Migräne in der TCM: Ernährungstipps für alle Typen

Bowl of pink yogurt with granola, croissant in background.

Migräne ist nicht gleich Migräne – das habe ich in meiner Praxis in Zürich immer wieder festgestellt. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) schaut man genau hin, welche Beschwerden im Vordergrund stehen. Das gilt besonders für die Ernährung. Die richtige TCM Migräne Ernährung kann helfen, den Alltag mit weniger Kopfschmerzen zu erleben. Aber: Es gibt nicht die eine Diät für alle. Je nach Migräne-Typ sieht die Empfehlung anders aus. Hier gebe ich dir einfache Migräne Ernährungstipps aus der TCM, die du leicht im Alltag umsetzen kannst. Ganz ohne komplizierte Regeln, einfach und alltagstauglich.

Wichtige Erkenntnisse

  • Bei TCM Migräne Ernährung ist die genaue Ursache wichtig – erst dann macht die Ernährung Sinn.

  • Wärmende, gekochte Speisen tun meistens gut, während kalte und rohe Lebensmittel oft Migräne verstärken.

  • Milchprodukte, Zucker und Südfrüchte lieber meiden, stattdessen auf regionale, saisonale und leicht verdauliche Speisen setzen.

Wie TCM Migräne Ernährung auf die unterschiedlichen Migräne-Typen abgestimmt wird

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Migräne wird in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) nicht einfach als Kopfschmerz verstanden. Für die TCM ist klar: Jeder Migräne-Typ hat seine eigene Ursache und braucht eine individuelle Strategie – auch beim Essen.

Warum die Ursachenanalyse nach TCM so wichtig ist

Bevor du irgendetwas an deiner Ernährung änderst, solltest du wissen, welches Migräne-Muster du laut TCM hast. Ohne diese Analyse kann eine Empfehlung sogar das Gegenteil auslösen und neue Beschwerden bringen.

TCM-Praktiker unterscheiden grob nach energetischen Mustern, zum Beispiel:

  • Leber-Qi-Stagnation (oft bei stressbedingter Migräne, Druck im Kopf)

  • Schleim und Nässe (mit schwerem Kopf, Benommenheit, Übelkeit)

  • Blut-Mangel (blasse Erscheinung, Müdigkeit, häufig bei Frauen)

  • Yang-Mangel (Kältegefühl, Schwäche, Besserung bei Wärme)

Die Diagnose erfolgt über Gespräch, Puls- und Zungendiagnose. So kommt man dem persönlichen Ursachenmuster schrittweise näher.

Oft denken Leute, Migräne sei ‚einfach nur‘ Kopfschmerz. In der TCM gibt’s aber kein „One size fits all“ – und das merkt man ziemlich schnell, wenn man versucht, sich pauschal nach einer Diät zu richten.

Unterschiedliche Ernährungsempfehlungen für gängige Migräne-Muster

Die TCM behandelt Migräne über drei Hauptachsen: Das Qi muss gut fliessen, Schleim/Nässe sollten reduziert werden, und das Blut – besonders bei Frauen – muss gestärkt werden. Je nach Muster sieht das so aus:

TCM-Muster

Typische Beschwerden

Grundprinzip Ernährung

Typische Empfehlungen

Leber-Qi-Stau

Seitlicher Kopfschmerz, Wut, PMS

Qi bewegende, frische Kost, Bitterstoffe

Viel grünes Gemüse, Kräuter wie Minze, wenig Fett

Schleim/Nässe

Schweregefühl, Übelkeit, Blähbauch

Nässe reduzierend, leicht, wenig Milch/Zucker

Gedünstetes Gemüse, Hafer, Miso, kein Käse

Blut-Mangel

Blässe, Haarausfall, Schwäche

Blut aufbauende, kräftigende Speisen

Rotes Fleisch (wenn verträglich), rote Beete, Linsen

Yang-Mangel

Frieren, Besserung durch Wärme

Wärmende, gekochte Kost, Ingwer, wenig Rohkost

Eintöpfe, Hühnerbrühe, Lauch, Zimt

Drei Dinge, die du für deine Migräne-Typ-Ernährung beachten solltest:

  1. Finde dein Muster und tracke es immer wieder – Symptome können sich ändern.

  2. Gehe langsam und unkompliziert vor, kleine Änderungen bringen oft schon viel.

  3. Wärmende, gekochte Speisen vertragen die meisten Migräne-Betroffenen besser als kalte und rohe Lebensmittel.

Und das Wichtigste: Keine Panik, wenn mal etwas nicht klappt. TCM Ernährung ist nie starr – sie passt sich deinem Alltag und dem Wetter genauso an wie den Symptomen.

Praktische Migräne Ernährungstipps aus der TCM für den Alltag

Migräne ist ja echt eine Plage. Und auch wenn Tabletten schnell mal den Schmerz dämpfen, wünscht man sich doch oft eine Lösung, die bei den Ursachen ansetzt. Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) bietet dafür tatsächlich ganz alltagstaugliche Ernährungsansätze, die Kopfweh langfristig ausbremsen können – vorausgesetzt, man hält eine Weile dran fest. Der Trick: Richtiges Essen stärkt die Mitte und bringt das Qi (deine Lebensenergie) so in Fluss, dass Migräneattacken schwächer und seltener werden.

Diese Nahrungsmittel stärken deine Mitte und helfen bei Migräne

Folgende Nahrungsmittel gelten aus Sicht der TCM als besonders hilfreich, wenn du unter wiederkehrenden Kopfschmerzen leidest:

  • Warme, gekochte Speisen wie Reis- oder Hirsebrei zum Frühstück (z.B. Congee mit gekochtem Apfel oder Birne).

  • Gekochtes Wurzelgemüse: Karotten, Kürbis, Pastinake, Süsskartoffel.

  • Milde Gewürze: Fenchel, Kümmel, Koriandersamen, ein wenig frischer Ingwer.

  • Sanfte Eiweissquellen: etwas Huhn, Fisch oder gelegentlich Tofu (nicht zu kühlend zubereiten).

  • Haferflocken, Buchweizen, Quinoa (immer gekocht, nie roh oder kalt).

TCM legt grossen Wert darauf, dass die Mitte – das heisst Milz und Magen – nicht belastet wird. Also am besten immer warm essen, kleine Portionen wählen und regelmäßig Mahlzeiten planen, die nicht zu spät am Abend stattfinden.

Lebensmittel

Wirkung in der TCM

Bemerkung

Haferflocken

Stärkt Qi und nährt Blut

Am besten warm als Porridge

Kürbis

Stärkt die Mitte, baut Qi auf

Super für Suppen und Eintöpfe

Gedünstete Äpfel

Sanft, leicht verdaulich

Perfekt als Snack zwischendurch

Wenn du chronisch frierst oder oft müde bist, entscheide dich lieber für wärmende Kochmethoden und lass Rohkost eine Zeit lang links liegen.

Was du lieber meiden solltest, wenn der Kopf dröhnt

Genauso wichtig wie das Richtige zu essen, ist es, bestimmte Lebensmittel und Gewohnheiten konsequent zu vermeiden, weil sie nach TCM das Qi stören und Schleim sowie Feuchtigkeit fördern:

  1. Kalte und rohe Kost wie Salate, Südfrüchte, Joghurts oder kalte Getränke direkt aus dem Kühlschrank.

  2. Milchprodukte: Viele Betroffene berichten, dass Käse, Quark und vor allem Kuhmilch Migräne fördern oder gar auslösen.

  3. Zucker und Weissmehl: Vermeide alles, was sehr süss ist und schnell Blutzuckerspitzen macht.

  4. Kaffee, Schwarztee, grüner Tee und Pfefferminztee – wirken oft kühlend, bitter und können die Energie blockieren.

  5. Alkohol und fettreiche Speisen, Fertigprodukte und Tiefkühlkost.

Zu meiden bei Migräne

Grund laut TCM

Südfrüchte (z.B. Banane)

Zu kühlend, fördert Feuchtigkeit

Milchprodukte

Erschweren die Mitte

Kaffee, Schwarztee

Stressen Qi und Blut

Kalte Getränke

Schwächen Magen und Milz

Die Umstellung fällt den meisten echt schwer – besonders wenn man Gewohnheiten wie drei Cappuccino am Tag oder abends ein belegtes Brot liebt. Erlaube dir Fehler, schau aber, ob über Wochen eine Veränderung spürbar ist.

Du wirst sehen: Oft lohnt sich schon ein bisschen Konsequenz. Langfristig zahlen sich kleine Schritte ziemlich aus, auch wenn es nicht immer auf Anhieb klappt.

So wirkt die chinesische Küche auf Migräne aus Sicht der TCM

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Migräne und chinesische Ernährung – das klingt für viele erstmal exotisch. Aber wer schon länger mit Kopfschmerzen kämpft, sucht irgendwann nach etwas, das wirklich hilft. Genau hier setzt die Traditionelle Chinesische Medizin an.

Chinesische Kochtraditionen zielen laut TCM nicht nur auf den Geschmack, sondern vor allem darauf, gezielt Ausgleich im Körper zu schaffen. Migräne wird aus chinesischer Sicht nicht als simples Symptom gesehen, sondern als Zeichen eines Ungleichgewichts im Körper. Die chinesische Küche ist voll an Techniken und Zutaten, die diese verschiedenen Muster ansprechen – durch Wärme, Sättigung, Beruhigung oder auch durch regulierende Einflüsse.

Beispiele für wärmende, regulierende und beruhigende Speisen

Chinesische Gerichte werden oft nach ihren Wirkungen auf den Organismus – und nicht ihrer Kalorienanzahl – bewertet. Bei Migräne empfehlen sich je nach Beschwerdetyp:

  • Wärmende Gerichte: Ideal für Menschen, die leicht frieren oder empfindlich auf Kälte reagieren (etwa warme Reissuppen, mit Ingwer gewürzt oder Hühnersuppe mit Lauch).

  • Regulierende Speisen: Gut bei Anspannung und innerem Druck, oft Leber-Qi-Stagnation genannt. Klassiker sind gedämpftes Gemüse, mal mit ein paar Pfefferminzblättern, aber nicht übertrieben, und Hirsebrei.

  • Beruhigende Mahlzeiten: Neigt der Körper zu Unruhe, Schlafmangel oder Nervosität, helfen mild gewürzte Gerichte mit Reis, gekochtem Kürbis, Karotten und wenigen, gut passenden Kräutern wie Lotus oder mildem Koriander.

Hier eine Übersichtstabelle:

TCM-Muster

Geeignete Speisen

Wirkung

Kälte & Schwäche

Warme Suppen, Ingwer, Huhn

Wärmend, stärkend

Hitze & Anspannung

Gedünstetes Gemüse, Hirsebrei

Regulierung, Leber-Qi-Ausgleich

Unruhe & Schlafmangel

Reis, Kürbis, Lotus, wenig Gewürz

Beruhigend, Yin stärkend

Viele unterschätzen, wieviel Kraft regelmässige warme, schonend zubereitete Mahlzeiten auf das Wohlbefinden haben – oft mehr als einzelne «Superfoods». Chinese home cooking für Migräne heisst also: Kochen mit Gefühl, Wärme und einem Auge für Balance.

Tipps, wie du dein Kochverhalten anpassen kannst

Es ist gar nicht so schwer, seine eigene Küche ein bisschen «chinesischer» zu gestalten, damit sie bei Migräne-Tendenzen hilft. Dabei geht es weniger um exotische Zutaten, sondern mehr um das Wie:

  • Immer frisch und warm essen: Kalte und rohe Speisen solltest du nur selten auf den Tisch bringen – das gilt erst recht, wenn du oft unter Kopfschmerzen oder Verdauungsproblemen leidest. Einfache, warme Reis- und Gemüsesuppen wirken manchmal Wunder.

  • Mit Bedacht würzen: Klassische Aromaten wie Ingwer, Koriander und Lauch nutzen. Sie sind in der chinesischen Küche nicht nur für den Geschmack zuständig, sondern helfen, das Qi im Körper zu bewegen und regulieren.

  • Geduld beim Kochen: Lass Eintöpfe ruhig mal eine Stunde vor sich hin köcheln. Ungeduld und Stress beim Kochen springen direkt auf den Körper über – Slow Cooking ist für TCM direkt Teil des Heilprozesses.

Viele kommen anfangs ins Grübeln, weil ihre gewohnten Schnitte und Kochzeiten nicht mehr recht passen, aber nach einer Woche will kaum jemand zurück – so sehr merken viele, wie die neuen Routinen auf den gesamten Körper wirken.

Die traditionelle chinesische Küche kann bei Migräne auf sanfte Weise helfen. Viele Gerichte sind warm und enthalten Zutaten, die nach TCM den Körper stärken. Probiere einfache Rezepte und beobachte, wie dein Kopf darauf reagiert. Für mehr Tipps und Vorschläge werfe einen Blick auf meine Webseite. Dort findest du viele hilfreiche Ideen rund um TCM und Ernährung.

Fazit: Kleine Schritte, grosse Wirkung

So, das war jetzt ganz schön viel Input rund ums Thema Migräne und Ernährung aus Sicht der TCM. Aber keine Panik – niemand muss sein Leben von heute auf morgen komplett umkrempeln. Es reicht oft schon, ein paar Dinge auszuprobieren und zu schauen, wie der Körper reagiert. Warm essen, weniger Milchprodukte, vielleicht mal den Kaffee weglassen – das klingt erstmal nach Verzicht, aber oft merkt man schnell, dass es einem besser geht. Und wenn’s mal nicht klappt, ist das auch okay. Jeder Mensch ist anders, und was für den einen passt, muss für den anderen nicht stimmen. Wichtig ist, auf die eigenen Signale zu hören und sich nicht verrückt zu machen. Und falls Fragen auftauchen oder Unsicherheit herrscht: Eine Beratung bei einer TCM-Therapeutin oder einem Therapeuten kann helfen, den eigenen Weg zu finden. Am Ende zählt, dass man sich wohlfühlt – Schritt für Schritt.

Häufig gestellte Fragen

Wie kann TCM-Ernährung bei Migräne helfen?

Die Ernährung nach TCM kann helfen, Migräne zu lindern, indem sie das Gleichgewicht im Körper wiederherstellt. Je nach Migräne-Typ werden unterschiedliche Nahrungsmittel empfohlen, um etwa Kälte, Hitze oder Stauungen im Körper zu regulieren. Oft wird Wert auf warme, gekochte Speisen gelegt, die leicht verdaulich sind und die Mitte stärken.

Welche Lebensmittel sollte ich bei Migräne laut TCM lieber meiden?

In der TCM wird empfohlen, auf kalte und rohe Speisen, Milchprodukte, Südfrüchte, Zucker sowie Kaffee und Schwarztee zu verzichten. Diese Nahrungsmittel können das Qi schwächen oder zu Feuchtigkeit und Schleim führen, was Migräne verschlimmern kann. Stattdessen sind warme Mahlzeiten und Getränke besser.

Kann ich TCM-Ernährungstipps einfach im Alltag umsetzen?

Ja, viele TCM-Tipps sind leicht im Alltag einzubauen. Zum Beispiel kannst du öfter Suppen oder Eintöpfe essen, Ingwer ins Essen geben und auf zu viele kalte Getränke verzichten. Auch kleine Veränderungen wie das Weglassen von Joghurt oder das Reduzieren von Zucker machen oft schon einen Unterschied.

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