu, je nach Beschwerdebild und Verträglichkeit.

Typische Punkte

Anwendungsbereich

Magen 35

Knie, Meniskus

Dickdarm 4

Hand, Ellenbogen

Gallenblase 34

Hüfte, Knie, Sehnen

Blase 60

Rücken, unteres Bein

Viele Patientinnen berichten nach einigen Behandlungen, dass die Schmerzen anfangs zwar noch da sind, aber die Beweglichkeit schon nach kurzer Zeit spürbar besser wird. Gerade bei immer wiederkehrenden Beschwerden zeigt sich Akupunktur als sanfte, aber wirkungsvolle Unterstützung.

Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Wirksamkeit

Die Studienlage zur Akupunktur bei Arthrose ist heute erstaunlich gut. Mehrere Untersuchungen bestätigen: Akupunktur lindert Schmerzen und kann die Beweglichkeit bei Arthrose deutlich verbessern. Gerade bei Kniearthrose, der häufigsten Form, haben Patientinnen häufig weniger Beschwerden und können Alltag und Sport wieder aktiver gestalten.

Hier ein kurzer Überblick über die wichtigsten Erkenntnisse:

  • Schmerzlinderung: Besonders wirksam gezeigt bei Knie- und Hüftarthrose, mit geringen Nebenwirkungen.

  • Verbesserte Beweglichkeit: Mehr Flexibilität und weniger Einschränkungen beim Gehen, Treppensteigen oder Radfahren.

  • Oft kombinierbar mit anderen Therapien, etwa Krankengymnastik oder Medikamenten.

Einen guten Überblick, wie Akupunktur bei Arthrose langfristig helfen kann, gibt eine Zusammenfassung zu langfristige Schmerzlinderung und bessere Mobilität.

Wichtig bleibt: Nicht jede Patientin oder jeder Patient reagiert gleich. Wer offen ist, kann in Begleitung einer erfahrenen Therapeutin oder eines Therapeuten die eigene Schmerzwahrnehmung und Beweglichkeit oft nachhaltig verbessern.

Chinesische Kräuter und äusserliche Anwendungen bei Gelenkschmerzen

Arthrose bringt viele Herausforderungen für den Alltag mit sich. Schmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit und die ständige Frage: «Was hilft wirklich?» Die Traditionelle Chinesische Medizin bietet verschiedene Möglichkeiten, um Gelenkbeschwerden gezielt zu lindern. Kräuter und äusserliche Anwendungen spielen dabei eine sehr wichtige Rolle.

Rezepturen für die häufigsten Muster

In der TCM richtet sich die Auswahl der Kräuter nach dem zugrunde liegenden Muster. Häufig bei Arthrose sind Wind, Kälte und Nässe, manchmal auch Hitze. Klassische Rezepturen helfen, diese Faktoren auszuleiten, zu erwärmen oder zu befeuchten. Hier einige Beispiele aus der Praxis:

Muster

Typische Kräuter (Beispiele)

Hauptwirkung

Wind-Kälte

Du Huo, Fang Feng, Gui Zhi

Wärmt, vertreibt Wind und Kälte

Nässe

Cang Zhu, Fu Ling, Ze Xie

Trocknet Nässe, stärkt die Milz

Hitze

Huang Bai, Zhi Mu, Chi Shao

Kühlt, leitet Hitze aus, entgiftet

Qi-Stagnation

Chuan Xiong, Yan Hu Suo, Xiang Fu

Bewegt Qi, lindert Schmerzen

Rezepturen wie «Juan Bi Tang» werden oft für Wander-Bi oder Schmerz-Bi eingesetzt. Für Kälte in den Gelenken kommen Kräuter mit stark wärmendem Einfluss zum Einsatz, etwa Fu Zi (Akonitum) oder Ma Huang (Ephedra). Wichtig ist, dass die passende Mischung individuell auf die jeweilige Situation abgestimmt wird.

Einsatz von Easy Movement Tea & Free Flow

Easy Movement Tea ist ein Tee, der gezielt bei rheumatischen Gelenkbeschwerden eingesetzt wird – vor allem, wenn Wind, Kälte oder Nässe das Problem sind. Er hilft, die Luo-Gefässe zu öffnen, was in der TCM die Leitbahnen für Qi und Blut bedeutet. Das Ziel: Schmerzen verscheuchen und die Beweglichkeit fördern.

  • Der Tee wird drei Mal täglich getrunken, jeweils frisch gebrüht.

  • Free Flow Gel, Spray oder Öl werden äusserlich direkt auf die betroffenen Stellen einmassiert.

  • Zusammen fördern diese Produkte die Zirkulation und lösen Blockaden, oft schon nach kurzer Zeit.

Easy Movement Tea sollte bei entzündlichen, heissen Gelenken (Rötung/Überwärmung) nicht verwendet werden. Lieber einen erfahrenen TCM-Therapeuten befragen, wenn die Beschwerden länger andauern.

Manchmal kann selbst eine kleine Veränderung, wie das tägliche Einreiben oder das Trinken eines passenden Tees, schleichend Erleichterung bringen. Geduld und konsequente Anwendung sind hier das A und O.

Wann sollte man zur Tinktur oder Lotion greifen?

Nicht jeder bevorzugt Tees oder interne Kräuter. Äussere Anwendungen sind gerade bei lokalen Schmerzen oft angenehmer, vor allem bei akuten oder chronischen Beschwerden. Typische Situationen:

  1. Schnell einziehende Tinkturen bei akuten, stechenden Schmerzen.

  2. Cremes oder Öle zur Pflege und Schmerzlinderung bei dauerhaften Beschwerden.

  3. Bäder oder Umschläge mit Kräuterabkochungen für grossflächige Schmerzen (z.B. Knie, Hüfte).

Wenn die Gelenke geschwollen, rot und heiss sind, sind kühlende Lotionen sinnvoll. Bei Kälte- oder Nässe-Gefühl eher wärmende Varianten nehmen. Die Anwendung ist meist unkompliziert: Eine kleine Menge reicht, den Bereich gut einmassieren und ruhig Zeit nehmen – das kann schon einen kleinen Unterschied machen.

Individuelle Beratung bleibt bei allen TCM-Anwendungen das Herzstück. Was für eine Person angenehm und hilfreich ist, kann beim nächsten schon gar nicht passen. Wer nicht weiterkommt, sollte immer Rücksprache mit einer erfahrenen Therapeutin oder einem Therapeuten halten.

Ernährung und Lebensstil bei Arthrose aus TCM-Sicht

Hand dropping flower into steaming floral teacup, warm sunlight.

Einfluss auf die Gelenkgesundheit haben in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) viele alltägliche Faktoren – vor allem das, was wir essen und wie wir leben. Die TCM glaubt, dass Wärme und ein guter Qi-Fluss dem Körper helfen, sich selbst zu regulieren und Schmerzen zu lindern. Hier schauen wir uns an, wie man mit der richtigen Ernährung und gesunden Gewohnheiten die Beschwerden von Arthrose positiv beeinflussen kann.

Empfohlene und zu vermeidende Lebensmittel

Bei Arthrose sollte die Verdauung entlastet und die Milz gestärkt werden. Kalte, rohe und feuchtigkeitsbildende Nahrungsmittel vermeiden viele Patient:innen konsequent – und berichten von weniger Schwellungen und Schmerzen.

Gerade zu Beginn empfiehlt die TCM, einfache und warme Mahlzeiten zu sich zu nehmen.

Empfohlen:

  • Gekochtes Gemüse wie Karotten, Kürbis, Lauch, Pastinaken

  • Hirse, Reis, Hafer und andere gekochte Getreide

  • Hülsenfrüchte in kleinen Mengen

  • Leicht verdauliches Fleisch wie Hühnerbrust oder Suppen mit magerem Fleisch

  • Wärmende Gewürze wie Zimt, Ingwer, Rosmarin

Zu vermeiden:

  • Milchprodukte (Milch, Joghurt, Käse)

  • Zucker und Süssigkeiten

  • Südfrüchte, Zitrusfrüchte, rohe Tomaten, Gurken

  • Kalte Getränke und eisgekühlte Speisen

  • Tiefkühlkost und Fertiggerichte

Empfehlung

Beispiele

Warm essen

Eintöpfe, Reisbrei (Congee), Suppen

Meiden

Joghurt, Eis, Rohkost

Neutral

Gekochte Kartoffeln, Birne Kompott

Warum warme Mahlzeiten wichtig sind

In der TCM gilt: Kälte kann in die Gelenke eindringen und Schmerzen verursachen. Warme Speisen schützen den Körper und stärken laut TCM die Milz. Wer oft kalte oder rohe Kost isst, schwächt die Verdauungskraft.

Wer regelmässig wärmend und frisch kocht, merkt manchmal nach wenigen Wochen eine spürbare Erleichterung der Beschwerden.

Auch Getränke sollen vor allem lauwarm oder heiss genossen werden. Kaltes Wasser zwischendurch fühlt sich für viele bei Arthrose direkt «falsch» an – der Körper braucht Wärme.

Die Bedeutung regelmässiger Bewegung

Nicht nur Ernährung, sondern auch der Alltag prägt den Verlauf von Arthrose. Die TCM betont, dass Qi im Körper in Bewegung bleiben muss. Wenn wir uns zu wenig bewegen, staut sich das Qi – das Resultat: Schmerzen und Steifheit.

  • Tägliche Spaziergänge sind optimal – gern auch bei kühlem Wetter, aber immer warm angezogen.

  • Sanfte Bewegungsformen wie Qi Gong oder Tai Chi eignen sich hervorragend.

  • Übermässige Belastung und harte Sportarten jedoch eher vermeiden.

  • Auch kleine Routinen, wie das Dehnen morgens, halten den Energiefluss wach.

Nicht vergessen: Jede positive, kleine Veränderung hilft dem Körper. Auch gemeinsames Kochen, Tanzen oder leichte Hausarbeiten fördern den Qi-Fluss.

Machen Sie sich keinen Stress – niemand wird über Nacht alles richtig machen. Schritt für Schritt findet jeder seinen Weg zu mehr Wohlbefinden mit TCM.

Bewegung, Qi-Fluss und Akupressur zur Gelenkpflege

Viele Menschen mit Arthrose fragen sich, wie sie ihre Gelenke im Alltag entlasten können. Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) setzt dabei auf mehr als nur Heilkräuter oder Nadeln. Bewegung, ein harmonischer Qi-Fluss und gezielte Akupressur spielen eine entscheidende Rolle in der Pflege der Gelenke.

Traditionelle Übungen wie Qi Gong

In der TCM steht Bewegung nicht für schweisstreibendes Training. Es geht vielmehr um einfache, fliessende Bewegungen, die das Qi – die «Lebensenergie» – im Körper wieder ins Fliessen bringen. Qi Gong ist ein gutes Beispiel: Schon wenige Minuten täglich helfen, die Steifigkeit abzubauen und die Durchblutung der Gelenke anzuregen. Wer regelmässig übt, spürt oft, dass die Muskeln und Sehnen flexibler werden. Kurze Einheiten morgens oder abends reichen oft aus, um Stagnation zu vermeiden.

Vorteile von Qi Gong bei Arthrose:

  • Lockert die Muskulatur rund um das Gelenk

  • Fördert die Durchblutung und Qi-Zirkulation

  • Entspannt Geist und Körper, was Schmerzen reduzieren kann

Akupressurpunkte zur Selbstanwendung

Neben Qi Gong kann Akupressur unterstützend wirken. Hier werden bestimmte Punkte entlang der Meridiane mit sanften, kreisenden Bewegungen gedrückt. Das ist einfach zu Hause möglich. Typische Punkte sind zum Beispiel „Blutmeer“ (Milz 10) oder „Yang-Hügel“ (Dickdarm 11), die Schmerzen und Blockaden im Gelenkbereich lindern können. Wenige Minuten Druck pro Punkt am Tag können helfen, die Beschwerden zu verringern.

Wichtige Akupressurpunkte bei Gelenkbeschwerden (Beispieltabelle):

Punkt

Lokalisation

Wirkung

Milz 10

Innenseite Oberschenkel

Schwellung & Stau lösen

Dickdarm 11

Außenseite Ellenbogen

Entzündung kühlen

Blase 40

Kniekehle

Schmerzen lindern

Wer regelmässig Bewegung und Akupressur kombiniert, unterstützt aktiv den freien Fluss des Qi und bleibt beweglicher.

Die Verbindung von Bewegung und Schmerzfreiheit

In der Sicht der TCM entstehen Schmerzen meist, wenn das Qi oder Blut im Körper blockiert ist. Bewegung bringt alles wieder in Gang – ähnlich wie bei einem Bach, der von Laub verstopft wurde und wieder klar fliesst, wenn die Blockade entfernt wird. Wichtig ist dabei Kontinuität: Lieber täglich fünf Minuten einfache Übungen als selten schwere Anstrengung.

Tipps für gelenkschonende Bewegung:

  • Spaziergänge, auch bei kühlem Wetter, vermeiden Stagnation.

  • Sanftes Dehnen morgens vor dem Aufstehen.

  • Beim längeren Sitzen regelmässig kleine Bewegungspausen einlegen.

Qi-flussfördernde Bewegungen und kleine Akupressur-Routinen sind im Alltag leicht umsetzbar. Sie schenken wieder mehr Freiheit und lindern die Schwere, die Arthrose oft mit sich bringt.

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Kombinationstherapien: Akupunktur, Kräuter und Körperarbeit

Arthrose kennt viele Gesichter. Die Beschwerden schwanken nicht nur von Tag zu Tag, sie reagieren auch individuell auf verschiedene Methoden. Deshalb ist die Kombination aus Akupunktur, chinesischen Kräutern und Körperarbeit oft besonders wirkungsvoll. Jeder Ansatz für sich wirkt wie ein Teammitglied: Zusammen spielen sie ihre Stärken aus, lindern Symptome und helfen, die Gelenke beweglicher zu halten.

Kombinationstherapien bieten den Vorteil, dass sie auf mehreren Ebenen gleichzeitig ansetzen. Der Alltag wird dadurch spürbar leichter. Viele Patientinnen und Patienten berichten, dass regelmässige Anwendungen ihre Schmerzen besser kontrollierbar machen und sie sich wieder aktiver fühlen.

Ein Beispiel aus der Praxis: Wenn Akupunktur allein nur kurzfristig Erleichterung bringt, können Kräuter und gezielte Massage diesen Effekt verstärken und verlängern. Wichtig ist, dass die Therapeutin oder der Therapeut die Behandlung individuell anpasst und dabei auf Ihre Situation eingeht.

Massage und Schröpfen bei Arthrose

Massagen sind in der TCM nicht Luxus, sondern ein gezielter Bestandteil der Therapie. Besonders Tuina-Massage und Schröpfen lockern verspannte Muskeln, verbessern die Durchblutung und regen die Selbstheilung an. Schröpfen wird meist dort eingesetzt, wo Blockaden – sprich, eine Stagnation von Qi und Blut – Schmerzen verursachen.

Hier sind typische Anwendungen kombiniert:

  • Tuina-Massage, oder Deep Bodywork an schmerzenden und versteiften Gelenken

  • Schröpfen auf chronisch verspannten Muskulaturbereichen

  • Nach der Behandlung wird oft ein Kräuteröl (wie Free Flow) eingerieben, um die Wirkung zu vertiefen

Wer möchte, kann zusätzlich sanfte Bewegungsübungen, wie Qi Gong, ausprobieren – sie helfen, die neu gewonnene Beweglichkeit zu erhalten. Weitere moderne Methoden, wie in einem auf Bewegung spezialisierten Studio, lassen sich ebenfalls sehr gut integrieren, etwa Kombinationen aus Physiotherapie, Sport und Entspannung.

Rolle der Selbstfürsorge im Alltag

Selbstfürsorge ist bei Arthrose nicht nur ein schönes Wort. Sie beschreibt das tägliche, eigenständige Kümmern um die eigenen Gelenke. Das kann ein kleiner Spaziergang sein, eine entspannende Tasse Easy Movement Tea oder das bewusste Anwenden einer Akupressurtechnik.

Selbst kleine, regelmässige Maßnahmen bringen meist mehr als seltene, grosse Aktionen. Geduld zahlt sich aus – Bewegung, Ernährung und Achtsamkeit sind Ihre wichtigsten Werkzeuge für die langfristige Gelenkpflege.

Kurz gefasst, Kombinationstherapien geben Ihrem Körper viele Impulse zur Selbstheilung. Sie stärken nicht nur Ihre Gelenke, sondern auch das eigene Vertrauen in den Alltag mit Arthrose.

Akupunktur, Kräuter und Körperarbeit ergänzen sich ideal. Durch die Kombination dieser Methoden können viele Beschwerden leichter gelindert werden. Wer neugierig ist, kann auf meiner Website mehr über meine Angebote und Erfahrungen in Zürich entdecken. Schauen Sie vorbei und vereinbaren Sie ganz einfach einen Termin!

Fazit

Arthrose ist eine komplexe Erkrankung, die viele Menschen betrifft und im Alltag oft grosse Einschränkungen bringt. Die Traditionelle Chinesische Medizin bietet verschiedene Möglichkeiten, um Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Akupunktur, Kräuter, Moxibustion, Schröpfen und gezielte Massagen können helfen, Schmerzen zu reduzieren und die Beweglichkeit zu fördern. Wichtig ist, dass die Behandlung immer individuell angepasst wird – was bei einer Person wirkt, muss nicht automatisch bei der nächsten helfen. Auch die Ernährung und der Lebensstil spielen eine Rolle: Warm essen, auf Milchprodukte und Zucker verzichten und sich regelmässig bewegen, kann den Verlauf positiv beeinflussen. Wer unsicher ist, sollte sich von einer erfahrenen TCM-Therapeutin oder einem Therapeuten beraten lassen. So kann gemeinsam ein Weg gefunden werden, der zu den eigenen Bedürfnissen passt. TCM ersetzt keine schulmedizinische Behandlung, kann aber eine sinnvolle Ergänzung sein – und manchmal ist es genau diese Kombination, die den Unterschied macht.

Häufig gestellte Fragen

Was ist das Bi-Syndrom in der TCM und wie hängt es mit Arthrose zusammen?

Das Bi-Syndrom beschreibt in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) Schmerzen und Bewegungseinschränkungen in Muskeln und Gelenken. Bei Arthrose spricht man oft von einem Bi-Syndrom, weil Wind, Kälte und Nässe in die Gelenke eindringen und dort die Durchblutung und den Energiefluss stören. Das führt zu Schmerzen, Steifheit oder Schwellungen.

Wie funktioniert Akupunktur bei Arthrose?

Akupunktur hilft, indem feine Nadeln an bestimmten Punkten gesetzt werden. Das Ziel ist, den Energiefluss (Qi) wieder ins Gleichgewicht zu bringen und Blockaden zu lösen. So können Schmerzen gelindert und die Beweglichkeit verbessert werden. Oft spüren Betroffene schon nach wenigen Sitzungen eine Erleichterung.

Welche chinesischen Kräuter werden bei Gelenkbeschwerden empfohlen?

Es gibt spezielle Kräutermischungen, die je nach Ursache zusammengestellt werden. Bei Kälte und Nässe helfen zum Beispiel Mischungen wie der Easy Movement Tea. Bei starken Schmerzen oder Entzündungen können auch Tinkturen oder Lotionen zum Einreiben sinnvoll sein. Die genaue Auswahl sollte immer auf das persönliche Muster abgestimmt werden.

Warum sind warme Mahlzeiten bei Arthrose aus TCM-Sicht wichtig?

Warme Speisen unterstützen die Verdauung und helfen dem Körper, Energie besser aufzunehmen. Kalte oder rohe Lebensmittel können die Verdauung schwächen und die Entstehung von Nässe im Körper fördern. Das kann wiederum Gelenkschmerzen verschlimmern. Deshalb empfiehlt die TCM besonders bei Arthrose warme und gekochte Mahlzeiten.

Können Bewegung und Akupressur die Gelenke schützen?

Ja, regelmässige Bewegung wie Qi Gong oder sanfte Spaziergänge hält die Gelenke beweglich und fördert den Fluss von Qi und Blut. Akupressur, also das Drücken bestimmter Punkte, kann Schmerzen lindern und die Heilung unterstützen. Es gibt spezielle Punkte, die man selbst massieren kann, um die Gelenke zu pflegen.

Wann sollte man verschiedene TCM-Methoden kombinieren?

Eine Kombination aus Akupunktur, Kräutertherapie und Körperarbeit wie Massage oder Schröpfen kann besonders wirksam sein. So werden verschiedene Aspekte der Erkrankung gleichzeitig angesprochen. In der Praxis zeigt sich oft, dass diese integrativen Strategien schneller zu einer Besserung führen als nur eine einzelne Methode.

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