Morbus Crohn verstehen und behandeln mit Traditioneller Chinesischer Medizin

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Morbus Crohn ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die viele Menschen stark im Alltag einschränkt. Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) sieht diese Erkrankung ganz anders als die Schulmedizin. Statt nur die Symptome zu behandeln, sucht die TCM nach den tieferen Ursachen und setzt auf verschiedene Methoden wie Akupunktur, Kräuter, Ernährung und spezielle Körpertherapien. In diesem Artikel geht es darum, wie Morbus Crohn aus Sicht der TCM betrachtet wird und wie man Morbus Crohn mit Akupunktur behandeln kann. Die Erfahrungen aus meiner Praxis in Zürich zeigen: Ein individueller Ansatz, der Körper und Geist einbezieht, kann oft neue Wege eröffnen.

Wichtige Erkenntnisse

  • Morbus Crohn wird in der TCM als Ungleichgewicht von Qi, Feuchtigkeit und Hitze verstanden, nicht als einzelne Krankheit.

  • Akupunktur kann das Immunsystem regulieren und Entzündungen im Darm gezielt beeinflussen.

  • Chinesische Kräuter, Moxibustion und Schröpfen ergänzen die Akupunktur, indem sie die Verdauung stärken und den Körper entlasten.

  • Ernährung spielt eine grosse Rolle: Warme, gekochte Speisen und das Meiden von feuchtigkeitsbildenden Lebensmitteln sind oft hilfreich.

  • Eine erfolgreiche Behandlung von Morbus Crohn mit Akupunktur braucht Zeit, Geduld und die enge Zusammenarbeit zwischen TCM und Schulmedizin.

Morbus Crohn mit Akupunktur behandeln: Was steckt dahinter?

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Akupunktur gilt in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) als zentrales Werkzeug, um die Balance im Körper wiederherzustellen. Besonders bei chronischen, entzündlichen Erkrankungen wie Morbus Crohn kann sie einen wertvollen Beitrag leisten. Die Kunst ist es, mit fein gesetzten Nadeln nicht nur Symptome zu lindern, sondern tiefere energetische Ungleichgewichte auszugleichen.

Wie Akupunktur auf das Immunsystem wirkt

In der TCM sieht man Morbus Crohn als Ausdruck einer Störung des Qi-Flusses und einer Dysbalance von Yin und Yang, häufig kombiniert mit innerer Hitze und Feuchtigkeit im Verdauungstrakt. Akupunktur setzt genau an diesen Punkten an:

  • Sie harmonisiert den Energiefluss (Qi) in den betroffenen Meridianen

  • Stärkt das Immunsystem, indem sie Organfunktionen reguliert

  • Lindert Entzündungen durch Ausleitung von Hitze und Feuchtigkeit

  • Verringert Stress, der bei vielen Patienten die Beschwerden verschlimmert

Akupunktur wirkt nicht einseitig, sondern wie ein feines Steuerpult, das unterschiedliche Stellschrauben reguliert – Körperabwehr, Entzündung, Verdauung und sogar die Stimmung werden positiv beeinflusst. Jede Therapie muss individuell angepasst werden, denn jeder Mensch und jeder Darm ist einzigartig.

Wichtige Akupunkturpunkte bei entzündlichen Darmerkrankungen

Die Behandlung von Morbus Crohn erfolgt meist mit einer individuell abgestimmten Punktauswahl. Es gibt einige klassische Punkte, die sich in der Praxis bewährt haben, weil sie gezielt auf den Darm und das Immunsystem wirken:

Punktname

Meridian

Häufige Wirkung

Ma 25 (Tian Shu)

Magen

Reguliert Darm, lindert Schmerzen, Ausleitung Hitze

Di 11 (Qu Chi)

Dickdarm

Entzündungshemmend, Hitzeausleitung

Milz 9 (Yin Ling Quan)

Milz

Entfernt Feuchtigkeit, stärkt Verdauung

Ma 36 (Zu San Li)

Magen

Kräftigt Immunsystem, stärkt allgemeine Abwehr

Ren Mai 6 (Qi Hai)

Konzeptionsgefäss

Unterstützt Qi und den Energiehaushalt

Zusätzlich können je nach Beschwerden weiterführende, auch weniger bekannte Punkte verwendet werden. So werden Durchfall, Blähungen oder Schmerzen gezielt adressiert. Das Ziel ist immer, Yin, Yang sowie Qi und Blut wieder in Einklang zu bringen.

Behandlungserfahrungen aus der TCM-Praxis

Nach über 20 Jahren in der Praxis sehe ich immer wieder, wie positiv Akupunktur bei Morbus Crohn wirken kann – aber auch, dass Geduld gefragt ist. Die meisten Patient:innen berichten von diesen Erfahrungen:

  • Schnelle Linderung akuter Beschwerden wie Schmerzen und Blähungen

  • Mit der Zeit mehr Regelmässigkeit im Stuhlgang, weniger Durchfall

  • Das allgemeine Wohlbefinden verbessert sich, Stress nimmt ab

  • Weniger Nebenwirkungen im Vergleich zu manchen schulmedizinischen Therapien

Natürlich: Nicht jede Behandlung bringt sofort den gewünschten Erfolg. Gerade bei einer chronischen Krankheit wie Morbus Crohn braucht es eine längere Strecke. Die Nadeln wirken oft leise, aber beharrlich – und am Ende zählt nicht nur, was im Labor steht, sondern vor allem, wie sich der Alltag anfühlt.

Wichtig: Akupunktur ersetzt nie die Schulmedizin, sondern ergänzt sie sinnvoll. Wer bereit ist, regelmässig Termine wahrzunehmen und auch die empfohlenen Veränderungen im Lebensstil mitzutragen, profitiert am meisten.


Insgesamt ist Akupunktur kein Wundermittel, aber ein verlässlicher Baustein im ganzheitlichen Ansatz der TCM bei Morbus Crohn.

Ergänzende TCM-Methoden für Morbus Crohn neben der Akupunktur

Neben Akupunktur gibt es in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) weitere Wege, Beschwerden bei Morbus Crohn zu lindern und das Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen. Jede Methode wirkt auf eine eigene Art und soll helfen, die Symptome zu mildern, die Abwehrkräfte zu stärken und Entzündungen zu beruhigen. Die folgenden Ansätze werden seit Jahrhunderten gezielt eingesetzt – oft als Ergänzung oder in Kombination.

Die Rolle chinesischer Kräuter in der Therapie

Chinesische Kräuterrezepturen haben in der TCM einen besonderen Stellenwert. Sie werden individuell verschrieben und können gezielt auf verschiedene Muster (wie Hitze, Feuchtigkeit, Qi-Mangel) abgestimmt werden, die bei Morbus Crohn häufig vorkommen.

Wichtig ist: Kräuter werden immer nach einer ausführlichen Diagnose kombiniert. Dabei steht die Verträglichkeit der einzelnen Bestandteile im Fokus. Mögliche Ziele sind zum Beispiel Stärkung der Mitte (Milz-Qi), Beruhigung von Entzündungen oder Ableitung von Feuchtigkeit-Hitze.

Beispielhafte Wirkungen chinesischer Kräuter:

  • Qi stärken, Immunsystem unterstützen

  • Entzündungen im Darm kühlen

  • übermässige Feuchtigkeit (Nässe) ausleiten

  • Blutungen lindern

  • Darmbewegung harmonisieren

Individuelle Kräuter, Dosierung und Mischungen gehören stets in erfahrene Hände.

Eine gute Kräutertherapie kann oft helfen, die Zeiträume mit aktiven Schüben zu verkürzen und das Allgemeinbefinden spürbar zu stabilisieren.

Moxibustion und Schröpfen: Wärme und Entgiftung für den Darm

Bei Moxibustion wird getrockneter Beifuss (Artemisia) über bestimmten Akupunkturpunkten abgebrannt, um gezielt Wärme zuzuführen. Gerade bei Menschen mit Kälteempfinden, Müdigkeit und Schwäche kann diese sanfte Wärmetherapie den Verdauungstrakt entlasten.

Schröpfen ist eine weitere bekannte Methode: Dabei werden spezielle Gläser (Schröpfköpfe) auf die Haut gesetzt und durch Unterdruck fixiert. Das soll die Durchblutung fördern, Schlacken mobilisieren und Verspannungen lösen.

Die beiden Methoden können bei Morbus Crohn unterstützen, indem sie:

  • die Durchblutung und Regulation im Bauchraum fördern

  • das Immunsystem durch sanfte Reize anregen

  • Kälte- und Feuchtigkeitsblockaden sanft ausleiten

  • Verspannungen im Bauch oder Rücken lösen

Achtung: Nicht alle Patient:innen profitieren von Wärme. Bei aktiven Entzündungen oder „Darm-Hitze“ werden Moxibustion und Schröpfen meist gemieden.

Tuina und Qi-Gong zur Harmonisierung von Körper und Geist

Tuina ist die klassische chinesische Massage. Durch gezielte Griffe, Bewegungen und Akupressur wird der Energiefluss im Körper verbessert, der Darm beruhigt und die Verdauung sanft angeregt. Bei Morbus Crohn eignet sich Tuina vor allem zur Linderung von Bauchschmerzen, Verspannungen oder begleitenden Stresssymptomen.

Qi-Gong setzt auf sanfte, meditative Bewegungen und Atemübungen. Sie dienen dazu, Blockaden zu lösen, innere Spannungen abzubauen und das Gesamtbefinden zu verbessern. Und: Regelmässiges, leichtes Qi-Gong-Training kann helfen, das Immunsystem zu stabilisieren und Beschwerden zu reduzieren.

Einige Tipps aus der Praxis:

  • Tuina-und Deep Bodywork Massagen werden individuell angewendet, z. B. bei Blähungen, Verstopfung oder allgemeiner Abgeschlagenheit

  • Qi-Gong-Übungen können ganz einfach zu Hause oder in Gruppen gelernt werden

  • Beide Methoden wirken oft entspannend und ausgleichend auf Körper und Geist

Methode

Ziel

Geeignet bei

Kräutertherapie

Symptome lindern, Mitte stärken

Schwäche, wiederkehrende Beschwerden

Moxibustion

Wärme zuführen

Kältegefühl, Erschöpfung

Schröpfen

Entgiftung, Durchblutung fördern

Verspannungen, Stagnationen

Tuina

Muskeln lockern, Qi bewegen

Bauchschmerzen, Stress

Qi-Gong

Energie harmonisieren

Stress, Überforderung, Abwehrschwäche

Wer Morbus Crohn hat, merkt schnell: Es lohnt sich, verschiedene Methoden herauszufinden, die zum eigenen Wohlbefinden passen. Häufig bringt eine kluge Kombination die besten Ergebnisse.

Worauf Patient:innen bei der TCM-Therapie achten sollten

Bei der Behandlung von Morbus Crohn mit Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) sind einige Punkte besonders wichtig. Jede Therapie ist individuell abgestimmt und bedarf einer aktiven Zusammenarbeit mit den Behandler:innen. Im Folgenden gebe ich als TCM-Therapeut ein paar praktische Hinweise, worauf Patient:innen achten sollten, damit die Behandlung bestmöglich wirken kann.

Wie lange dauert eine Behandlung bei Morbus Crohn?

Eine TCM-Therapie bei Morbus Crohn benötigt in der Regel Geduld und Ausdauer. Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen sind oft jahrelang entstanden, daher geht auch die Regulation im Körper Schritt für Schritt.

Zeitlicher Ablauf in der Regel:

  • Erste Verbesserungen: Oft nach 4–8 Behandlungen

  • Stabilisierung der Symptome: Meist nach 2–4 Monaten

  • Langfristige Wirkung und Rückfallprophylaxe: 6–12 Monate, manchmal auch länger – je nach Ausgangslage, Lebensstil und Therapietreue

Phase

Dauer (ca.)

Ziel

Startphase

1–2 Monate

Linderung der Beschwerden

Stabilisierungsphase

2–6 Monate

Regulierung, Rückfallprophylaxe

Langzeitbetreuung

ab 6 Monate

Nachhaltige Besserung, Prävention

Die Behandlung wird dabei immer individuell angepasst und kann sich im Therapieverlauf verändern, je nachdem wie der Verlauf ist.

Zusammenarbeit zwischen Schulmedizin und TCM

Die beste Erfahrung habe ich gemacht, wenn Patient:innen offen mit ihren Ärzt:innen kommunizieren. Folgende Punkte sind dabei hilfreich:

  1. Regelmässige ärztliche Kontrolluntersuchungen nicht vergessen

  2. Änderungen in der Medikation immer abklären

  3. TCM-Therapie und schulmedizinische Therapie können oft parallel laufen

  4. Gut über aktuelle Beschwerden, Medikamente und Nebenwirkungen informieren

Eine gute Abstimmung verbessert die Sicherheit und Wirksamkeit der Behandlung erheblich.

Individuelle Anpassung jeder Therapie im Verlauf

Morbus Crohn zeigt sich bei jedem Menschen ein wenig anders. Die TCM passt jede Behandlung individuell an die aktuellen Bedürfnisse an. Dabei beobachte ich als Therapeut regelmässig:

  • Welche Symptome stehen im Vordergrund?

  • Wie ist die Zungen- und Pulsdiagnose?

  • Gibt es Veränderungen in der Verdauung oder im Befinden?

  • Haben sich Lebensumstände geändert (Stress, Ernährung, Alltag)?

Je nach Verlauf können Akupunktur, Kräuter, Ernährung oder auch Bewegungsübungen wie Qi Gong unterschiedlich gewichtet werden. Man muss also nicht überrascht sein, wenn sich der Therapieplan im Laufe der Zeit verändert. Flexibilität ist hier ein Schlüssel.

Gerade bei chronischen Erkrankungen raten erfahrene TCM-Therapeut:innen zu Geduld und einer gewissen Gelassenheit. Häufig sind die kleine Schritte die wichtigsten und bringen am Ende die grosse Veränderung.

Kurz zusammengefasst: Eine erfolgreiche TCM-Therapie bei Morbus Crohn basiert auf langfristiger Zusammenarbeit, offener Kommunikation mit allen beteiligten Fachleuten und einer Behandlung, die sich flexibel an die persönliche Situation anpasst. Nur so können wir als Team nachhaltige Verbesserungen für Körper und Geist erreichen.

Erfahrungen aus 22 Jahren Praxis: Morbus Crohn mit Akupunktur behandeln

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Nach mehr als zwei Jahrzehnten Begleitung von Menschen mit Morbus Crohn möchte ich hier einen kleinen Einblick in meine Arbeit mit Akupunktur und chinesischen Kräutern geben. Die Kombination von fundiertem Fachwissen und persönlicher Erfahrung hat meinen Blick auf diese chronische Erkrankung geschärft — und gezeigt, dass individuelle Lösungen und Vertrauen zentrale Rollen spielen.

Akupunktur und Kräuterrezepturen als Team

In meiner Praxis hat sich die Verknüpfung von Akupunktur und chinesischer Pflanzenheilkunde am wirksamsten erwiesen. Dabei gehe ich stets schrittweise vor:

  • Differenzierte TCM-Diagnose erstellen: Zungen- und Pulsbefund, Symptome, Ursachen.

  • Akupunktur anwenden, um Entzündung zu beruhigen, Schmerzen zu lindern und das Verdauungssystem zu beruhigen.

  • Kräuter individuell anpassen, um Qi und Blut zu stärken, Hitze oder Feuchtigkeit auszuleiten und die Milz zu unterstützen.

Es hat sich immer bewährt, nicht starr an einem Schema festzuhalten, sondern offen für Anpassungen zu bleiben, je nach Entwicklung des Krankheitsverlaufs und dem, was das Leben bringt.

Feedback von Betroffenen nach TCM-Behandlungen

Viele meiner Patient:innen schildern nach mehreren Wochen Behandlung diverse Veränderungen. Hier ein Ausschnitt typischer Erfahrungen (aus eigener Praxis, anonymisiert):

  • Gemilderte Durchfälle und weniger Bauchkrämpfe

  • Subjektiv spürbar mehr Energie und weniger Erschöpfung

  • Verbesserter Schlaf und ausgeglichene Stimmung

  • Seltener Blähungen und weniger Völlegefühl

  • Teilweise Abnahme von Medikamentenbedarf

Einige schildern, dass sie zum ersten Mal seit Langem wieder das Gefühl haben, aktiv zu ihrem Wohlbefinden beitragen zu können — das ist für mich persönlich ein starker Antrieb, weiterzumachen.

Fallbeispiel: Was sich in der Praxis bewährt hat

Ein praktisches Beispiel verdeutlicht, wie individuell eine TCM-Therapie bei Morbus Crohn abläuft:

Frau K., Mitte 30:

  • Leidensweg: Jahrelange Schübe mit Durchfall, Bauchschmerzen, ständige Unruhe.

  • Einstieg: Nach ausführlicher Anamnese Behandlung mit Akupunktur 1x wöchentlich (Punkte: Magen 36, Milz 9, Dickdarm 11, Ren Mai 12 u.a.). Zusätzlich wurde eine milzstärkende Kräuterrezeptur verschrieben.

  • Verlauf: Nach 6 Wochen sank die Stuhlfrequenz. Weniger Schmerzen, weniger Blähungen, erstmals normaler Appetit. Nach etwa vier Monaten Stabilisierung und Reduzierung der Schübe.

Behandlungswoche

Stuhlfrequenz/Tag

Bauchschmerzen (Skala 0-10)

Schlafqualität (Schulnote)

1–2

7–8

7–8

3

6

2–3

3–4

5

16

1–2

1–2

6

Wichtig zu wissen: Solche Verläufe sind nicht garantiert — jeder Mensch und jede Erkrankung sind einzigartig. Aber: Das Zusammenspiel von Akupunktur und Kräutern, ergänzt durch Ernährung und Lebensführung, ist für viele Patient:innen ein echter Gewinn.

Für mich steht fest: Zuhören, begleiten und adaptieren sind die Schlüssel, um realistische und doch ermutigende Fortschritte zu ermöglichen.

TCM als ganzheitlicher Ansatz bei chronischen Darmproblemen

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) unterscheidet sich deutlich von vielen westlichen Methoden, wenn es um chronische Darmbeschwerden und insbesondere Morbus Crohn geht. Aus meiner Sicht als TCM-Therapeut steht die Stärkung des gesamten Menschen im Mittelpunkt – nicht nur das Unterdrücken einzelner Symptome. Die TCM ist mehr als Behandlung von Bauchkrämpfen oder Durchfall. Sie sucht immer nach den zugrunde liegenden Störungen und arbeitet an Körper, Geist und Verdauung als Einheit.

Den Körper stärken anstatt nur Symptome zu bekämpfen

Viele Patient:innen sind es gewohnt, dass Medikamente Symptome rasch unterdrücken sollen – ob es Schmerzen, Durchfälle oder Entzündungswerte sind. In der TCM betrachten wir diese Beschwerden als die „Zweige“ einer Krankheit – sichtbar, aber oberflächlich. Die „Wurzel“ liegt aber oft tiefer: Ein aus dem Gleichgewicht geratenes Immunsystem, eine geschwächte Verdauungskraft (Milz-Qi-Mangel), zu viel Feuchtigkeit oder ungenügende Wärme im Körper.

Unsere Behandlung zielt daher auf:

  • Aufbau und Regulierung des Immunsystems

  • Kräftigung von Milz und Magen als Zentrum der Verdauung

  • Reduktion von Entzündung durch Harmonisierung von Yin und Yang

Nicht immer verschwinden Symptome sofort, aber Patient:innen berichten häufig von mehr Energie, klarerem Kopf, besserem Schlaf und einer stabileren Verdauung, wenn sich Körper und Geist ausbalancieren.

Die Balance von Körper, Geist und Verdauung

Verdauungsprobleme gehen selten nur vom Darm aus. Oft spielen Stress, Erschöpfung und Sorgen eine grosse Rolle. Die Leber (nach TCM-Verständnis) reagiert auf seelische Belastungen, und das kann den Fluss von Qi im ganzen Körper stören – auch im Bauch. Daher umfasst die TCM-Therapie oft folgende Elemente:

  • Akupunktur – beruhigt das Nervensystem und reguliert die Organfunktionen

  • Kräuter – unterstützen Stoffwechsel, bauen Blut auf oder lösen Nässe auf

  • Entspannung über Qi Gong, Meditation oder Atemübungen

Diese Harmonie wirkt von innen und aussen – Beschwerden bessern sich, wenn Körper und Geist wieder als Team arbeiten. Es entsteht das, was wir in der TCM „innere Stärke“ nennen.

Langfristige Perspektiven: Was bringt TCM bei Morbus Crohn?

Chronische Darmerkrankungen verlaufen oft in Schüben und sind für viele eine jahrelange Herausforderung. Die TCM denkt langfristig und sieht sich als Begleiterin, um Rückfälle seltener zu machen, Beschwerden abzumildern und die Lebensqualität zu steigern. Was meine Patient:innen schätzen:

  • Weniger starke und seltenere Krankheitsschübe

  • Grössere Unabhängigkeit von schnellen Medikamentenwechseln

  • Mehr Selbstvertrauen, aktiv Einfluss auf den eigenen Gesundheitszustand zu nehmen

Ziel

Typische Wirkung der TCM

Milz stärken

Bessere Verdauung, mehr Energie

Entzündungen beruhigen

Weniger Schmerzen, ruhigere Darmtätigkeit

Geist und Körper ausgleichen

Weniger Stress, stabilere Stimmung

TCM ist bei chronischen Erkrankungen wie Morbus Crohn eine ideale Ergänzung zur Schulmedizin. Wichtig ist die offene Kommunikation und eine individuelle Anpassung der Behandlung, je nachdem, wie der Körper gerade reagiert und was Sie brauchen.

Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) sieht den Menschen als Ganzes. Gerade bei chronischen Darmproblemen kann TCM helfen, Körper und Geist ins Gleichgewicht zu bringen. Neugierig geworden? Schau einfach auf meiner Webseite vorbei. Dort findest du viele Infos und kannst direkt Kontakt aufnehmen.

Fazit: Morbus Crohn und TCM – ein Weg zu mehr Lebensqualität

Morbus Crohn ist eine komplexe Erkrankung, die Betroffene oft über Jahre begleitet. Die Traditionelle Chinesische Medizin kann hier eine echte Unterstützung bieten. Sie schaut nicht nur auf die Symptome, sondern versucht, das Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen. Mit Methoden wie Akupunktur, Kräutern, Moxibustion und einer angepassten Ernährung lassen sich Beschwerden oft lindern. Natürlich ersetzt TCM nicht die Schulmedizin, aber sie kann eine sinnvolle Ergänzung sein. Wichtig ist, dass jede Behandlung individuell abgestimmt wird – was bei einer Person hilft, passt vielleicht nicht für die nächste. Wer offen ist für neue Wege und bereit, seinen Lebensstil ein wenig anzupassen, kann mit TCM oft spürbare Verbesserungen erleben. Am Ende zählt, dass man sich im eigenen Körper wieder wohler fühlt – und manchmal braucht es dafür einfach einen anderen Blickwinkel.

Häufig gestellte Fragen zu Morbus Crohn und Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM)

Wie erklärt die TCM Morbus Crohn?

In der Traditionellen Chinesischen Medizin sieht man Morbus Crohn als ein Ungleichgewicht im Körper. Oft spielen Faktoren wie zu viel Hitze, Feuchtigkeit und eine Störung im Qi-Fluss eine Rolle. Die TCM spricht manchmal auch von „Yin-Feuer“, das das Immunsystem aus dem Gleichgewicht bringt. Ziel ist es, diese Störungen zu erkennen und zu harmonisieren.

Kann Akupunktur bei Morbus Crohn helfen?

Akupunktur wird in der TCM genutzt, um das Immunsystem zu regulieren und Entzündungen zu beruhigen. Viele Menschen berichten, dass ihre Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Durchfall durch die Behandlung gelindert werden. Wichtig ist, dass die Akupunktur von erfahrenen Therapeut:innen durchgeführt wird.

Welche Rolle spielen chinesische Kräuter bei der Behandlung?

Chinesische Kräuter werden oft zusammen mit Akupunktur eingesetzt. Sie helfen, die Verdauung zu stärken, Entzündungen zu senken und den Körper ins Gleichgewicht zu bringen. Die genaue Mischung wird individuell angepasst, damit sie zu den jeweiligen Beschwerden passt.

Wie sieht die Ernährung in der TCM bei Morbus Crohn aus?

In der Chinesischen Medizin empfiehlt man meist warme, gekochte Speisen, weil sie den Darm weniger reizen. Kalte oder stark gewürzte Nahrungsmittel sollten gemieden werden, besonders bei Entzündungen oder viel Feuchtigkeit im Körper. Ziel ist es, die Milz zu stärken und die Verdauung zu unterstützen.

Wie lange dauert eine TCM-Behandlung bei Morbus Crohn?

Die Dauer der Behandlung ist unterschiedlich. Oft braucht es mehrere Monate, um eine spürbare Besserung zu erreichen. Die Therapie wird immer wieder angepasst, je nachdem, wie sich die Symptome entwickeln. Geduld und regelmässige Sitzungen sind wichtig.

Kann ich TCM und Schulmedizin gleichzeitig nutzen?

Ja, viele Patient:innen kombinieren beide Ansätze. Die TCM kann die schulmedizinische Therapie ergänzen und helfen, Nebenwirkungen zu lindern oder das Wohlbefinden zu steigern. Wichtig ist, dass die behandelnden Ärzt:innen und Therapeut:innen gut zusammenarbeiten und sich austauschen.

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