Übersicht aller Syndrome der TCM Differentialdiagnose – Leere- und Fülle-Muster mit typischen Symptomen

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Die TCM Differentialdiagnose Syndrome Übersicht ist ein zentrales Werkzeug für Therapeut:innen und Studierende der Traditionellen Chinesischen Medizin. Sie hilft, die verschiedenen Leere- und Fülle-Muster klar voneinander zu unterscheiden. Jede Syndromeinheit wie Qi, Blut, Yin, Yang, Feuchtigkeit oder Schleim zeigt typische Symptome und klinische Zeichen. Der Fokus liegt auf einer strukturierten Darstellung, um die Anwendung in der Praxis zu erleichtern. In diesem Artikel werden die wichtigsten Syndrome knapp und übersichtlich zusammengefasst.

Wichtige Erkenntnisse

  • Die TCM Differentialdiagnose unterscheidet klar zwischen Leere- und Fülle-Mustern, was für die Therapie entscheidend ist.

  • Typische Symptome wie Müdigkeit, Kältegefühl oder Druckschmerz helfen, Qi-, Blut-, Yin- oder Yang-Mangel von Fülle-Syndromen abzugrenzen.

  • Feuchtigkeit und Schleim spielen oft eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Mischbildern, besonders bei chronischen Erkrankungen.

  • Puls- und Zungendiagnose liefern wichtige Hinweise zur Unterscheidung der Syndrome und unterstützen die klinische Einschätzung.

  • Komplexe Syndrome mit gemischten Leere- und Fülle-Zeichen erfordern eine individuelle Therapie und eine genaue Beobachtung des Verlaufs.

TCM Differentialdiagnose Syndrome Übersicht: Qi-Leere- und Qi-Fülle-Muster

Qi-Störungen zählen zu den häufigsten Syndromen in der TCM. Qi-Mangel, Qi-Stau und ein Verlust oder Kollaps von Qi beeinflussen sowohl das allgemeine Energieniveau als auch die Funktionsweise einzelner Organe. Nachfolgend eine strukturierte Übersicht zu Leere- und Fülle-Mustern des Qi:

Typische Symptome bei Qi-Mangel

Qi-Mangel äussert sich durch ein deutliches Energiedefizit, das sich auf Körper und Psyche auswirkt.

Hauptsymptome

Differenzierung

Pathophysiologie

Typische Kombinationen

Müdigkeit, Schwäche

Blut-Mangel: blass, trocken

Zu wenig Antrieb/Funktion

Milz-Qi-Mangel ⟶ Verdauungsschwäche

Kurzatmigkeit

Yang-Mangel: mehr Kälte

Nachlassende Organfunktion

Lungen-Qi-Mangel ⟶ Infektanfälligkeit

Leise Stimme

Yin-Mangel: Trockenheit

Reduzierte Qi-Produktion

Herz-Qi-Mangel ⟶ Erschöpfung, Palpitation

Häufiges Schwitzen

Nervosität: Yin-Mangel

Ungenügende Qi-Abdichtung

kombiniert mit Yang- oder Blut-Mangel

  • Müdigkeit verschlimmert sich bei Belastung.

  • Körperliche und geistige Leistungsfähigkeit ist reduziert.

  • Puls meist schwach und kurz, Zunge blass und feucht.

Die Erfahrung zeigt: Qi-Mangel entwickelt sich oft schleichend, häufig durch langanhaltende Belastung, Erkrankungen oder falsche Ernährung.

Klinische Manifestationen des Qi-Staus

Das Qi kann blockiert oder gestaut sein, was sich in vielen alltäglichen Symptomen äussert.

Hauptsymptome

Differenzierung

Pathophysiologie

Typische Kombinationen

Gefühl von Enge/Spannung

Schmerzen: Blut-Stau (fix)

Blockade im Leitbahnsystem

Leber-Qi-Stau ⟶ Reizbarkeit, Brustspannen

Wechselnde Beschwerden

Organspezifisch (Darm, Brust)

Lokale Qi-Stagnation

Magen-Qi-Stau ⟶ Übelkeit, Appetitlosigkeit

Häufiges Seufzen

Emotional: eher Leber

Unzureichender Qi-Fluss

Kombination mit Schleim oder Feuchtigkeit

Stimmungsschwankungen

Stärkere Emotionalität

Qi-Kreisprozess gestört

Weiblicher Zyklus gestört

  • Beschwerden sind meist wechselhaft oder an Stress gekoppelt.

  • Puls gespannt (Xian), Zunge normal – manchmal leicht gerötet an den Rändern (bes. Leber-Qi-Stau).

Qi-Kollaps und seine Zeichen

Beim Qi-Kollaps ist die Energie fast völlig zusammengebrochen.

Hauptsymptome

Differenzierung

Pathophysiologie

Typische Kombinationen

Kollaps/Schwäche

plötzlicher Zusammenbruch

Totalausfall von Qi

Nach akutem Blutverlust (z. B. Geburt)

Kältegefühl, kalter Schweiss

mit Bewusstseinsverlust

Qi-Komponente erschöpft

komb. mit Yang-Kollaps

Flacher, kaum tastbarer Puls

 

Mangel an Qi-Zirkulation

Nach schwerem Durchfall

  • Akute Notfälle, meist im Zusammenhang mit schweren Krankheiten, Trauma oder Blutverlust.

  • Puls ist extrem schwach oder gar nicht tastbar, Zunge sehr blass und feucht.

Wenn der Qi-Kollaps eintritt, geht meist die Funktionsfähigkeit ganzer Organsysteme verloren; schnelle therapeutische Intervention ist notwendig.

Syndrome von Blut- und Yin-Mangel in der TCM Differentialdiagnose

Blut- und Yin-Mangel zählen in der traditionellen chinesischen Medizin zu den häufigsten Konstitutionsschwächen. Beide Syndrome zeigen sich oft subtil, doch ihre differenzierte Erkennung ist für einen gezielten Therapieansatz entscheidend. Unten finden sich die wichtigsten Symptomgruppen, differenzialdiagnostische Hinweise, pathophysiologische Aspekte und typische Kombinationen.

Blut-Leere: Leitsymptome und Differenzierung

Blut-Mangel (Xue Xu) ist keine seltene Konstellation und zeigt sich meist durch Schwäche, Blässe und mangelnde Regeneration.

Hauptsymptome

Differenzierung

Pathophysiologie

Typische Kombinationen

Blasse Haut, Lippen, Zunge

Qi-Mangel zeigt mehr Müdigkeit als Blut-Leere

Geringe Blutbildung, oft Milz-Schwäche

Milz-Qi-Mangel mit Blut-Leere

Herzklopfen, Einschlafstörung

Im Gegensatz zu Yin-Mangel keine starke Hitzegefühl

Herz und Leber nicht ausreichend genährt

Herz-Kreislauf-Schwäche

Trockenes Haar, brüchige Nägel

Kontrolle: Eisenstatus, andere Organsymptome

Störungen bei Menstruation (Frauen)

Blut-Leere mit Leber-Yin-Leere

Schwindel, Sehstörungen

Qi-Mangel: mehr Atemnot; Yin-Mangel: mehr Hitze

Chronische Erschöpfung betont

Blut- und Qi-Leere, z.B. nach Geburt

Kurzer Überblick:

  • Blasses Erscheinungsbild, Konzentrationsschwäche

  • Schwache und dünne Pulsqualität (Xi Mai)

  • Zunge blass, manchmal trocken

  • Erstes Anzeichen oft Schlafstörung oder Sehstörungen

Yin-Mangel und leere Hitze: typische Symptomatik

Yin-Mangel bedeutet, dass kühlende und befeuchtende Substanz fehlt. Das klassische Bild umfasst trockene Schleimhäute, Nachtschweiss und innere Unruhe.

Wichtige Symptome bei Yin-Mangel:

  • Trockener Mund, trockene Haut

  • Innere Unruhe, Nervosität, Schlaflosigkeit

  • Nachtschweiss oder nächtliche Hitzegefühle

  • Gewichtsverlust, Hitzewallungen

Abgrenzung zur Blutleere: Bei Yin-Mangel stehen Trockenheit und leere Hitze im Vordergrund, während bei Blut-Leere Blässe und Schwäche dominieren.

Organ-spezifische Hinweise:
  • Lungen-Yin-Mangel: Trockener Husten, trockene Nase

  • Nieren-Yin-Mangel: Lendenschmerzen, Schwäche in Knien, Tinnitus

  • Magen-Yin-Mangel: Trockenes Aufstossen, wenig Appetit, trockener Stuhl

Blockquote:

Sobald Symptome wie Schwitzen in der Nacht mit innerer Unruhe zusammen auftreten, wird ein Yin-Mangel sehr wahrscheinlich.

Tabellarischer Vergleich:

Merkmal

Blut-Leere-Kennzeichen

Yin-Mangel-Kennzeichen

Zunge

Blass, dünn, evt. trocken

Dünn, leicht rot, rissig

Puls

Fein, leer

Leer, schnell

Hauptgefühl

Schwäche, Kälte, Blässe

Hitze, Nervosität, Trockenheit

Kombinierte Blut- und Yin-Leere-Muster

Häufig kommt es zu Überlappungen, besonders bei chronischen oder schwereren Verläufen. Ein kombiniertes Muster muss sorgfältig erkannt werden.

Typische Auslöser und Konstellationen:

  1. Chronische Blutverluste (z.B. starke Menstruation)

  2. Anhaltende Belastung, Schlafmangel, Überarbeitung

  3. Fortgeschrittenes Alter oder schwere Erkrankungen

Häufige Symptome: Mischung aus Trockenheit, Schwäche, Schlafproblemen, Konzentrationsmangel sowie nachlassender organischer Reserve.

Wichtige Kombinationen:

  • Yin-Mangel + Blut-Leere bei Leber (Leber-Yin-Leere): Trockene Augen, Sehstörungen, verspannte Sehnen abends

  • Herz-Yin- und Blut-Leere: Schlafprobleme, Palpitationen, Traurigkeit

  • Milzblut-Leere + Yin-Mangel: Appetitverlust, blasse Erscheinung mit Trockenheit

Oft muss die Therapie beide Aspekte – substanzaufbauend und befeuchtend – gleichzeitig adressieren.

Bulletpoints zur Differenzierung:

  • Zungendiagnostik: Blass und rissig = kombiniert

  • Pulsdiagnostik: Fein, leer, manchmal leicht beschleunigt

  • Erkrankungsverlauf meist schleichend, mit Verschlechterung bei Stress

Blut- und Yin-Mangel-Syndrome treten gerade in unserer modernen, stressigen Gesellschaft oft kombiniert auf. Eine gezielte Diagnostik und Unterscheidung anhand von Symptomen, Zunge und Puls bleibt die Grundlage für therapeutischen Erfolg.

Yang- und Yin-Fülle-Zustände: Übermass-Pathologien im TCM Kontext

Yang-Fülle ist geprägt von energiegeladenen und überwärmten Krankheitsmustern, bei denen Hitze-Symptome dominieren. Die klassischen Syndrome entstehen oft durch exogene Pathogene, emotionalen Stress oder massive Fehlernährung (z. B. Übermass an heissen, scharfen Speisen).

Hauptsymptome:

  • Fieber, ohne Abneigung gegen Kälte

  • Rotes Gesicht, laute Stimme

  • Durst auf kalte Getränke

  • Schweissneigung, trockene Haut

  • Gereiztheit, Schlaflosigkeit

  • Konzentrierter gelber Urin, Verstopfung

  • Rote Zunge mit dickem, gelbem Belag

  • Puls: voll, schnell

Differenzierung zu ähnlichen Mustern:

  • Im Unterschied zur leere Hitze zeigt Yang-Fülle oft robustes Erscheinungsbild, schnelle Entwicklung und deutliche Überhitzung, ohne die schlappen Zeichen der Schwäche.

  • Gegenüber Qi-Fülle/Syndromen: Hier stehen Hitze und Druck im Vordergrund, weniger Stagnation.

Pathophysiologie:

  • Übermass an Yang (z. B. Leber- oder Herz-Feuer)

  • Häufig Ausbreitung zu Feuer-Toxizität

Typische Kombinationen:

  • Leber-Feuer staut sich nach oben: Rote Augen, Kopfschmerz, Bluthochdruck

  • Herz-Feuer stört den Shen: Unruhe, Palpitationen

Yang-Fülle-Muster

Leitsymptome

Pathomechanismus

Leber-Feuer aufsteigend

Kopfschmerz, Reizbarkeit, rote Augen

Stau von Leber-Qi, Wandlung zu Feuer

Magen-Feuer

Mundgeruch, Zahnfleischbluten

Zuviel Yang in Stomach

Herz-Feuer

Schlaflosigkeit, rote Zungenspitze

Emotionale Anspannung, Überhitzung

Patienten mit Yang-Fülle-Mustern berichten häufig, dass sie plötzlich von intensiven Beschwerden wie grosser Hitze oder starkem Durst überrollt werden, besonders nach Ärger oder heisse Speisen.

Yin-Fülle: Schleim, Nässe und Stau im Überblick

Yin-Fülle beschreibt Zustände, in denen sich Feuchtigkeit, Schleim oder pathogene Flüssigkeiten anstauen und die physiologische Qi-Bewegung behindern.

Hauptsymptome:

  • Schweregefühl, Müdigkeit

  • Völlegefühl im Bauch, Appetitlosigkeit

  • Ödeme, schleimiger Auswurf

  • Trüber Urin, klebriger Stuhl oder Durchfall

  • Zunge: dick, feucht, Belag oft weiss oder gelb

  • Puls: voll, schlüpfrig

Abgrenzung zu ähnlichen Mustern:

  • Anders als bei Yang-Fülle keine ausgeprägte Hitze oder Reizbarkeit im Vordergrund.

  • Gegenüber Qi-Stau: Bei Yin-Fülle zusätzliche Feuchtigkeit/Druck und Schleimaspekte.

Pathophysiologische Hinweise:

  • Übermässige Verdauungsschwäche (z. B. Milz-Qi-Mangel) begünstigt die Entstehung von pathogener Nässe

  • Chronische Ernährung mit zu viel Fett, Zucker oder kalten Speisen

  • Bewegungsmangel

Typische Kombinationen:

  • Milz-Qi-Schwäche plus Feuchte-Schleim-Bildung

  • Lungen-Schleim blockiert Atmung, chronischer Husten

Yin-Fülle-Muster

Leitsymptome

Pathomechanismus

Feuchte-Kälte im Magen

Appetitlosigkeit, Übelkeit, bleierne Müdigkeit

Milz-/Magen-Schwäche

Schleim in der Lunge

Husten mit Auswurf, Engegefühl

Qi-Stau, Ansammlung von Feuchtigkeit

Ödeme – Milz-/Nierenursprung

Schweregefühl der Glieder, geschwollene Beine

Störung der Wasserregulation

Schleim und Feuchtigkeit sind oft die Folge langer, nie ganz ausgeheilter Schwächephasen oder chronisch ungünstiger Ernährungsgewohnheiten. Häufig fühlen sich Betroffene wie „zugestopft“ oder „verlangsamt“.

Gemischte Fülle-Muster: Hitze und Schleim zusammen

Manchmal treten sowohl Yang- als auch Yin-Fülle-Symptome gleichzeitig auf, insbesondere wenn Hitze (Feuer) Schleim eindickt und staut.

Typische Leitsymptome:

  • Starke Reizbarkeit, Brustdruck

  • Husten mit dickem, gelbem Auswurf

  • Schweregefühl (Körper/Gliedmassen) trotz innerer Unruhe

  • Mundgeruch, Durst, Völlegefühl

  • Zunge: rot, dicker gelber Belag

  • Puls: voll, schlüpfrig und schnell

Differenzierung:

  • Mischbilder entstehen durch das Zusammentreffen von blockierendem Schleim und erzeugter Hitze (bspw. bei chronisch Stagnation und plötzlicher Wandlung in Hitze).

  • Diese Formen sind schwerer behandelbar als reine Fülle-Zustände.

Häufige pathologische Mechanismen:

  • Qi-Stau wandelt Schleim in Hitze um

  • Milz- oder Magen-Schwäche und emotionale Belastung fördern Mischformen

Typische Musterkombinationen:

  • Schleim-Hitze blockiert die Lunge: Asthma, brennender Husten

  • Magen-Schleim-Hitze: Übelkeit, Brechreiz, galleartiger Auswurf, bitterer Mundgeschmack

Gemischtes Fülle-Muster

Hauptsymptome

Differenzierung

Lunge Schleim-Hitze

Husten, gelber Auswurf, Brustdruck, Fieber

Nicht nur Husten, sondern deutliche Unruhe und Hitze

Magen Schleim-Hitze

Übelkeit, Brechreiz, Mundgeruch, bitterer Geschmack, Völlegefühl

Verschlimmerung nach Essen, Appetitverlust

In der Praxis sehen wir solche gemischten Muster häufig nach langen, unbehandelten Stagnationen oder bei Patienten, die unter Stress, Fehlernährung und Bewegungsmangel gleichzeitig leiden. Die Beschwerden sind dann vielseitig und variabel.

Die Rolle von Feuchtigkeit und Schleim in der TCM Syndrome Übersicht

Die Betrachtung von Feuchtigkeit (Shi) und Schleim (Tan) ist in der TCM entscheidend für die Diagnose und die Behandlung komplexer Syndrome. Feuchtigkeit bildet häufig die Grundlage für Schleim, kann sich aber je nach Organ und Mischung mit anderen pathologischen Faktoren unterschiedlich zeigen.

Feuchte-Kälte vs. Feuchte-Hitze – Symptombild und Unterscheidung

Feuchtigkeit ist wegen ihres blockierenden Charakters an vielen chronischen und hartnäckigen Beschwerden beteiligt. Die Schlüssel ist, sie korrekt von Feuchte-Hitze abzugrenzen.

Muster

Hauptsymptome

Differenzierung

Pathophysiologie

Typische Kombinationen

Feuchte-Kälte

Schweregefühl, Gliederschmerzen, weisser, dicker Zungenbelag, Müdigkeit, weicher Stuhl

Keine offensichtlichen Hitzezeichen, Kältevorliebe, klare Ausscheidungen

Milz-Qi-Schwäche, gestörter Wassertransport

Häufig Milz-Qi-Mangel, Nieren-Yang-Schwäche

Feuchte-Hitze

Druckgefühl im Abdomen, übelriechender Durchfall, gelblicher Zungenbelag, klebrige Ausscheidungen, Durst ohne viel Trinken

Rote Zunge, Hitzegefühl, örtliche Entzündungen, meist akuter Verlauf

Feuchte-Hitze blockiert Leitbahnen und Organe

V.a. bei Gallenblasen-/Leberfunktionsstörung

  • Feuchte-Kälte tritt oft chronisch auf, während Feuchte-Hitze meist akut oder subakut ist.

  • Zunge und Puls geben klare Hinweise: Feuchte-Kälte = blass, feucht, rutschiger Puls; Feuchte-Hitze = rot, klebrig, schneller, schlüpfriger Puls.

Feuchtigkeit ist fast immer mit einer Schwäche der Mitte (Milz-Magen) verbunden und erschwert den Therapieerfolg, wenn sie unbeachtet bleibt.


Schleimansammlungen als Pathomechanismus

Schleim entsteht, wenn Feuchtigkeit eingedickt wird – vor allem aufgrund gestört zirkulierendem Qi (meist Milz, manchmal Lunge oder Niere).

  • Leitsymptome:

  • Differenzierung zu Qi-Stagnation oder reiner Feuchtigkeit:

  • Pathophysiologie:

  • Typische Syndrome:


Praxisbeispiele: Feuchtigkeit/Schleim und ihre Auswirkungen

Folgende klinische Muster treten oft im Alltag auf:

  1. Chronische Müdigkeit begleitet von Schweregefühl (Milz-Qi- und Yang-Mangel mit Nässe):

    • Fehlender Appetit, Durchfall, Ödeme, nach jedem Essen erschöpft.

  2. Schleim-Blockade der Lunge:

    • Produktiver Husten, Rasseln in der Brust, Kurzatmigkeit, schweres Gefühl im Brustkorb.

  3. Feuchte-Hitze im unteren Erwärmer (Blasenentzündungen):

    • Brennendes Wasserlassen, übelriechender Urin, eventuell Juckreiz, meist bei Frauen nach feuchtem Klima, falscher Ernährung.

Schleim und Feuchtigkeit werden in der TCM nie als reine Begleiterscheinung, sondern stets als aktiver Krankheitsfaktor diagnostiziert und gezielt behandelt.


Fazit:
Die genaue Einordnung von Feuchtigkeit und Schleim, ihre Abgrenzung zur Hitze- oder Kälteproblematik und die Verbindung zu Milz-Qi-Mangel machen ihre Behandlung oft zum Dreh- und Angelpunkt einer erfolgreichen TCM-Therapie.

Leere- und Fülle-Muster bei Organ-Disharmonie in der TCM Differentialdiagnose

Im Praxisalltag der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zeigen sich Disharmonien der Organe entweder als Leere- oder Fülle-Muster. Bei der Beurteilung werden typische Symptome, die Abgrenzung zu ähnlichen Mustern und pathophysiologische Hintergründe betrachtet. Daraus ergeben sich klar strukturierte Kombinationen, die den diagnostischen Prozess in der Differenzialdiagnose erleichtern.

Milz- und Magen-Syndrome: Leere oder Fülle klar unterscheiden

Syndromgruppe

Hauptsymptome

Differenzierung

Pathophysiologie

Typische Kombination

Milz Qi-Leere

Müdigkeit, Appetitlosigkeit, lose Stühle, blasses Gesicht

Abgrenzung zu Yang-Leere: Keine extreme Kälte, kein Ödem

Zu schwache Umwandlungs- & Transportfunktion, oft nach längerer Belastung

Milz Qi-Leere + Blut-Leere, Milz Qi-Leere + Feuchtigkeit

Milz Qi-Stau (Fülle)

Blähungen, Völle, Unwohlsein nach dem Essen, leichte Reizbarkeit

Unterscheidung zu Magen-Hitze: Kein brennender Schmerz, weniger Durst

Qi-Stagnation im mittleren Jiao durch emotionale Faktoren oder Stagnation

Qi-Stau mit Feuchtigkeit, Milzstau mit Schleim

Magen-Hitze (Fülle)

Brennendes Gefühl im Epigastrium, starker Hunger, Mundgeruch, Durst

Im Gegensatz zur Leber-Hitze: Keine starke emotionale Komponente

Hitzebildung meist durch externe Pathogene oder übermässigen Genuss

Magen-Hitze + Schleim-Hitze

Herz- und Nieren-Muster: typische Differenzierungen

  • Herz-Blut-Leere: Palpitationen, Schlafstörungen, schlechte Konzentration, blasses Gesicht. Im Unterschied zur Herz-Yin-Leere keine Nachtschweiss oder irritative Symptome.

  • Herz-Feuer (Fülle): Rastlosigkeit, Mundgeschwüre, rote Zungenspitze. Unterschied zu Herz-Blut-Hitze: Mehr Unruhe und starke Hitze.

  • Nieren-Yang-Leere: Kältegefühl, Rückenschmerzen, Kurzatmigkeit, morgendlicher Durchfall. Abgrenzung zu Qi-Leere: Ausgeprägte Kältezeichen stehen im Vordergrund.

  • Nieren-Yin-Leere: Nachtschweiss, Hitzegefühl am Abend, trockener Mund, rote, rissige Zunge. Nicht zu verwechseln mit leere-Hitze anderer Organe: Lokalisierung auf unteren Jiao.

Typische Kombinationen

  • Milz-Qi-Mangel mit sekundärer Nieren-Yang-Leere (chronische Erschöpfung, Schwäche, Verdauungsprobleme)

  • Herz-Blut-Leere kombiniert mit Milz-Qi-Leere (z.B. bei Burnout-Symptomen)

Leber- und Gallenblasen-Disharmonie – Stau, Fülle und Schwäche

  • Leber-Qi-Stau (Fülle): Schmerzen oder Druck im Hypochondrium, Stimmungsschwankungen, Menstruationsunregelmässigkeiten. Abgrenzung zu Blut-Stau: Leber-Qi-Stau ohne stechende Schmerzen oder tastbare Verhärtungen.

  • Leber-Blut-Leere: Sehstörungen, Muskelkrämpfe, trockene Haut und Haare. Im Unterschied zu Nieren-Blut-Leere: Schwerpunkt auf Menstruations- und Muskelproblemen.

  • Gallenblasen-Qi-Stau: Unentschlossenheit, Bitterkeit im Mund, latente Übelkeit, Schlafstörungen mit frühem Erwachen. Differenzierung zu Leber-Qi: Eher mentale Symptomatik, weniger Schmerzen.

Die Kombination aus Leere und Fülle-Mustern auf Organsystemebene erklärt viele chronische Beschwerden, gerade wenn sich Schwäche in der Wurzel mit einer Fülle an der Oberfläche paart.

Schnell erkennbar im Alltag:

  1. Klare Unterscheidung der Symptomgruppen spart Zeit und verbessert die Therapiefindung.

  2. Für kombinierte Muster sind oft mehrschichtige Behandlungsstrategien nötig.

  3. Ich achte besonders auf typische Schlüsselzeichen wie Zungenfarbe, Pulsqualität oder chronisches Kältegefühl bei Yang-Leere.

Ein systematischer Blick auf die Organmuster gibt der TCM-Diagnostik Struktur und erleichtert die praktische Arbeit enorm.

Typische Puls- und Zungenbefunde zur Abgrenzung der TCM Syndrome

Die Puls- und Zungendiagnostik sind zentrale Werkzeuge der TCM-Differentialdiagnose. Sie helfen, Leere- und Fülle-Muster, Hitze- oder Kältezustände sowie kombinierte Syndrome klar abzugrenzen. Ein gezielter Blick auf Puls und Zunge spart Zeit bei der Diagnosestellung und erleichtert die Therapieplanung im Praxisalltag.

Leere-Muster: Pulsdiagnose und Zungenzeichen

Muster

Hauptsymptome

Pathophysiologische Hinweise

Typische Puls-/Zungenbefunde

Abgrenzung zu ähnlichen Mustern

Typische Kombinationen

Qi-Mangel

Müdigkeit, Schwäche, Kurzatmigkeit

Schwache Energie, Hypofunktion

Puls: kurz (Duan Mai), leer (Xu Mai), langsam (Chi Mai) \nZunge: blass, feucht, evt. Zahneindrücke

Unterscheidung zu Blut-Mangel durch Feuchtigkeit und weniger Trockenheit

Milz-Qi-Mangel mit Müdigkeit nach dem Essen

Blut-Mangel

Blässe, Schwindel, Palpitationen

Mangel an nährenden Substanzen

Puls: dünn (Xi Mai), leer (Xu Mai) \nZunge: schmal, blass, oft trocken

Qi-Mangel: weniger Blässe, mehr Schwächegefühl

Milz-Qi- und Blut-Mangel

Yin-Mangel

Nachtschweiss, trockener Mund, Unruhe

Verlust von Körpersubstanzen

Puls: dünn (Xi Mai), schnell (Shuo Mai), leer (Xu Mai) \nZunge: rot, rissig, wenig Belag

Blut-Mangel: stärkeres Trockenheitsgefühl

Herz-Yin-Mangel mit Schlafstörung

Yang-Mangel

Frieren, Kälte, Ödeme, Erschöpfung

Schwäche der wärmenden Funktion

Puls: tief (Chen Mai), langsam (Chi Mai), leer (Xu Mai) \nZunge: blass, feucht, evt. breit

Qi-Mangel: weniger Kältezeichen

Milz- oder Nieren-Yang-Mangel

Hinweis: Typische Leere-Pulse verschwinden bei Druck, sind dünn oder kraftlos und nie gespannt oder voll.

Fülle-Zeichen: Differenzierung in der Diagnostik

Muster

Hauptsymptome

Pathophysiologische Hinweise

Typische Puls-/Zungenbefunde

Abgrenzung zu ähnlichen Mustern

Typische Kombinationen

Qi-Stagnation

Druckgefühl, Völle, Stimmungsschwankungen

Blockade der Energie, Stauung

Puls: gespannt (Xian Mai), evtl. leicht voll (Shi Mai) \nZunge: gerötet an den Rändern

Fülle-Hitze: weniger Hitze, mehr Druckgefühl

Leber-Qi-Stau mit PMS

Fülle-Hitze

Hitzegefühl, rote Haut, Unruhe

Übermass an Yang

Puls: schnell (Shuo Mai), voll (Shi Mai) \nZunge: rot mit dickem, gelben Belag

Qi-Stau: weniger Hitzezeichen, mehr Stau

Magen-Hitze, Leber-Feuer

Fülle-Kälte

Schmerzen, Kältegefühl, Völle, Übelkeit

Blockade durch Kälte im Inneren

Puls: gespannt (Xian Mai), tief (Chen Mai) \nZunge: blass, dicker weisser Belag

Yang-Mangel: mehr Schwäche, weniger Schmerz

Magen-Kälte mit Erbrechen

Schleim/Nässe

Schweregefühl, Schwellung, Schleim

Retention von Feuchtigkeit

Puls: gleitend (Hua Mai), voll (Shi Mai), breit (Da Mai) \nZunge: geschwollen, dicker klebriger Belag

Qi-Mangel: weniger Schweregefühl, mehr Müdigkeit

Milz-Qi-Schwäche mit Nässe

Die Kombination von Puls und Zunge bringt am ehesten Klarheit: Puls allein verrät viel, aber erst das Zungenbild zeigt, was wirklich im Inneren los ist.

Bedeutung der Kombination von Puls- und Zungenbefunden

  • Wer Puls und Zunge zusammen beurteilt, erkennt Leere und Fülle schneller und vermeidet Fehltritte in der Behandlung.

  • Leere-Pulse mit trockener, rissiger Zunge sprechen für Yin-Mangel. Ein voller, schneller Puls mit dicker gelber Zungenbeschichtung deutet dagegen klar auf Fülle-Hitze.

  • Bei kombinierten Syndromen gibt es oft Mischbilder (z. B. dünner Puls, aber dicker Zungenbelag bei Yin-Mangel mit Schleim-Beteiligung).

Kurzgefasst: Nicht selten finden sich gemischte Puls-/Zungenbefunde. Wer sie einzeln und in Relation zur Symptomatik einordnet, kann auch schwierige Syndrome trennen und zielgenauer therapieren.

Person typing on laptop in bright kitchen, notebook nearby.

TCM Differentialdiagnose Syndrome Übersicht bei komplexen Mischbildern

Komplexe Mischbilder in der TCM entstehen oft durch das gleichzeitige Vorliegen von Leere- und Fülle-Zuständen. Gerade bei chronischen oder multifaktoriellen Erkrankungen wie Autoimmunerkrankungen, Verdauungsstörungen oder Erschöpfung lässt sich ein klares Muster selten isoliert betrachten. Wichtig ist hier eine systematische Differentialdiagnose, bei der Symptome und pathophysiologische Zusammenhänge klar getrennt werden.

Leere in der Wurzel, Fülle im Zweig: Erkennen gemischter Muster

In vielen Fällen liegt der Ursprung (Wurzel) einer Erkrankung in einer Schwäche, während sekundär Füllezustände (Zweig) entstehen. Typisch sind beispielsweise Milz-Qi-Mangel als Basis und Feuchtigkeit/Schleim als Manifestation, oder Nieren-Yin-Mangel mit aufsteigendem Leber-Yang.

Strukturierte Übersicht:

Syndrom-Kombination

Hauptsymptome

Differenzierung

Pathophysiologischer Hinweis

Häufige Kombinationen

Milz-Qi-Leere + Schleim/Fülle

Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Übelkeit, Völle, Schweregefühl, weicher Stuhl

vs. reine Qi-Leere: zusätzlich Völle- und Feuchtesymptome

Schwäche verhindert qi-Transformation, Fördert Schleim- und Nässebildung

Chronische Verdauungsstörungen, Stoffwechsel, PCOS

Nieren-Yin-Leere + Leber-Yang-Aufstieg

Tinnitus, Schwindel, Kopfschmerzen, Schlafstörungen

vs. reine Yin-Leere: zusätzlich Unruhe, Bluthochdruck

Mangel an Yin erlaubt hitziger Fülle freie Entfaltung

Wechseljahrbeschwerden, Hypertonie

Blut-Leere + Qi-Stagnation

Blässe, Schwindel, palpierende Schmerzen, depressive Verstimmung

vs. reine Qi-Stagnation: zusätzliche Schwächezeichen, wenig Kraft

Blut-Mangel führt zu verlangsamtem Fluss, Qi kann nicht frei zirkulieren

Burnout, PMS, Migräne

Bei persistierenden gemischten Mustern empfiehlt sich, zunächst die Wurzel (Leere) zu stärken und die Fülle (Blockade/Schleim/Hitze) gezielt zu regulieren, um die Therapie nachhaltig zu gestalten.

Chronische und akute Syndrome differenzieren

Komplexe Muster wandeln sich häufig je nach Verlauf:

  • Chronische Leere mit intermittierenden Fülle-Phasen (z.B. Schübe bei Autoimmunerkrankungen)

  • Akute Verschlechterung durch äussere pathogene Faktoren auf dem Boden eines Leere-Zustands

  • Remissionsphasen: schwache Symptome, vorrangig Erschöpfung

Praktische Hinweise:

  1. Akute Fülle-Symptome (z.B. Hitze, Entzündung, Schmerz) auf dem Boden einer Leere immer schonend behandeln: Keine aggressive Ausleitung!

  2. Chronische Muster erfordern längerfristige Therapie, vor allem mit Tonisierung, kombiniert mit schonender Umwandlung von Schleim/Nässe oder Stagnation.

  3. Puls- und Zungenbefunde zeigen häufig Kombinationszeichen, wie schmal-blasse Zunge mit dickem Belag, leerer und zugleich gespannter/gut tastbarer Puls.

Therapieansätze bei kombinierten Leere/Fülle-Bildern

  • Vorgehen immer individuell: Priorität je nach vorherrschendem Bild, Intensität und Stabilität des Patienten.

  • Gängige Strategie: Zuerst die Fülle regulieren, dann die Leere stärken – etwa Schleim ausleiten, bevor Qi tonisiert wird.

  • Konzept „Biao zuerst, Ben später“: Erst Manifestation stabilisieren, danach Wurzel stärken.

Kurze Liste geeigneter Ansätze:

  • Sanfte Qi-Tonisierung (z.B. mit milderen Kräutern, Akupunkturpunkten wie ST36, SP6)

  • Feuchtigkeit und Schleim transformieren (Punkte wie ST40, SP9, Kräuter wie Ban Xia)

  • Bewegung von Qi und Blut fördern (Le3, LI4, Xiao Yao San, Chai Hu Rezepturen)

  • Schonende Ausleitung bei Hitze (Sanfte Kühlung, bittersüsse Kräuter, Begrenzung exzessiver Drainage)

Viele PatientInnen leben lange mit gemischten Syndrome – Geduld, schrittweises Vorgehen und konsequente Kontrolle der Puls- und Zungenzeichen sind wichtiger als „Schnellprogramme“. Ein klarer Ablauf zahlt sich aus und sorgt für weniger Rückfälle.

Bei komplexen Beschwerden kann TCM mit ihrer speziellen Diagnostik helfen, die richtigen Ursachen zu erkennen. Die Übersicht der unterschiedlichen Syndrome hilft uns, den besten Behandlungsweg zu finden. Wenn du mehr darüber wissen möchtest, dann besuche meine Webseite. Dort findest du weitere Informationen und kannst direkt einen Termin vereinbaren.

Fazit

Die Übersicht der Leere- und Fülle-Muster in der TCM-Differentialdiagnose zeigt, wie wichtig eine genaue Einordnung der Symptome ist. Die klare Trennung zwischen Leere- und Fülle-Syndromen hilft dabei, die passende Therapie zu wählen. Typische Symptome, Zungen- und Pulsbefunde geben Orientierung im Praxisalltag. Gerade im klinischen Alltag ist es oft nicht eindeutig, ob ein Muster rein leer oder voll ist – Mischformen kommen häufig vor. Deshalb lohnt sich ein strukturierter Blick auf die wichtigsten Syndrome. So lassen sich Therapieansätze gezielter auswählen und kombinieren. Am Ende zählt, dass die Behandlung individuell angepasst wird und die Syndrome nicht starr, sondern flexibel betrachtet werden. Die Tabellen und Übersichten bieten dafür eine praktische Grundlage, die im Alltag schnell zur Hand ist.

Häufig gestellte Fragen

Was bedeutet in der TCM ein Leere-Muster?

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) beschreibt ein Leere-Muster einen Zustand, bei dem dem Körper wichtige Substanzen wie Qi, Blut, Yin oder Yang fehlen. Das kann zu Schwäche, Müdigkeit, Blässe oder Kältegefühl führen.

Wie erkenne ich ein Fülle-Muster in der TCM?

Ein Fülle-Muster zeigt sich durch Anzeichen wie Druckgefühl, Schmerzen, Hitze, Unruhe oder starke Emotionen. Diese Symptome entstehen, wenn etwas im Körper blockiert oder zu viel vorhanden ist, zum Beispiel Schleim, Hitze oder gestautes Qi.

Welche Rolle spielen Puls- und Zungendiagnose in der TCM?

Puls und Zunge sind wichtige Werkzeuge in der TCM. Der Puls kann schwach, leer, gespannt oder schnell sein. Die Zunge kann blass, rot, belegt, trocken oder feucht aussehen. Beides hilft, Leere- oder Fülle-Muster zu unterscheiden.

Was ist der Unterschied zwischen Qi-Mangel und Blut-Mangel?

Qi-Mangel äussert sich meist durch Müdigkeit, Kurzatmigkeit und wenig Antrieb. Blut-Mangel zeigt sich oft durch Blässe, Schwindel, trockene Haut und Schlafprobleme. Beide Zustände können zusammen auftreten und sich gegenseitig verstärken.

Kann es Mischformen aus Leere- und Fülle-Mustern geben?

Ja, in der Praxis treten oft Mischformen auf. Zum Beispiel kann jemand im Kern einen Qi-Mangel haben, aber gleichzeitig durch gestautes Qi oder Schleim an bestimmten Stellen Fülle-Symptome zeigen. Die Behandlung muss dann beide Seiten berücksichtigen.

Wie werden Leere- und Fülle-Muster in der TCM behandelt?

Leere-Muster werden meist durch stärkende Massnahmen wie Kräuter, Akupunktur oder Ernährung unterstützt. Fülle-Muster werden durch ausleitende, bewegende oder kühlende Methoden behandelt, zum Beispiel mit Akupunkturpunkten, die Stau oder Hitze lösen.

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