TCM-Kräuterrezeptur ‚Shufeng Jiedu‘ zeigt vielversprechende antivirale Wirkung

Person preparing dried herbs with mortar and pestle on table.

Eine traditionelle chinesische Kräuterrezeptur namens Shufeng Jiedu gewinnt zunehmend an Aufmerksamkeit für ihre potenziellen antiviralen Eigenschaften, insbesondere bei Atemwegsinfektionen. Ursprünglich aus China stammend und seit Jahrhunderten von der Tujia-Volksgruppe genutzt, wurde die Rezeptur patentiert und wird nun auch in Europa zugänglich gemacht. Studien, darunter eine von der WHO im August 2020 veröffentlichte Zusammenfassung von zehn Studien, deuten auf die Wirksamkeit und Sicherheit von Shufeng Jiedu bei der Behandlung von COVID-19 hin.

Wichtige Erkenntnisse

  • Shufeng Jiedu ist eine rein pflanzliche TCM-Rezeptur, die aus acht Heilpflanzen besteht.

  • Sie zielt darauf ab, das Immunsystem zu stärken und die Vermehrung von Viren zu hemmen.

  • Die Rezeptur hat in China bereits Erfolge bei verschiedenen viralen Atemwegsinfektionen gezeigt.

  • In Europa wird Shufeng Jiedu durch deutsche Apotheken in einer Form angeboten, die dem Originalpräparat zu 98% entspricht.

Ursprung und Entwicklung der Rezeptur

Die Wurzeln von Shufeng Jiedu liegen tief in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), einer Heilkunde, die sich vor über 5.000 Jahren entwickelte. Die Tujia-Volksgruppe im Süden Chinas nutzte seit Jahrhunderten die Heilkraft der umliegenden Natur. Daxiong Xiang erkannte das Potenzial einer mündlich überlieferten Rezeptur, die von Yuexin Zhu und Jiren Pharmaceutical als „Shufeng Jiedu“ (deutsch: „Beruhigender Wind“) patentiert wurde. Das Unternehmen Anhui Jiren Pharmaceutical ist heute ein führender Anbieter von TCM-Wirkstoffen.

Antivirale Wirkung und klinische Studien

Shufeng Jiedu wurde bereits während der SARS-Epidemie 2003 in China erfolgreich eingesetzt. Berichte der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 2004 zeigten eine höhere Überlebensrate bei Patienten, die eine kombinierte Behandlung aus westlicher und chinesischer Medizin erhielten. Auch bei MERS, Vogelgrippe und Influenza wurde TCM erfolgreich angewendet. Im Kampf gegen COVID-19 wurden in China bis Juni 2020 acht Millionen Packungen in Krankenhäusern in Wuhan ausgegeben. Studien, die im August 2020 von der WHO veröffentlicht wurden, bestätigen die Wirksamkeit und Sicherheit von Shufeng Jiedu bei COVID-19-Patienten, insbesondere bei mittelschweren Verläufen. Die Einnahme innerhalb der ersten acht Tage nach Symptombeginn soll die Genesungszeit verkürzen.

Zusammensetzung und Wirkungsweise

Die Rezeptur Shufeng Jiedu besteht aus acht sorgfältig aufeinander abgestimmten Heilpflanzen:

  • Buschknöterichwurzelstock

  • Forsythienfrüchte

  • Färberwaldwurzel

  • Chinesische Hasenohrwurzel

  • Patrinakraut

  • Eisenkraut

  • Schilfrohrwurzel

  • Süholzwurzel

Diese Kombination stärkt die körpereigenen Abwehrkräfte und beeinträchtigt die Vermehrung viraler Erreger. In der TCM werden Rezepturen als komplexe Systeme betrachtet, bei denen sich die Wirkstoffe gegenseitig beeinflussen und ergänzen, um eine gewünschte Wirkung zu erzielen und Nebenwirkungen zu minimieren.

Verfügbarkeit in Europa

Obwohl das Originalpräparat Shufeng Jiedu aufgrund von Zulassungsverfahren in Europa nicht direkt verfügbar ist, wird eine Mischung, die dem chinesischen Fertigprodukt zu 98% entspricht, von deutschen Apotheken angeboten. Professor Hans Rausch hat in Zusammenarbeit mit dem Hersteller Anhui Jiren die Pflanzenextrakte für die Herstellung in deutschen Apotheken zugänglich gemacht. Diese Rezepturen werden als sogenannte Compaktate angeboten – stark verpresste, getrocknete Pflanzenextrakte, die eine einfache Zubereitung und Lagerung ermöglichen und eine hohe Qualität und Sicherheit gewährleisten. Die Bahnhof-Apotheke in Kempten ist eine der ersten, die diese TCM-Compaktate herstellt und europaweit versendet.

Quellen

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