Krebszentren setzen zunehmend auf komplementäre Onkologie, besonders durch die Integration der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Ziel ist es, Krebspatient:innen ganzheitlich zu unterstützen, Nebenwirkungen zu lindern und die Lebensqualität zu steigern – eine Entwicklung, die auf hohe Akzeptanz stösst.
Wichtigste Erkenntnisse
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Integrative Onkologie kombiniert konventionelle Krebstherapien mit Methoden der TCM.
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Schwerpunkt liegt auf der Verbesserung der Lebensqualität und der Selbstheilung.
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TCM umfasst Akupunktur, Moxa, Qi Gong, Kräuterheilkunde und spezielle Ernährungskonzepte.
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Die Verfahren sind unterstützend und ersetzen nicht die schulmedizinische Tumortherapie.
Ganzheitliche Unterstützung im Fokus
Komplementäre Onkologie betrachtet Patient:innen als Ganzes – nicht allein die Krankheit steht im Mittelpunkt, sondern auch Körper, Geist und soziale Aspekte. Moderne Krebszentren bieten neben klassischen Behandlungen wie Chemotherapie oder Strahlentherapie auch naturheilkundliche Beratungen, Ernährungs- und Bewegungsprogramme sowie Methoden zur Selbstwahrnehmung und Entspannung.
Methoden und Ansätze der TCM in der Onkologie
Die Traditionelle Chinesische Medizin bietet ein breites Spektrum an Therapien:
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Akupunktur: Setzen feiner Nadeln an spezifischen Punkten zur Linderung von Schmerz, Übelkeit oder Erschöpfung.
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Moxibustion: Wärmebehandlung mit Beifusskraut zur Stärkung der Lebensenergie (Qi).
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Qi Gong: Kombination aus Bewegung, Atmung und Meditation zur Förderung des Wohlbefindens.
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Chinesische Heilkräuter: Pflanzliche und mineralische Rezepturen zur Unterstützung des Immunsystems und zur Reduktion von Nebenwirkungen.
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Ernährungsberatung: Individuell abgestimmte Ernährung basierend auf den fünf Elementen der TCM.
Diese Methoden werden nach strengen Richtlinien umgesetzt und ergänzen die schulmedizinische Therapie, ohne diese zu ersetzen. Gute Therapeut:innen arbeiten eng mit Ärzt:innen zusammen und achten auf die Grenzen der TCM, insbesondere bei schweren Krankheitsverläufen.
Interdisziplinärer Ansatz für mehr Lebensqualität
Im Zentrum der integrativen Onkologie steht die Stärkung der Selbstheilungskräfte. Programme zur Stressbewältigung, psychoonkologische Beratung sowie Bewegung und Sport sorgen dafür, dass Patient:innen Fähigkeiten entwickeln, ihr Wohlbefinden aktiv zu fördern. Die komplementären Angebote können dazu beitragen, Nebenwirkungen von Krebstherapien wie Fatigue, Schlafstörungen oder Angst zu lindern.
Perspektiven und Grenzen der Alternativmedizin
Während TCM und andere alternativmedizinische Ansätze wertvolle Unterstützung bieten können, sind sie nicht als Ersatz für bewährte onkologische Therapien gedacht. Ihr grösster Nutzen liegt in der Linderung von Nebenwirkungen und dem Blick auf das Individuum als Einheit. Die Erfahrung zeigt, dass Patient:innen sich durch integrative Angebote besser unterstützt und verstanden fühlen.
Quellen
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Integrative Onkologie im Krebszentrum (CCC) der MHH, Medizinische Hochschule Hannover.
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Komplementärmedizin – Traditionelle chinesische Medizin – Heute nicht mehr wegzudenken – Wissen, Schweizer Radio und Fernsehen.