Traditionelle Chinesische Medizin und Akupunktur: Neue Ansätze bei der Behandlung von Multipler Sklerose

Akupunkturbehandlung bei Multipler Sklerose in ruhiger Praxis

Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) und Akupunktur rücken zunehmend in den Fokus der Forschung bei Multipler Sklerose (MS) und werden als ergänzende Therapien erprobt. Expertinnen und Experten betonen das Potenzial, Symptome zu lindern und den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen, ohne die schulmedizinische Behandlung zu ersetzen.

Wichtigste Erkenntnisse

  • TCM betrachtet den Menschen ganzheitlich und setzt bei individuellen Mustern und Symptomen an.
  • Akupunktur kann gezielt Schmerzen, Fatigue, Schlafstörungen und weitere MS-Beschwerden lindern.
  • Neben Akupunktur gehören unter anderem Kräutertherapie, Qigong und Diätetik zur TCM.
  • Die Therapieempfehlung erfolgt stets als Ergänzung und nicht als Alternative zur westlichen Schulmedizin.
  • Positive Veränderungen zeigen sich häufig bereits nach wenigen Sitzungen, dennoch sind beständige Wirkungen individuell verschieden.

Ganzheitlicher Ansatz in der TCM

Die traditionelle chinesische Medizin unterscheidet nicht strikt zwischen körperlichen und psychischen Leiden. Stattdessen werden sogenannte Krankheitsmuster behandelt, die das individuelle Beschwerdebild eines MS-Patienten umfassen. Akupunktur gilt dabei als wichtiger Bestandteil: Sie setzt gezielte Reize an festgelegten Punkten des Körpers und regt so körpereigene Regenerationsprozesse an.

Vielfältige Anwendungsgebiete

Akupunktur kann besonders bei MS-bedingten Schmerzen, Verspannungen, Parästhesien sowie Müdigkeit und Schlafproblemen lindernd wirken. Einzelne Studien und Praxiserfahrungen bestätigen, dass auch Symptome wie Schwindel, Fatigue und Spastik zumindest gebessert werden können. Ergänzend zur Akupunktur kommen oft chinesische Heilkräuter, Qigong (eine Heilgymnastik) sowie Diätetik zum Einsatz.

Kombinierte Therapiestrategien

Wichtig ist laut Experten, dass TCM als Ergänzung zur schulmedizinischen Basistherapie eingesetzt wird. Die Diagnose „MS“ wird nach TCM immer individuell betrachtet – es existiert kein fixes Behandlungsschema. Therapiepläne werden auf die persönlichen Beschwerden abgestimmt und mit weiteren therapeutischen Empfehlungen wie Physio- oder Bewegungstherapien kombiniert.

Chancen und Grenzen

Die Wirkung der TCM hängt oft von der Erfahrung der Behandlerin oder des Behandlers und vom individuellen Zustand der Patientinnen und Patienten ab. Während Beschwerden wie Schmerzen rascher ansprechen können, gestaltet sich die Behandlung neurologischer Defizite als langwieriger. Nach Einschätzung von Fachleuten sollten Patienten spürbare Verbesserungen nach wenigen Wochen erleben; andernfalls kann eine Anpassung der Therapie notwendig sein.

Ausbildung und Qualitätssicherung

Für Patientinnen und Patienten empfiehlt es sich, auf professionell ausgebildete Therapeutinnen und Therapeuten zu achten. Zertifikate und langjährige Erfahrung geben Hinweise auf die Qualität der angebotenen TCM-Therapie. Der Austausch mit anderen MS-Betroffenen zeigt, dass Akupunktur und TCM als wertvolle Ergänzung zur herkömmlichen Behandlung wahrgenommen werden – oft mit positiven Auswirkungen auf das Allgemeinbefinden.

Quellen

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