Die TCM Differentialdiagnose Syndrome Übersicht ist ein zentrales Werkzeug für Therapeut:innen und Studierende der Traditionellen Chinesischen Medizin. Sie hilft, die verschiedenen Leere- und Fülle-Muster klar voneinander zu unterscheiden. Jede Syndromeinheit wie Qi, Blut, Yin, Yang, Feuchtigkeit oder Schleim zeigt typische Symptome und klinische Zeichen. Der Fokus liegt auf einer strukturierten Darstellung, um die Anwendung in der Praxis zu erleichtern. In diesem Artikel werden die wichtigsten Syndrome knapp und übersichtlich zusammengefasst.
Wichtige Erkenntnisse
Die TCM Differentialdiagnose unterscheidet klar zwischen Leere- und Fülle-Mustern, was für die Therapie entscheidend ist.
Typische Symptome wie Müdigkeit, Kältegefühl oder Druckschmerz helfen, Qi-, Blut-, Yin- oder Yang-Mangel von Fülle-Syndromen abzugrenzen.
Feuchtigkeit und Schleim spielen oft eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Mischbildern, besonders bei chronischen Erkrankungen.
Puls- und Zungendiagnose liefern wichtige Hinweise zur Unterscheidung der Syndrome und unterstützen die klinische Einschätzung.
Komplexe Syndrome mit gemischten Leere- und Fülle-Zeichen erfordern eine individuelle Therapie und eine genaue Beobachtung des Verlaufs.
TCM Differentialdiagnose Syndrome Übersicht: Qi-Leere- und Qi-Fülle-Muster

Qi-Störungen zählen zu den häufigsten Syndromen in der TCM. Qi-Mangel, Qi-Stau und ein Verlust oder Kollaps von Qi beeinflussen sowohl das allgemeine Energieniveau als auch die Funktionsweise einzelner Organe. Nachfolgend eine strukturierte Übersicht zu Leere- und Fülle-Mustern des Qi:
Typische Symptome bei Qi-Mangel
Qi-Mangel äussert sich durch ein deutliches Energiedefizit, das sich auf Körper und Psyche auswirkt.
Hauptsymptome | Differenzierung | Pathophysiologie | Typische Kombinationen |
---|---|---|---|
Müdigkeit, Schwäche | Blut-Mangel: blass, trocken | Zu wenig Antrieb/Funktion | Milz-Qi-Mangel ⟶ Verdauungsschwäche |
Kurzatmigkeit | Yang-Mangel: mehr Kälte | Nachlassende Organfunktion | Lungen-Qi-Mangel ⟶ Infektanfälligkeit |
Leise Stimme | Yin-Mangel: Trockenheit | Reduzierte Qi-Produktion | Herz-Qi-Mangel ⟶ Erschöpfung, Palpitation |
Häufiges Schwitzen | Nervosität: Yin-Mangel | Ungenügende Qi-Abdichtung | kombiniert mit Yang- oder Blut-Mangel |
Müdigkeit verschlimmert sich bei Belastung.
Körperliche und geistige Leistungsfähigkeit ist reduziert.
Puls meist schwach und kurz, Zunge blass und feucht.
Die Erfahrung zeigt: Qi-Mangel entwickelt sich oft schleichend, häufig durch langanhaltende Belastung, Erkrankungen oder falsche Ernährung.
Klinische Manifestationen des Qi-Staus
Das Qi kann blockiert oder gestaut sein, was sich in vielen alltäglichen Symptomen äussert.
Hauptsymptome | Differenzierung | Pathophysiologie | Typische Kombinationen |
---|---|---|---|
Gefühl von Enge/Spannung | Schmerzen: Blut-Stau (fix) | Blockade im Leitbahnsystem | Leber-Qi-Stau ⟶ Reizbarkeit, Brustspannen |
Wechselnde Beschwerden | Organspezifisch (Darm, Brust) | Lokale Qi-Stagnation | Magen-Qi-Stau ⟶ Übelkeit, Appetitlosigkeit |
Häufiges Seufzen | Emotional: eher Leber | Unzureichender Qi-Fluss | Kombination mit Schleim oder Feuchtigkeit |
Stimmungsschwankungen | Stärkere Emotionalität | Qi-Kreisprozess gestört | Weiblicher Zyklus gestört |
Beschwerden sind meist wechselhaft oder an Stress gekoppelt.
Puls gespannt (Xian), Zunge normal – manchmal leicht gerötet an den Rändern (bes. Leber-Qi-Stau).
Qi-Kollaps und seine Zeichen
Beim Qi-Kollaps ist die Energie fast völlig zusammengebrochen.
Hauptsymptome | Differenzierung | Pathophysiologie | Typische Kombinationen |
---|---|---|---|
Kollaps/Schwäche | plötzlicher Zusammenbruch | Totalausfall von Qi | Nach akutem Blutverlust (z. B. Geburt) |
Kältegefühl, kalter Schweiss | mit Bewusstseinsverlust | Qi-Komponente erschöpft | komb. mit Yang-Kollaps |
Flacher, kaum tastbarer Puls |
| Mangel an Qi-Zirkulation | Nach schwerem Durchfall |
Akute Notfälle, meist im Zusammenhang mit schweren Krankheiten, Trauma oder Blutverlust.
Puls ist extrem schwach oder gar nicht tastbar, Zunge sehr blass und feucht.
Wenn der Qi-Kollaps eintritt, geht meist die Funktionsfähigkeit ganzer Organsysteme verloren; schnelle therapeutische Intervention ist notwendig.
Syndrome von Blut- und Yin-Mangel in der TCM Differentialdiagnose
Blut- und Yin-Mangel zählen in der traditionellen chinesischen Medizin zu den häufigsten Konstitutionsschwächen. Beide Syndrome zeigen sich oft subtil, doch ihre differenzierte Erkennung ist für einen gezielten Therapieansatz entscheidend. Unten finden sich die wichtigsten Symptomgruppen, differenzialdiagnostische Hinweise, pathophysiologische Aspekte und typische Kombinationen.
Blut-Leere: Leitsymptome und Differenzierung
Blut-Mangel (Xue Xu) ist keine seltene Konstellation und zeigt sich meist durch Schwäche, Blässe und mangelnde Regeneration.
Hauptsymptome | Differenzierung | Pathophysiologie | Typische Kombinationen |
---|---|---|---|
Blasse Haut, Lippen, Zunge | Qi-Mangel zeigt mehr Müdigkeit als Blut-Leere | Geringe Blutbildung, oft Milz-Schwäche | Milz-Qi-Mangel mit Blut-Leere |
Herzklopfen, Einschlafstörung | Im Gegensatz zu Yin-Mangel keine starke Hitzegefühl | Herz und Leber nicht ausreichend genährt | Herz-Kreislauf-Schwäche |
Trockenes Haar, brüchige Nägel | Kontrolle: Eisenstatus, andere Organsymptome | Störungen bei Menstruation (Frauen) | Blut-Leere mit Leber-Yin-Leere |
Schwindel, Sehstörungen | Qi-Mangel: mehr Atemnot; Yin-Mangel: mehr Hitze | Chronische Erschöpfung betont | Blut- und Qi-Leere, z.B. nach Geburt |
Kurzer Überblick:
Blasses Erscheinungsbild, Konzentrationsschwäche
Schwache und dünne Pulsqualität (Xi Mai)
Zunge blass, manchmal trocken
Erstes Anzeichen oft Schlafstörung oder Sehstörungen
Yin-Mangel und leere Hitze: typische Symptomatik
Yin-Mangel bedeutet, dass kühlende und befeuchtende Substanz fehlt. Das klassische Bild umfasst trockene Schleimhäute, Nachtschweiss und innere Unruhe.
Wichtige Symptome bei Yin-Mangel:
Trockener Mund, trockene Haut
Innere Unruhe, Nervosität, Schlaflosigkeit
Nachtschweiss oder nächtliche Hitzegefühle
Gewichtsverlust, Hitzewallungen
Abgrenzung zur Blutleere: Bei Yin-Mangel stehen Trockenheit und leere Hitze im Vordergrund, während bei Blut-Leere Blässe und Schwäche dominieren.
Organ-spezifische Hinweise:
Lungen-Yin-Mangel: Trockener Husten, trockene Nase
Nieren-Yin-Mangel: Lendenschmerzen, Schwäche in Knien, Tinnitus
Magen-Yin-Mangel: Trockenes Aufstossen, wenig Appetit, trockener Stuhl
Blockquote:
Sobald Symptome wie Schwitzen in der Nacht mit innerer Unruhe zusammen auftreten, wird ein Yin-Mangel sehr wahrscheinlich.
Tabellarischer Vergleich:
Merkmal | Blut-Leere-Kennzeichen | Yin-Mangel-Kennzeichen |
---|---|---|
Zunge | Blass, dünn, evt. trocken | Dünn, leicht rot, rissig |
Puls | Fein, leer | Leer, schnell |
Hauptgefühl | Schwäche, Kälte, Blässe | Hitze, Nervosität, Trockenheit |
Kombinierte Blut- und Yin-Leere-Muster
Häufig kommt es zu Überlappungen, besonders bei chronischen oder schwereren Verläufen. Ein kombiniertes Muster muss sorgfältig erkannt werden.
Typische Auslöser und Konstellationen:
Chronische Blutverluste (z.B. starke Menstruation)
Anhaltende Belastung, Schlafmangel, Überarbeitung
Fortgeschrittenes Alter oder schwere Erkrankungen
Häufige Symptome: Mischung aus Trockenheit, Schwäche, Schlafproblemen, Konzentrationsmangel sowie nachlassender organischer Reserve.
Wichtige Kombinationen:
Yin-Mangel + Blut-Leere bei Leber (Leber-Yin-Leere): Trockene Augen, Sehstörungen, verspannte Sehnen abends
Herz-Yin- und Blut-Leere: Schlafprobleme, Palpitationen, Traurigkeit
Milzblut-Leere + Yin-Mangel: Appetitverlust, blasse Erscheinung mit Trockenheit
Oft muss die Therapie beide Aspekte – substanzaufbauend und befeuchtend – gleichzeitig adressieren.
Bulletpoints zur Differenzierung:
Zungendiagnostik: Blass und rissig = kombiniert
Pulsdiagnostik: Fein, leer, manchmal leicht beschleunigt
Erkrankungsverlauf meist schleichend, mit Verschlechterung bei Stress
Blut- und Yin-Mangel-Syndrome treten gerade in unserer modernen, stressigen Gesellschaft oft kombiniert auf. Eine gezielte Diagnostik und Unterscheidung anhand von Symptomen, Zunge und Puls bleibt die Grundlage für therapeutischen Erfolg.
Yang- und Yin-Fülle-Zustände: Übermass-Pathologien im TCM Kontext

Yang-Fülle ist geprägt von energiegeladenen und überwärmten Krankheitsmustern, bei denen Hitze-Symptome dominieren. Die klassischen Syndrome entstehen oft durch exogene Pathogene, emotionalen Stress oder massive Fehlernährung (z. B. Übermass an heissen, scharfen Speisen).
Hauptsymptome:
Fieber, ohne Abneigung gegen Kälte
Rotes Gesicht, laute Stimme
Durst auf kalte Getränke
Schweissneigung, trockene Haut
Gereiztheit, Schlaflosigkeit
Konzentrierter gelber Urin, Verstopfung
Rote Zunge mit dickem, gelbem Belag
Puls: voll, schnell
Differenzierung zu ähnlichen Mustern:
Im Unterschied zur leere Hitze zeigt Yang-Fülle oft robustes Erscheinungsbild, schnelle Entwicklung und deutliche Überhitzung, ohne die schlappen Zeichen der Schwäche.
Gegenüber Qi-Fülle/Syndromen: Hier stehen Hitze und Druck im Vordergrund, weniger Stagnation.
Pathophysiologie:
Übermass an Yang (z. B. Leber- oder Herz-Feuer)
Häufig Ausbreitung zu Feuer-Toxizität
Typische Kombinationen:
Leber-Feuer staut sich nach oben: Rote Augen, Kopfschmerz, Bluthochdruck
Herz-Feuer stört den Shen: Unruhe, Palpitationen
Yang-Fülle-Muster | Leitsymptome | Pathomechanismus |
---|---|---|
Leber-Feuer aufsteigend | Kopfschmerz, Reizbarkeit, rote Augen | Stau von Leber-Qi, Wandlung zu Feuer |
Magen-Feuer | Mundgeruch, Zahnfleischbluten | Zuviel Yang in Stomach |
Herz-Feuer | Schlaflosigkeit, rote Zungenspitze | Emotionale Anspannung, Überhitzung |
Patienten mit Yang-Fülle-Mustern berichten häufig, dass sie plötzlich von intensiven Beschwerden wie grosser Hitze oder starkem Durst überrollt werden, besonders nach Ärger oder heisse Speisen.
Yin-Fülle: Schleim, Nässe und Stau im Überblick
Yin-Fülle beschreibt Zustände, in denen sich Feuchtigkeit, Schleim oder pathogene Flüssigkeiten anstauen und die physiologische Qi-Bewegung behindern.
Hauptsymptome:
Schweregefühl, Müdigkeit
Völlegefühl im Bauch, Appetitlosigkeit
Ödeme, schleimiger Auswurf
Trüber Urin, klebriger Stuhl oder Durchfall
Zunge: dick, feucht, Belag oft weiss oder gelb
Puls: voll, schlüpfrig
Abgrenzung zu ähnlichen Mustern:
Anders als bei Yang-Fülle keine ausgeprägte Hitze oder Reizbarkeit im Vordergrund.
Gegenüber Qi-Stau: Bei Yin-Fülle zusätzliche Feuchtigkeit/Druck und Schleimaspekte.
Pathophysiologische Hinweise:
Übermässige Verdauungsschwäche (z. B. Milz-Qi-Mangel) begünstigt die Entstehung von pathogener Nässe
Chronische Ernährung mit zu viel Fett, Zucker oder kalten Speisen
Bewegungsmangel
Typische Kombinationen:
Milz-Qi-Schwäche plus Feuchte-Schleim-Bildung
Lungen-Schleim blockiert Atmung, chronischer Husten
Yin-Fülle-Muster | Leitsymptome | Pathomechanismus |
---|---|---|
Feuchte-Kälte im Magen | Appetitlosigkeit, Übelkeit, bleierne Müdigkeit | Milz-/Magen-Schwäche |
Schleim in der Lunge | Husten mit Auswurf, Engegefühl | Qi-Stau, Ansammlung von Feuchtigkeit |
Ödeme – Milz-/Nierenursprung | Schweregefühl der Glieder, geschwollene Beine | Störung der Wasserregulation |
Schleim und Feuchtigkeit sind oft die Folge langer, nie ganz ausgeheilter Schwächephasen oder chronisch ungünstiger Ernährungsgewohnheiten. Häufig fühlen sich Betroffene wie „zugestopft“ oder „verlangsamt“.
Gemischte Fülle-Muster: Hitze und Schleim zusammen
Manchmal treten sowohl Yang- als auch Yin-Fülle-Symptome gleichzeitig auf, insbesondere wenn Hitze (Feuer) Schleim eindickt und staut.
Typische Leitsymptome:
Starke Reizbarkeit, Brustdruck
Husten mit dickem, gelbem Auswurf
Schweregefühl (Körper/Gliedmassen) trotz innerer Unruhe
Mundgeruch, Durst, Völlegefühl
Zunge: rot, dicker gelber Belag
Puls: voll, schlüpfrig und schnell
Differenzierung:
Mischbilder entstehen durch das Zusammentreffen von blockierendem Schleim und erzeugter Hitze (bspw. bei chronisch Stagnation und plötzlicher Wandlung in Hitze).
Diese Formen sind schwerer behandelbar als reine Fülle-Zustände.
Häufige pathologische Mechanismen:
Qi-Stau wandelt Schleim in Hitze um
Milz- oder Magen-Schwäche und emotionale Belastung fördern Mischformen
Typische Musterkombinationen:
Schleim-Hitze blockiert die Lunge: Asthma, brennender Husten
Magen-Schleim-Hitze: Übelkeit, Brechreiz, galleartiger Auswurf, bitterer Mundgeschmack
Gemischtes Fülle-Muster | Hauptsymptome | Differenzierung |
---|---|---|
Lunge Schleim-Hitze | Husten, gelber Auswurf, Brustdruck, Fieber | Nicht nur Husten, sondern deutliche Unruhe und Hitze |
Magen Schleim-Hitze | Übelkeit, Brechreiz, Mundgeruch, bitterer Geschmack, Völlegefühl | Verschlimmerung nach Essen, Appetitverlust |
In der Praxis sehen wir solche gemischten Muster häufig nach langen, unbehandelten Stagnationen oder bei Patienten, die unter Stress, Fehlernährung und Bewegungsmangel gleichzeitig leiden. Die Beschwerden sind dann vielseitig und variabel.
Die Rolle von Feuchtigkeit und Schleim in der TCM Syndrome Übersicht
Die Betrachtung von Feuchtigkeit (Shi) und Schleim (Tan) ist in der TCM entscheidend für die Diagnose und die Behandlung komplexer Syndrome. Feuchtigkeit bildet häufig die Grundlage für Schleim, kann sich aber je nach Organ und Mischung mit anderen pathologischen Faktoren unterschiedlich zeigen.
Feuchte-Kälte vs. Feuchte-Hitze – Symptombild und Unterscheidung
Feuchtigkeit ist wegen ihres blockierenden Charakters an vielen chronischen und hartnäckigen Beschwerden beteiligt. Die Schlüssel ist, sie korrekt von Feuchte-Hitze abzugrenzen.
Muster | Hauptsymptome | Differenzierung | Pathophysiologie | Typische Kombinationen |
---|---|---|---|---|
Feuchte-Kälte | Schweregefühl, Gliederschmerzen, weisser, dicker Zungenbelag, Müdigkeit, weicher Stuhl | Keine offensichtlichen Hitzezeichen, Kältevorliebe, klare Ausscheidungen | Milz-Qi-Schwäche, gestörter Wassertransport | Häufig Milz-Qi-Mangel, Nieren-Yang-Schwäche |
Feuchte-Hitze | Druckgefühl im Abdomen, übelriechender Durchfall, gelblicher Zungenbelag, klebrige Ausscheidungen, Durst ohne viel Trinken | Rote Zunge, Hitzegefühl, örtliche Entzündungen, meist akuter Verlauf | Feuchte-Hitze blockiert Leitbahnen und Organe | V.a. bei Gallenblasen-/Leberfunktionsstörung |
Feuchte-Kälte tritt oft chronisch auf, während Feuchte-Hitze meist akut oder subakut ist.
Zunge und Puls geben klare Hinweise: Feuchte-Kälte = blass, feucht, rutschiger Puls; Feuchte-Hitze = rot, klebrig, schneller, schlüpfriger Puls.
Feuchtigkeit ist fast immer mit einer Schwäche der Mitte (Milz-Magen) verbunden und erschwert den Therapieerfolg, wenn sie unbeachtet bleibt.
Schleimansammlungen als Pathomechanismus
Schleim entsteht, wenn Feuchtigkeit eingedickt wird – vor allem aufgrund gestört zirkulierendem Qi (meist Milz, manchmal Lunge oder Niere).
Leitsymptome:
Differenzierung zu Qi-Stagnation oder reiner Feuchtigkeit:
Pathophysiologie:
Typische Syndrome:
Praxisbeispiele: Feuchtigkeit/Schleim und ihre Auswirkungen
Folgende klinische Muster treten oft im Alltag auf:
Chronische Müdigkeit begleitet von Schweregefühl (Milz-Qi- und Yang-Mangel mit Nässe):
Fehlender Appetit, Durchfall, Ödeme, nach jedem Essen erschöpft.
Schleim-Blockade der Lunge:
Produktiver Husten, Rasseln in der Brust, Kurzatmigkeit, schweres Gefühl im Brustkorb.
Feuchte-Hitze im unteren Erwärmer (Blasenentzündungen):
Brennendes Wasserlassen, übelriechender Urin, eventuell Juckreiz, meist bei Frauen nach feuchtem Klima, falscher Ernährung.
Schleim und Feuchtigkeit werden in der TCM nie als reine Begleiterscheinung, sondern stets als aktiver Krankheitsfaktor diagnostiziert und gezielt behandelt.
Fazit:
Die genaue Einordnung von Feuchtigkeit und Schleim, ihre Abgrenzung zur Hitze- oder Kälteproblematik und die Verbindung zu Milz-Qi-Mangel machen ihre Behandlung oft zum Dreh- und Angelpunkt einer erfolgreichen TCM-Therapie.
Leere- und Fülle-Muster bei Organ-Disharmonie in der TCM Differentialdiagnose
Im Praxisalltag der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zeigen sich Disharmonien der Organe entweder als Leere- oder Fülle-Muster. Bei der Beurteilung werden typische Symptome, die Abgrenzung zu ähnlichen Mustern und pathophysiologische Hintergründe betrachtet. Daraus ergeben sich klar strukturierte Kombinationen, die den diagnostischen Prozess in der Differenzialdiagnose erleichtern.
Milz- und Magen-Syndrome: Leere oder Fülle klar unterscheiden
Syndromgruppe | Hauptsymptome | Differenzierung | Pathophysiologie | Typische Kombination |
---|---|---|---|---|
Milz Qi-Leere | Müdigkeit, Appetitlosigkeit, lose Stühle, blasses Gesicht | Abgrenzung zu Yang-Leere: Keine extreme Kälte, kein Ödem | Zu schwache Umwandlungs- & Transportfunktion, oft nach längerer Belastung | Milz Qi-Leere + Blut-Leere, Milz Qi-Leere + Feuchtigkeit |
Milz Qi-Stau (Fülle) | Blähungen, Völle, Unwohlsein nach dem Essen, leichte Reizbarkeit | Unterscheidung zu Magen-Hitze: Kein brennender Schmerz, weniger Durst | Qi-Stagnation im mittleren Jiao durch emotionale Faktoren oder Stagnation | Qi-Stau mit Feuchtigkeit, Milzstau mit Schleim |
Magen-Hitze (Fülle) | Brennendes Gefühl im Epigastrium, starker Hunger, Mundgeruch, Durst | Im Gegensatz zur Leber-Hitze: Keine starke emotionale Komponente | Hitzebildung meist durch externe Pathogene oder übermässigen Genuss | Magen-Hitze + Schleim-Hitze |
Herz- und Nieren-Muster: typische Differenzierungen
Herz-Blut-Leere: Palpitationen, Schlafstörungen, schlechte Konzentration, blasses Gesicht. Im Unterschied zur Herz-Yin-Leere keine Nachtschweiss oder irritative Symptome.
Herz-Feuer (Fülle): Rastlosigkeit, Mundgeschwüre, rote Zungenspitze. Unterschied zu Herz-Blut-Hitze: Mehr Unruhe und starke Hitze.
Nieren-Yang-Leere: Kältegefühl, Rückenschmerzen, Kurzatmigkeit, morgendlicher Durchfall. Abgrenzung zu Qi-Leere: Ausgeprägte Kältezeichen stehen im Vordergrund.
Nieren-Yin-Leere: Nachtschweiss, Hitzegefühl am Abend, trockener Mund, rote, rissige Zunge. Nicht zu verwechseln mit leere-Hitze anderer Organe: Lokalisierung auf unteren Jiao.
Typische Kombinationen
Milz-Qi-Mangel mit sekundärer Nieren-Yang-Leere (chronische Erschöpfung, Schwäche, Verdauungsprobleme)
Herz-Blut-Leere kombiniert mit Milz-Qi-Leere (z.B. bei Burnout-Symptomen)
Leber- und Gallenblasen-Disharmonie – Stau, Fülle und Schwäche
Leber-Qi-Stau (Fülle): Schmerzen oder Druck im Hypochondrium, Stimmungsschwankungen, Menstruationsunregelmässigkeiten. Abgrenzung zu Blut-Stau: Leber-Qi-Stau ohne stechende Schmerzen oder tastbare Verhärtungen.
Leber-Blut-Leere: Sehstörungen, Muskelkrämpfe, trockene Haut und Haare. Im Unterschied zu Nieren-Blut-Leere: Schwerpunkt auf Menstruations- und Muskelproblemen.
Gallenblasen-Qi-Stau: Unentschlossenheit, Bitterkeit im Mund, latente Übelkeit, Schlafstörungen mit frühem Erwachen. Differenzierung zu Leber-Qi: Eher mentale Symptomatik, weniger Schmerzen.
Die Kombination aus Leere und Fülle-Mustern auf Organsystemebene erklärt viele chronische Beschwerden, gerade wenn sich Schwäche in der Wurzel mit einer Fülle an der Oberfläche paart.
Schnell erkennbar im Alltag:
Klare Unterscheidung der Symptomgruppen spart Zeit und verbessert die Therapiefindung.
Für kombinierte Muster sind oft mehrschichtige Behandlungsstrategien nötig.
Ich achte besonders auf typische Schlüsselzeichen wie Zungenfarbe, Pulsqualität oder chronisches Kältegefühl bei Yang-Leere.
Ein systematischer Blick auf die Organmuster gibt der TCM-Diagnostik Struktur und erleichtert die praktische Arbeit enorm.
Typische Puls- und Zungenbefunde zur Abgrenzung der TCM Syndrome
Die Puls- und Zungendiagnostik sind zentrale Werkzeuge der TCM-Differentialdiagnose. Sie helfen, Leere- und Fülle-Muster, Hitze- oder Kältezustände sowie kombinierte Syndrome klar abzugrenzen. Ein gezielter Blick auf Puls und Zunge spart Zeit bei der Diagnosestellung und erleichtert die Therapieplanung im Praxisalltag.
Leere-Muster: Pulsdiagnose und Zungenzeichen
Muster | Hauptsymptome | Pathophysiologische Hinweise | Typische Puls-/Zungenbefunde | Abgrenzung zu ähnlichen Mustern | Typische Kombinationen |
---|---|---|---|---|---|
Qi-Mangel | Müdigkeit, Schwäche, Kurzatmigkeit | Schwache Energie, Hypofunktion | Puls: kurz (Duan Mai), leer (Xu Mai), langsam (Chi Mai) \nZunge: blass, feucht, evt. Zahneindrücke | Unterscheidung zu Blut-Mangel durch Feuchtigkeit und weniger Trockenheit | Milz-Qi-Mangel mit Müdigkeit nach dem Essen |
Blut-Mangel | Blässe, Schwindel, Palpitationen | Mangel an nährenden Substanzen | Puls: dünn (Xi Mai), leer (Xu Mai) \nZunge: schmal, blass, oft trocken | Qi-Mangel: weniger Blässe, mehr Schwächegefühl | Milz-Qi- und Blut-Mangel |
Yin-Mangel | Nachtschweiss, trockener Mund, Unruhe | Verlust von Körpersubstanzen | Puls: dünn (Xi Mai), schnell (Shuo Mai), leer (Xu Mai) \nZunge: rot, rissig, wenig Belag | Blut-Mangel: stärkeres Trockenheitsgefühl | Herz-Yin-Mangel mit Schlafstörung |
Yang-Mangel | Frieren, Kälte, Ödeme, Erschöpfung | Schwäche der wärmenden Funktion | Puls: tief (Chen Mai), langsam (Chi Mai), leer (Xu Mai) \nZunge: blass, feucht, evt. breit | Qi-Mangel: weniger Kältezeichen | Milz- oder Nieren-Yang-Mangel |
Hinweis: Typische Leere-Pulse verschwinden bei Druck, sind dünn oder kraftlos und nie gespannt oder voll.
Fülle-Zeichen: Differenzierung in der Diagnostik
Muster | Hauptsymptome | Pathophysiologische Hinweise | Typische Puls-/Zungenbefunde | Abgrenzung zu ähnlichen Mustern | Typische Kombinationen |
---|---|---|---|---|---|
Qi-Stagnation | Druckgefühl, Völle, Stimmungsschwankungen | Blockade der Energie, Stauung | Puls: gespannt (Xian Mai), evtl. leicht voll (Shi Mai) \nZunge: gerötet an den Rändern | Fülle-Hitze: weniger Hitze, mehr Druckgefühl | Leber-Qi-Stau mit PMS |
Fülle-Hitze | Hitzegefühl, rote Haut, Unruhe | Übermass an Yang | Puls: schnell (Shuo Mai), voll (Shi Mai) \nZunge: rot mit dickem, gelben Belag | Qi-Stau: weniger Hitzezeichen, mehr Stau | Magen-Hitze, Leber-Feuer |
Fülle-Kälte | Schmerzen, Kältegefühl, Völle, Übelkeit | Blockade durch Kälte im Inneren | Puls: gespannt (Xian Mai), tief (Chen Mai) \nZunge: blass, dicker weisser Belag | Yang-Mangel: mehr Schwäche, weniger Schmerz | Magen-Kälte mit Erbrechen |
Schleim/Nässe | Schweregefühl, Schwellung, Schleim | Retention von Feuchtigkeit | Puls: gleitend (Hua Mai), voll (Shi Mai), breit (Da Mai) \nZunge: geschwollen, dicker klebriger Belag | Qi-Mangel: weniger Schweregefühl, mehr Müdigkeit | Milz-Qi-Schwäche mit Nässe |
Die Kombination von Puls und Zunge bringt am ehesten Klarheit: Puls allein verrät viel, aber erst das Zungenbild zeigt, was wirklich im Inneren los ist.
Bedeutung der Kombination von Puls- und Zungenbefunden
Wer Puls und Zunge zusammen beurteilt, erkennt Leere und Fülle schneller und vermeidet Fehltritte in der Behandlung.
Leere-Pulse mit trockener, rissiger Zunge sprechen für Yin-Mangel. Ein voller, schneller Puls mit dicker gelber Zungenbeschichtung deutet dagegen klar auf Fülle-Hitze.
Bei kombinierten Syndromen gibt es oft Mischbilder (z. B. dünner Puls, aber dicker Zungenbelag bei Yin-Mangel mit Schleim-Beteiligung).
Kurzgefasst: Nicht selten finden sich gemischte Puls-/Zungenbefunde. Wer sie einzeln und in Relation zur Symptomatik einordnet, kann auch schwierige Syndrome trennen und zielgenauer therapieren.

TCM Differentialdiagnose Syndrome Übersicht bei komplexen Mischbildern
Komplexe Mischbilder in der TCM entstehen oft durch das gleichzeitige Vorliegen von Leere- und Fülle-Zuständen. Gerade bei chronischen oder multifaktoriellen Erkrankungen wie Autoimmunerkrankungen, Verdauungsstörungen oder Erschöpfung lässt sich ein klares Muster selten isoliert betrachten. Wichtig ist hier eine systematische Differentialdiagnose, bei der Symptome und pathophysiologische Zusammenhänge klar getrennt werden.
Leere in der Wurzel, Fülle im Zweig: Erkennen gemischter Muster
In vielen Fällen liegt der Ursprung (Wurzel) einer Erkrankung in einer Schwäche, während sekundär Füllezustände (Zweig) entstehen. Typisch sind beispielsweise Milz-Qi-Mangel als Basis und Feuchtigkeit/Schleim als Manifestation, oder Nieren-Yin-Mangel mit aufsteigendem Leber-Yang.
Strukturierte Übersicht:
Syndrom-Kombination | Hauptsymptome | Differenzierung | Pathophysiologischer Hinweis | Häufige Kombinationen |
---|---|---|---|---|
Milz-Qi-Leere + Schleim/Fülle | Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Übelkeit, Völle, Schweregefühl, weicher Stuhl | vs. reine Qi-Leere: zusätzlich Völle- und Feuchtesymptome | Schwäche verhindert qi-Transformation, Fördert Schleim- und Nässebildung | Chronische Verdauungsstörungen, Stoffwechsel, PCOS |
Nieren-Yin-Leere + Leber-Yang-Aufstieg | Tinnitus, Schwindel, Kopfschmerzen, Schlafstörungen | vs. reine Yin-Leere: zusätzlich Unruhe, Bluthochdruck | Mangel an Yin erlaubt hitziger Fülle freie Entfaltung | Wechseljahrbeschwerden, Hypertonie |
Blut-Leere + Qi-Stagnation | Blässe, Schwindel, palpierende Schmerzen, depressive Verstimmung | vs. reine Qi-Stagnation: zusätzliche Schwächezeichen, wenig Kraft | Blut-Mangel führt zu verlangsamtem Fluss, Qi kann nicht frei zirkulieren | Burnout, PMS, Migräne |
Bei persistierenden gemischten Mustern empfiehlt sich, zunächst die Wurzel (Leere) zu stärken und die Fülle (Blockade/Schleim/Hitze) gezielt zu regulieren, um die Therapie nachhaltig zu gestalten.
Chronische und akute Syndrome differenzieren
Komplexe Muster wandeln sich häufig je nach Verlauf:
Chronische Leere mit intermittierenden Fülle-Phasen (z.B. Schübe bei Autoimmunerkrankungen)
Akute Verschlechterung durch äussere pathogene Faktoren auf dem Boden eines Leere-Zustands
Remissionsphasen: schwache Symptome, vorrangig Erschöpfung
Praktische Hinweise:
Akute Fülle-Symptome (z.B. Hitze, Entzündung, Schmerz) auf dem Boden einer Leere immer schonend behandeln: Keine aggressive Ausleitung!
Chronische Muster erfordern längerfristige Therapie, vor allem mit Tonisierung, kombiniert mit schonender Umwandlung von Schleim/Nässe oder Stagnation.
Puls- und Zungenbefunde zeigen häufig Kombinationszeichen, wie schmal-blasse Zunge mit dickem Belag, leerer und zugleich gespannter/gut tastbarer Puls.
Therapieansätze bei kombinierten Leere/Fülle-Bildern
Vorgehen immer individuell: Priorität je nach vorherrschendem Bild, Intensität und Stabilität des Patienten.
Gängige Strategie: Zuerst die Fülle regulieren, dann die Leere stärken – etwa Schleim ausleiten, bevor Qi tonisiert wird.
Konzept „Biao zuerst, Ben später“: Erst Manifestation stabilisieren, danach Wurzel stärken.
Kurze Liste geeigneter Ansätze:
Sanfte Qi-Tonisierung (z.B. mit milderen Kräutern, Akupunkturpunkten wie ST36, SP6)
Feuchtigkeit und Schleim transformieren (Punkte wie ST40, SP9, Kräuter wie Ban Xia)
Bewegung von Qi und Blut fördern (Le3, LI4, Xiao Yao San, Chai Hu Rezepturen)
Schonende Ausleitung bei Hitze (Sanfte Kühlung, bittersüsse Kräuter, Begrenzung exzessiver Drainage)
Viele PatientInnen leben lange mit gemischten Syndrome – Geduld, schrittweises Vorgehen und konsequente Kontrolle der Puls- und Zungenzeichen sind wichtiger als „Schnellprogramme“. Ein klarer Ablauf zahlt sich aus und sorgt für weniger Rückfälle.
Bei komplexen Beschwerden kann TCM mit ihrer speziellen Diagnostik helfen, die richtigen Ursachen zu erkennen. Die Übersicht der unterschiedlichen Syndrome hilft uns, den besten Behandlungsweg zu finden. Wenn du mehr darüber wissen möchtest, dann besuche meine Webseite. Dort findest du weitere Informationen und kannst direkt einen Termin vereinbaren.
Fazit
Die Übersicht der Leere- und Fülle-Muster in der TCM-Differentialdiagnose zeigt, wie wichtig eine genaue Einordnung der Symptome ist. Die klare Trennung zwischen Leere- und Fülle-Syndromen hilft dabei, die passende Therapie zu wählen. Typische Symptome, Zungen- und Pulsbefunde geben Orientierung im Praxisalltag. Gerade im klinischen Alltag ist es oft nicht eindeutig, ob ein Muster rein leer oder voll ist – Mischformen kommen häufig vor. Deshalb lohnt sich ein strukturierter Blick auf die wichtigsten Syndrome. So lassen sich Therapieansätze gezielter auswählen und kombinieren. Am Ende zählt, dass die Behandlung individuell angepasst wird und die Syndrome nicht starr, sondern flexibel betrachtet werden. Die Tabellen und Übersichten bieten dafür eine praktische Grundlage, die im Alltag schnell zur Hand ist.
Häufig gestellte Fragen
Was bedeutet in der TCM ein Leere-Muster?
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) beschreibt ein Leere-Muster einen Zustand, bei dem dem Körper wichtige Substanzen wie Qi, Blut, Yin oder Yang fehlen. Das kann zu Schwäche, Müdigkeit, Blässe oder Kältegefühl führen.
Wie erkenne ich ein Fülle-Muster in der TCM?
Ein Fülle-Muster zeigt sich durch Anzeichen wie Druckgefühl, Schmerzen, Hitze, Unruhe oder starke Emotionen. Diese Symptome entstehen, wenn etwas im Körper blockiert oder zu viel vorhanden ist, zum Beispiel Schleim, Hitze oder gestautes Qi.
Welche Rolle spielen Puls- und Zungendiagnose in der TCM?
Puls und Zunge sind wichtige Werkzeuge in der TCM. Der Puls kann schwach, leer, gespannt oder schnell sein. Die Zunge kann blass, rot, belegt, trocken oder feucht aussehen. Beides hilft, Leere- oder Fülle-Muster zu unterscheiden.
Was ist der Unterschied zwischen Qi-Mangel und Blut-Mangel?
Qi-Mangel äussert sich meist durch Müdigkeit, Kurzatmigkeit und wenig Antrieb. Blut-Mangel zeigt sich oft durch Blässe, Schwindel, trockene Haut und Schlafprobleme. Beide Zustände können zusammen auftreten und sich gegenseitig verstärken.
Kann es Mischformen aus Leere- und Fülle-Mustern geben?
Ja, in der Praxis treten oft Mischformen auf. Zum Beispiel kann jemand im Kern einen Qi-Mangel haben, aber gleichzeitig durch gestautes Qi oder Schleim an bestimmten Stellen Fülle-Symptome zeigen. Die Behandlung muss dann beide Seiten berücksichtigen.
Wie werden Leere- und Fülle-Muster in der TCM behandelt?
Leere-Muster werden meist durch stärkende Massnahmen wie Kräuter, Akupunktur oder Ernährung unterstützt. Fülle-Muster werden durch ausleitende, bewegende oder kühlende Methoden behandelt, zum Beispiel mit Akupunkturpunkten, die Stau oder Hitze lösen.