Leben mit Multiple Sklerose: Neue Therapiemöglichkeiten und Alltagstipps 2025

Multiple Sklerose ist eine Krankheit, die viele Fragen aufwirft – von der Ursache bis zum Alltag damit. In den letzten Jahren hat sich einiges getan, was die Therapien betrifft. Auch die Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) bringt neue Ideen ins Spiel. In diesem Artikel schauen wir uns an, was 2025 an neuen Möglichkeiten gibt, wie TCM MS versteht, und was im Alltag helfen kann. Es geht nicht darum, medizinische Versprechen zu machen, sondern darum, verständlich und offen zu zeigen, was Menschen mit Multiple Sklerose heute an Unterstützung finden können.

Wichtige Erkenntnisse

  • Multiple Sklerose ist eine Autoimmunerkrankung, deren Verlauf und Symptome sehr unterschiedlich sein können.

  • Neue Therapien setzen zunehmend auf Immunmodulation statt auf reine Unterdrückung des Immunsystems.

  • Die TCM betrachtet Multiple Sklerose als Störung im Energiefluss, insbesondere bei Milz, Leber und Nieren, und setzt auf individuelle Behandlungspläne mit Akupunktur und Kräutern.

  • Im Alltag helfen einfache Dinge wie angepasste Ernährung, Bewegung und Stressabbau, um die Lebensqualität zu erhalten.

  • Eine gute Zusammenarbeit zwischen Schulmedizin, Komplementärmedizin und Therapien wie Physiotherapie ist für viele Betroffene ein wichtiger Schlüssel.

Multiple Sklerose Verstehen: Ursachen, Symptome und Verlauf

Multiple Sklerose ist eine Krankheit, bei der das eigene Immunsystem fälschlicherweise Teile des Nervensystems angreift. Dadurch kommt es zu Entzündungen und langfristig zu Schäden an den Nerven, was die Signalweiterleitung durcheinanderbringt. Warum das so passiert, ist noch nicht völlig klar. Manche Experten vermuten genetische Ursachen, Umweltfaktoren und Infektionen könnten zusammenspielen. Zum Beispiel fällt auf, dass MS in nördlicheren Regionen häufiger vorkommt, was auf einen Zusammenhang mit Vitamin-D-Mangel oder weniger Sonnenlicht hindeuten könnte. Ausserdem zeigen Forschungen, dass die Thymusdrüse – ein Organ des Immunsystems – bei MS-Patienten weniger aktiv ist und so nicht ausreichend schützende Immunzellen produziert.

Wer einen Elternteil mit MS hat, dessen Risiko ist etwas erhöht. Ebenso scheint es einen Zusammenhang mit bestimmten Virusinfekten und toxischen Stoffen in der Umgebung zu geben. Trotzdem: Die tatsächlichen Ursachen sind ein Puzzle, bei dem viele Teile noch fehlen.

Wenn du mehr über die Veränderungen im Körper bei MS nachlesen möchtest, schau mal bei Multiple Sklerose und Immunangriffe auf Nerven vorbei.

Typische Symptome im Alltag

Die Beschwerden können ganz unterschiedlich aussehen. Manche merken erst mal Kribbeln in Armen oder Beinen, andere haben Sehstörungen wie einen Schleier vor einem Auge. Viele fühlen sich schlapp, haben Probleme beim Gehen oder erleben, dass Hände und Füsse „taub“ werden. Die Liste ist lang und viele Symptome tauchen schubweise auf – sie kommen und gehen wieder. Häufig benannte Symptome im Alltag:

  • Kraftverlust in den Gliedmassen (vor allem in den Beinen)

  • Verschwommenes oder eingeschränktes Sehen

  • Empfindungsstörungen (Kribbeln, Taubheit, „Ameisenlaufen“)

  • Schwierigkeiten beim Blasenentleeren

  • Müdigkeit, Schwindel, Unsicherheit beim Gehen

Oft ist das Leben trotzdem möglich – aber Herausforderungen wie eine ständige Erschöpfung können schwer belasten. Wichtig: Nicht jeder erlebt alle Symptome gleichzeitig oder gleich stark.

Symptom

Häufigkeit (ungefähr)

Gliederschwäche

40%

Empfindungsstörungen

20%

Sehnerv-Entzündung

20%

Doppeltsehen

10%

Blasenschwäche

5%

Schwindel

5%

Gerade das Nebeneinander von guten und schlechten Tagen macht es oft besonders schwer, sich und anderen zu erklären, wie es einem gerade wirklich geht.

Schubförmige und chronische Verlaufsformen

MS kann ganz unterschiedlich verlaufen. Zu Beginn erleben viele Patienten abwechselnd akute Phasen (Schübe) und Verbesserungen (Remissionen). Während eines Schubs verschlechtern sich einzelne Symptome oder neue kommen hinzu. Manchmal klingen sie nach Wochen wieder ab, manchmal bleiben Beschwerden zurück.

Nach einer Zeit – oft nach vielen Jahren – kann die Krankheit aber in einen chronischen Verlauf übergehen. Dann bauen sich Einschränkungen langsam weiter auf, unabhängig von einzelnen Schüben.

Es gibt:

  • Die schubförmige MS: Wechsel von Symptomen und ruhigen Phasen

  • Die sekundär progrediente MS: Nach den Schüben werden die Beeinträchtigungen langsam mehr

  • Die primär progrediente MS: Von Anfang an ein schleichender, ständiger Verlauf

Wer MS hat, weiss meist nie ganz genau, wie sich der nächste Tag anfühlt. Das kann frustrieren und Angst machen, aber manchmal hilft auch das Wissen: Heute ist vielleicht ein guter Tag.

MS ist eine Reise ohne klare Landkarte – jeder Tag sieht ein wenig anders aus, und das eigene Tempo darf sich immer wieder verändern.

Neue Therapiemöglichkeiten für Multiple Sklerose im Jahr 2025

Im Jahr 2025 gibt es neue Hoffnung für Menschen mit Multiple Sklerose (MS). Die letzten Jahre haben viele Entwicklungen mitgebracht. Forschende, Ärztinnen und Betroffene arbeiten heute enger zusammen als je zuvor. Das Ziel? Den Alltag der Erkrankten leichter zu machen und bessere Behandlungen zu ermöglichen. Schauen wir uns gemeinsam die wichtigsten Neuerungen an.

Aktuelle medikamentöse Entwicklungen

In den letzten Jahren sind mehrere neue Medikamente auf den Markt gekommen. Sie wirken gezielter auf das Immunsystem und verursachen oft weniger Nebenwirkungen. Auch gibt es jetzt Therapien, die individuell auf den Verlauf der Krankheit abgestimmt werden können. Besonders auffällig ist:

  • Tabletten statt Spritzen: Für viele bedeutet das weniger Belastung.

  • Verlängerte Wirkdauer: Einige Präparate müssen nur noch alle paar Wochen angewendet werden.

  • Neue Kombitherapien: Ärztinnen können Medikamente besser miteinander abstimmen.

Ein echter Fortschritt ist, dass Behandlungen heute gezielter an die Bedürfnisse der Patienten angepasst werden können.

Immunmodulation statt Immunsuppression

Früher lautete die Strategie oft: Das Immunsystem möglichst dämpfen. Das machte anfälliger für Infekte – und war für viele schwer auszuhalten. Jetzt ist das Ziel, das Immunsystem nicht komplett zu unterdrücken, sondern zu modulieren. Das heisst, wichtige Funktionen bleiben erhalten, während schädliche Reaktionen abgeschwächt werden.

Tabelle: Unterschied Immunmodulation vs. Immunsuppression

Therapieansatz

Ziel des Eingriffs

Hauptrisiko

Immunsuppression

Immunsystem schwächen

Infekte, Krebs

Immunmodulation

Fehlsteuerungen justieren

Weniger Infekte

Das spüren viele Patientinnen und Patienten an mehr Energie und weniger Infektionen.

Wer seinen Körper nicht ständig im Kampfmodus hält, fühlt sich oft stabiler und kann wieder mehr am Leben teilnehmen.

Innovative Ansätze in der Forschung

Forschung an MS bleibt spannend. Momentan beschäftigen sich viele Arbeiten mit der Rolle der T-Zellen und wie die Nerven besser geschützt werden können. Es gibt Versuche mit Antikörpern, sogenannten «Biologika», und erste klinische Studien zu Zelltherapien. Sogar die Stammzelltransplantation wird bei bestimmten schweren Verläufen geprüft.

Das Wichtigste dabei: Die Medizin von heute zielt darauf ab, nicht nur Symptome zu lindern, sondern den Krankheitsprozess zu bremsen oder sogar zu stoppen.

  • Neue Verfahren fördern gezielt die Regeneration von Nervenzellen.

  • Individuelle Bluttests können das Risiko eines neuen Schubs vorhersagen.

  • Bessere Nachsorge-Gespräche helfen, früh auf Veränderungen zu reagieren.

Der Alltag mit MS ist immer noch herausfordernd, aber die neuen Behandlungsmöglichkeiten geben mehr Zuversicht. Für viele ist das ein Lichtblick.

Am Ende des Tages zählt oft nicht nur das Medikament – sondern das Gefühl, ernst genommen und nicht allein zu sein.

Multiple Sklerose aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) blickt ganz anders auf Multiple Sklerose als die westliche Medizin. Für die TCM stehen Blockaden, Schwächen und Ungleichgewichte im Mittelpunkt – nicht nur das Immunsystem. Die Erkrankung wird nie nur am Symptom, sondern immer Menschen-zentriert betrachtet.

TCM-Erklärungsmuster für MS

In der TCM sieht man MS häufig als Zusammenspiel von Qi-Schwäche, Mangel an „Nierenenergie“ und inneren „Wind“-Bewegungen. Der Körper verliert nach dem Verständnis der TCM die Kraft, das Nervensystem zu schützen. Symptome wie Müdigkeit oder Taubheit deuten auf einen Mangel hin. Kribbeln oder sogar Lähmungen sind Zeichen dafür, dass „Wind“ im Inneren stört. Viele Patientinnen und Patienten berichten, dass sie sich fühlen, als wäre ihr Körper aus dem Gleichgewicht – und dieser Eindruck spiegelt das TCM-Denken sehr gut wider.

  • Nieren-Qi-Mangel: wenig Energie, schwache Muskeln

  • Innerer Wind: Zittern, Taubheit, plötzliche Schwächen

  • Blockaden: Bewegungseinschränkung, Schwäche in den Gliedmaßen

Es geht darum, nicht nur Symptome zu bekämpfen, sondern die grundlegenden Disharmonien zu balancieren, die sich im Alltag bemerkbar machen können. Ein ausführliches Gespräch und die Zungen- oder Pulsdiagnose gehören zur TCM selbstverständlich dazu. Ziel ist, gemeinsam Ursachen und Auslöser für die Beschwerden zu finden und darauf abgestimmt zu behandeln. Die TCM sieht ihren Ansatz als eine frühe Antwort auf neue Erkrankungen – bereits das erkennen von Störungen soll helfen, schlimmere Entwicklungen zu verhindern.

Akupunktur und Kräutertherapie

Akupunktur nimmt bei MS in der TCM einen besonderen Stellenwert ein. Die feinen Nadeln helfen, das Qi wieder frei fliessen zu lassen.

Typisch bei MS sind Punkte, die:

  • das Yang stärken (zum Beispiel helfen sie bei Kraftlosigkeit),

  • Wind und Feuchtigkeit ausleiten (gerade bei Taubheits- oder Schwächegefühlen),

  • das Gleichgewicht zwischen Leere und Fülle wiederherstellen.

Statt Standard-Sitzungen wird oft empfohlen, 1-mal pro Woche Akupunktur anzuwenden, um eine spürbare Wirkung zu erzeugen. Zusammen mit einer individuell abgestimmten Kräutertherapie können Symptome gelindert und allgemeines Wohlbefinden verbessert werden. Kräuter unterstützen die Nerven, stärken das Qi und lösen Blockaden – dabei werden Mischungen immer auf die einzelnen Beschwerden und Muster zugeschnitten.

Ein Beispiel für gängige Pflanzen:

Pflanze (chinesisch)

Wirkung aus TCM-Sicht

Huang Qi

Qi stärken, Immunmodulation

Fu Zi

Erwärmt das Yang, gibt Kraft

Shu Di Huang

Jing und Blut nähren, Essenz auffüllen

Manche Kräuter sollen gezielt das Immunsystem modulieren und nicht einfach nur dämpfen – das ist eine sachliche Alternative zur reinen Immunsuppression.

Tonisierung und Regulierung des Qi

Tonus und Balance stehen im Fokus – das Qi als Lebensenergie muss regelmässig gepflegt und gestärkt werden. Gerade bei MS, wo oft ein chronischer Energiemangel und Schwäche überwiegen, werden in der TCM spezielle Tonisierungstechniken eingesetzt:

  • Wärmende Tees und Breie, besonders am Morgen

  • Milde, gekochte Speisen, die wenig Kälte und Feuchtigkeit erzeugen

  • Leichte Bewegung, beispielsweise Tai Chi, um das Qi sanft in Schwung zu bringen

  • Qi Gong oder Atemübungen zur emotionalen Stabilisierung

Die TCM sieht darin sogar eine Alltagsstrategie: Man kann täglich kleine Dinge verändern, um das Qi zu erhalten und den Verlauf positiv zu beeinflussen.

Auch wenn es schwere Tage gibt – mit kleinen praktischen Schritten wächst oft das Gefühl von Einfluss und Selbstvertrauen zurück.

Geben Sie sich selbst Zeit, spüren Sie, was Ihnen guttut, und seien Sie nachsichtig, falls nicht alles sofort klappt. Gerade das ist im Alltag mit einer chronischen Erkrankung besonders wertvoll.

Alltag mit Multiple Sklerose: Praktische Tipps für mehr Lebensqualität

Im Leben mit MS passiert selten das, was man früh plant. Mal hat man Energie für alles, mal ist schon Treppe steigen eine Herausforderung. Ein paar kluge Gewohnheiten können den Unterschied machen – für Körper, Kopf und Herz. Gerade die kleinen Stellschrauben im Alltag bringen oft mehr als große Pläne.

Ernährungsempfehlungen bei MS

Wie man isst, beeinflusst, wie man sich fühlt. Bei MS ist eine Ernährung ratsam, die Entzündungen bremst und das Immunsystem nicht zusätzlich fordert. Hier ein paar Tipps:

  • Viel buntes Gemüse, Obst und ballaststoffreiche Beilagen wie Vollkornreis oder Hirse.

  • Tierische Fette, insbesondere aus rotem Fleisch und Milch, eher klein halten – diese können Entzündungen fördern.

  • Hochwertige Öle – wie Leinöl, Walnussöl oder Olivenöl – liefern wichtige Omega-3-Fettsäuren.

  • Zucker, Weissmehl und stark Verarbeitetes möglichst meiden.

  • Unterschätzter Punkt: Ausreichend trinken! Wasser, Kräutertees, ab und zu grüner Tee.

Eine kleine Übersicht:

Günstig für MS

Lieber selten geniessen oder ganz vermeiden

Gemüse (Brokkoli)

Wurst, fetter Käse

Hirse, Vollkorn

Stark gezuckerter Joghurt

Fisch, Hanföl

Milchschokolade

Beeren, Nüsse

Frittiertes/Fast Food

Bewegung und Sport im richtigen Mass

Wer bei MS an Bewegung denkt, sieht oft die Schwelle: Wird es zu viel? Oder zu wenig? Die Kunst liegt im Gleichgewicht.

  • Spazierengehen, Radfahren oder leichte Gymnastik helfen, Muskeln und Bewegungsspielraum zu erhalten.

  • Kurze, regelmässige Einheiten sind oft besser als seltene, grosse Anstrengungen.

  • Hören Sie auf Ihr Gefühl: Der eigene Körper kennt die Grenze.

  • Bei Unsicherheit – speziell bei neuen Symptomen – immer mit dem Arzt oder einer erfahrenen Therapeutin abklären.

Emotionale Balance und Stressmanagement

Gefühle hängen eng mit MS zusammen. Schübe können durch Stress wahrscheinlicher werden, zugleich belastet die Krankheit an sich.

  • Feste Gewohnheiten schaffen Sicherheit – dazu gehört ein gemütlicher Schlafplatz, Routinen am Morgen oder ein regelmässig gefüllter Kalender.

  • Sanfte Methoden wie Meditation, Achtsamkeitsübungen, kleine Spaziergänge oder auch ein guter Witz zur rechten Zeit helfen, Druck abzubauen.

  • Freundschaften und Familie als Rückhalt nutzen – niemand muss alles allein schaffen.

Sich zu erlauben, auch mal einen Tag zu brauchen, an dem nichts klappt und Gefühle einfach sein dürfen, ist keine Schwäche – sondern eine Form von Selbstfürsorge.

Jeder Tag ist anders – und das ist okay. Die eigenen Grenzen zu achten, darauf kleine Schritte zu setzen und das Schöne im Alltag zu suchen, trägt schon weit. Mal ist es ein gutes Essen, mal ein Gespräch oder ein Moment auf dem Balkon. Es sind die kleinen Momente, in denen Lebensfreude wächst. Bleiben Sie zugewandt zu sich – das Leben kennt keinen Stundenplan.

Begleittherapien und interprofessionelle Zusammenarbeit bei MS

Menschen mit MS spazieren im Park, begleitet von Freunden.

Manchmal fühlt sich der Alltag mit Multipler Sklerose wie ein Balanceakt an. Das Schöne: Niemand muss diese Herausforderungen allein meistern. Gerade bei MS ist Teamarbeit gefragt – medizinisch und menschlich. Wir schauen heute genau hin, wie verschiedene Therapien Hand in Hand gehen und wie das Zusammenspiel von Ärzten, Therapeuten und Patienten gelingen kann.

Synergien zwischen Schulmedizin und Alternativmedizin

Viele Menschen mit MS nutzen nicht nur die klassische neurologische Behandlung, sondern greifen auch auf alternativmedizinische Methoden zurück. Die Kombination kann Vorteile bringen – wenn alles sinnvoll abgestimmt ist. Beispiele sind:

  • Medikamente, die Entzündungen regulieren, ergänzt durch TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) für besseren Energiefluss

  • Physio- und Ergotherapie für mehr Mobilität und Selbstständigkeit

  • Begleitende Angebote wie Massage, um Schmerzen und Stress zu lindern

Wichtig ist immer, Behandler zu informieren und offen über zusätzliche Therapien zu sprechen. So entstehen keine Doppelungen oder Risiken und es kann wirklich individuell unterstützt werden.

Wichtigkeit ärztlicher Kontrollen

Trotz aller Begleittherapien bleibt die regelmässige Kontrolle beim Neurologen das Fundament. Dort wird geschaut, wie sich MS entwickelt. Neue Symptome oder Nebenwirkungen von Medikamenten werden überprüft. Halten alle den Kontakt und tauschen sich aus, klappt die Zusammenarbeit oft am besten.

Rolle

Was sie tun

Besonderheit

Arzt/Neurologe

Verlaufskontrolle, Medikation einstellen

Koordiniert Team, überwacht Schübe

Physiotherapie

Bewegung, Gangschulung

Passt Training an aktuelle Tagesform an

Ergotherapie

Alltagshilfen, Feinmotorik

Findet massgeschneiderte Lösungen für Zuhause

Alternativmedizin

Akupunktur, TCM, Entspannung

Blick auf das stoppen von Schüben, mehr Energie, weniger Stress und mehr Wohlbefinden

Wer Multiple Sklerose hat, weiss oft genau, wie wichtig ein Netzwerk aus verschiedenen Helfern ist. Gute Teamarbeit bringt Entlastung – nicht nur körperlich, sondern auch seelisch.

Und manchmal ist es genau dieses Gefühl, gemeinsam unterwegs zu sein, das einem die Kraft für morgen gibt.

Ernährung und Lebensstil als Unterstützung bei Multiple Sklerose

Menschen bereiten gemeinsam gesunde Mahlzeit in heller Küche zu.

Der Lebensstil beeinflusst den Verlauf von Multipler Sklerose (MS) stärker, als viele erwarten. Ernährung, Bewegung und Sonnenlicht helfen, das Erkrankungserleben im Alltag zu gestalten. Es geht nicht um Verbote – vielmehr darum, einen machbaren Rhythmus zu finden, der sich langfristig in Ihr Leben einfügt.

Bedeutung anti-entzündlicher Ernährung

Gelenke tun weh, die Muskeln fühlen sich schlapp an, das Immunsystem fährt Achterbahn. Die Wahl der Nahrungsmittel kann hier tatsächlich einen Unterschied machen. Für MS gilt: je weniger Entzündung, desto angenehmer der Alltag.

Ein paar praktische Tipps:

  1. Mehr ungesättigte Fettsäuren (z.B. in Olivenöl, Walnüssen, fettem Fisch) essen – die sogenannte Swank-Diät rät dazu, gesättigte Fette zu reduzieren. Gerade Pflanzenöle und Fisch sind günstig für die Balance im Immunsystem – mehr zur fettarmen Ernährung für MS liest man hier.

  2. Frische Zutaten bevorzugen, statt Fertiggerichte oder stark verarbeitete Lebensmittel.

  3. Bunte Mahlzeiten: Gemüse in allen Farben, Vollkorn, Hülsenfrüchte und ab und zu ein gutes Stück Fisch.

  4. Milchprodukte und rotes Fleisch reduzieren, stattdessen öfter auf pflanzliche Alternativen zurückgreifen.

  5. Zuckerkonsum verringern – nicht nur für die Energie, sondern auch zur Beruhigung des Körpers.

Tipps für den Alltag und das Umfeld

Manchmal reichen kleine Veränderungen, um sich spürbar wohler zu fühlen. Alles auf einmal umkrempeln geht selten gut – ein Schritt nach dem anderen reicht meist bereits.

  • Essenszeiten strukturieren: Dreimal am Tag eine warme Mahlzeit bringt Ruhe in den Magen und gibt Kraft

  • Immer mal wieder neue Zutaten und Rezepte probieren. So bleibt das Essen spannend.

  • Wo möglich, sich täglich ein bisschen bewegen (selbst Hausarbeit zählt!)

  • Mit dem Umfeld sprechen: Freunde oder Familie ins Kochen einbeziehen, gemeinsam am Tisch sitzen, Austausch ermöglichen.

Wichtig: Niemand muss perfekt sein. Schon kleine, regelmässige Schritte wirken – oft merkt man erst nach ein paar Wochen, dass neue Kräfte wachsen.

Abschliessend – jeder Tag ist anders, und nicht alles klappt immer so, wie man es gern hätte. Sie selbst kennen Ihre Grenzen und Möglichkeiten am besten. Lassen Sie sich Zeit und finden Sie Ihr persönliches Gleichgewicht zwischen Genuss, Bewegung und Entspannung.

Häufige Herausforderungen und individuelle Wege im Umgang mit MS

Schmerzen und Müdigkeit begleiten viele Menschen mit MS täglich. Die Erschöpfung – auch Fatigue genannt – kann plötzlich auftreten und ist schwer vorhersehbar. Manchmal fühlt sich der Körper schwer wie Blei an, jeder Schritt wird mühsam. Schmerzen tauchen an verschiedenen Stellen auf, wandern oder sind mal dumpf, mal brennend. Ein Patentrezept gibt es nicht. Hilfreich sind oft kleine Pausen, ein geregelter Tagesablauf und das Anpassen der Aktivitätszeiten an den eigenen Rhythmus – morgens klappt manchmal mehr als nachmittags.

Medikamente, Wechsel von warmen und kalten Anwendungen, sanfte Bewegung wie Gehen oder Schwimmen und Entspannungsverfahren können Linderung bringen.

Viele Betroffene berichten, dass achtsames Ausprobieren neuer Strategien sie nach vorne gebracht hat:

  • Wärmende Produkte bei Verspannungen (wie Kirschkernkissen)

  • Kühle Kompressen bei brennenden Schmerzen

  • Schreiben eines Schmerztagebuchs als Orientierungshilfe für Arztbesuche

Auch kleine Erfolge im Alltag können motivieren – ein Spaziergang am Morgen, ein kurzer Sonnenstrahl oder eine schlafreiche Nacht sind Momente, die Kraft geben.

Selbstbestimmung und Eigenverantwortung

Mit MS muss man viele Entscheidungen treffen: Wann nehme ich mir Ruhe, wann fordere ich mich? Welche Therapie fühlt sich richtig an? Selbstbestimmung ist hier sehr wichtig. Jeder Mensch kennt sich selbst am besten. Oft hilft es, verschiedene Behandlungswege nebeneinander zu probieren, aber dabei den eigenen Weg nicht aus den Augen zu verlieren.

Viele entwickeln mit der Zeit ein gutes Gespür dafür, was ihnen guttut und wo sie Grenzen setzen müssen. Manches klappt mit Unterstützung durch das medizinische Team, manches allein.

Um den Alltag leichter zu organisieren, empfehlen sich:

  • Feste Tagesroutinen auch für Medikamente

  • Einsatz von Hilfsmitteln, wenn es nötig ist

  • Eigene Wünsche immer wieder neu überdenken und klar kommunizieren

Wie Angehörige bestmöglich unterstützen können

MS betrifft nicht nur den Erkrankten selbst. Partner, Familie und Freunde stehen oft vor der Frage, wie sie am besten helfen können – ohne zu bevormunden.

Das offene Gespräch ist der Schlüssel. Nachfragen, wie Hilfe wirklich gebraucht wird, und trotzdem auch Raum für die eigene Selbstständigkeit lassen.

Hilfreich für Angehörige:

  • Geduld und Verständnis zeigen, auch wenn der andere etwas absagt

  • Gemeinsame Aktivitäten flexibel planen

  • Sich selbst Pausen gönnen, um die eigene Kraft zu schonen

Eine ehrliche und gleichberechtigte Kommunikation wirkt entlastend für beide Seiten und bringt mehr Ruhe in den Alltag.

Am Ende bleibt: Jeder Mensch mit MS hat eigene Wege, um Widrigkeiten zu meistern. Neue Routinen entstehen, gute und schlechte Tage wechseln sich ab. Was zählt, sind die kleinen Schritte, die Mut machen. Manchmal genügt schon ein freundliches Wort oder der Gedanke, dass Sorgen wachsen – aber auch verblassen können.

Jeder Mensch mit MS erlebt ganz andere Herausforderungen. Die Symptome können jeden Tag wechseln. Für viele hilft es, eigene Wege im Alltag zu finden. Brauchst du Unterstützung oder suchst neue Ideen?

Fazit: Leben mit MS – Schritt für Schritt den Alltag gestalten

Multiple Sklerose bringt viele Herausforderungen mit sich, das ist klar. Aber es gibt heute mehr Möglichkeiten als je zuvor, um den Alltag zu erleichtern und die Lebensqualität zu verbessern. Neue Therapien, auch aus der westlichen Medizin, bieten Hoffnung auf weniger Schübe und ein stabileres Leben. In der TCM schauen wir immer auf das Ganze: Ernährung, Bewegung, Stressabbau und kleine Routinen im Alltag können einen grossen Unterschied machen. Niemand muss alles perfekt machen – manchmal reicht schon ein kleiner Schritt, um sich besser zu fühlen. Wichtig ist, sich Unterstützung zu holen, offen für Neues zu bleiben und auf den eigenen Körper zu hören. So kann jeder seinen eigenen Weg finden, mit MS umzugehen – Tag für Tag, Schritt für Schritt.

Häufig gestellte Fragen

Was ist Multiple Sklerose (MS) genau?

Multiple Sklerose ist eine chronische Erkrankung, bei der das eigene Immunsystem die Schutzhülle der Nerven im Gehirn und Rückenmark angreift. Dadurch entstehen verschiedene Beschwerden, wie zum Beispiel Schwäche in Armen oder Beinen, Sehstörungen oder Müdigkeit. Der Verlauf kann sehr unterschiedlich sein.

Welche neuen Therapien gibt es 2025 für MS?

Im Jahr 2025 gibt es moderne Medikamente, die gezielter das Immunsystem beeinflussen. Neu sind Therapien, die mehr regulieren statt unterdrücken. Auch in der Forschung werden immer neue Wege untersucht, zum Beispiel mit Antikörpern oder Zelltherapien. Ziel ist, Nebenwirkungen zu verringern und die Lebensqualität zu verbessern.

Wie kann Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) bei MS unterstützen?

Die TCM sieht MS als eine Störung im Energiefluss (Qi) und nutzt Methoden wie Akupunktur, Kräuter und Moxibustion. Ziel ist, die Schübe zu stoppen und das Gleichgewicht im Körper zu fördern und Beschwerden wie Müdigkeit, Schmerzen oder Stress zu lindern. Die Behandlung wird immer individuell angepasst.

Was kann ich im Alltag tun, um besser mit MS zu leben?

Eine ausgewogene Ernährung, regelmässige Bewegung und genug Pausen sind wichtig. Auch Entspannungsübungen und ein gutes Stressmanagement helfen. Es kann sinnvoll sein, Routinen zu entwickeln und Hilfe im Alltag anzunehmen, wenn es nötig ist.

Welche Rolle spielt Vitamin D bei MS?

Vitamin D ist wichtig für das Immunsystem. Studien zeigen, dass ein Mangel das Risiko für MS erhöhen kann. Sonnenlicht hilft dem Körper, Vitamin D zu bilden. Bei MS wird oft empfohlen, den Vitamin-D-Spiegel regelmässig zu kontrollieren und gegebenenfalls zu ergänzen.

Wie können Angehörige Menschen mit MS am besten unterstützen?

Angehörige können helfen, indem sie zuhören, Geduld zeigen und gemeinsam Lösungen suchen. Es ist wichtig, die Selbstständigkeit zu fördern und gemeinsam offen über Wünsche und Sorgen zu sprechen. Auch kleine Hilfen im Alltag können viel bewirken.

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