Manche Leute schwören ja auf die Traditionelle Chinesische Medizin, kurz TCM. Das ist eine Heilkunde, die schon Tausende von Jahren alt ist und ihren Ursprung in China hat. Hierzulande wird sie oft als Ergänzung zur normalen Medizin genutzt, weil sie den Menschen irgendwie als Ganzes sieht – also Körper, Geist und Seele. Klingt spannend, oder? Aber was steckt da genau dahinter und wie funktioniert das alles? Lass uns einen genaueren Blick darauf werfen.
Schlüssel-Erkenntnisse
Die TCM betrachtet den Menschen ganzheitlich und geht davon aus, dass Gesundheit von einem harmonischen Fluss der Lebensenergie Qi abhängt.
Zu den Hauptsäulen der TCM zählen Ernährung, Akupunktur, Arzneimitteltherapie, Qigong und Taijiquan.
Akupunktur, bei der feine Nadeln in bestimmte Punkte gestochen werden, ist eine der bekanntesten TCM-Methoden, um Energieblockaden zu lösen.
Die TCM hat eine lange Geschichte und hat sich von China aus weltweit verbreitet, wobei sie in verschiedenen Ländern eigene Formen angenommen hat.
Die wissenschaftliche Evidenz für viele TCM-Methoden ist noch nicht vollständig geklärt, und es gibt auch Kritikpunkte, beispielsweise im Hinblick auf den Artenschutz.
Grundlagen der Traditionellen Chinesischen Medizin
Was Bedeutet TCM?
Die Traditionelle Chinesische Medizin, kurz TCM, ist ein über 4.000 Jahre altes Medizinsystem, das seinen Ursprung in China hat. Es ist mehr als nur eine Sammlung von Heilmethoden; es ist eine ganzheitliche Philosophie, die den Menschen in seiner Gesamtheit betrachtet. TCM ist in China seit jeher ein wichtiger Teil der Gesundheitsversorgung und gewinnt auch im Westen immer mehr an Bedeutung. Es geht darum, das innere Gleichgewicht wiederherzustellen, damit der Körper optimal funktionieren kann.
Ganzheitliche Betrachtung von Körper, Geist und Seele
Ein zentraler Gedanke der TCM ist, dass Körper, Geist und Seele untrennbar miteinander verbunden sind. Gesundheit wird nicht nur als Abwesenheit von Krankheit verstanden, sondern als ein Zustand des harmonischen Zusammenspiels aller Lebensbereiche. Wenn diese Harmonie gestört ist, sei es durch Stress, falsche Ernährung oder andere Faktoren, kann das zu Beschwerden führen. Die TCM versucht, diese Disharmonien aufzudecken und zu beheben, um das Wohlbefinden ganzheitlich zu fördern.
Die Bedeutung von Qi und Yin/Yang
Im Herzen der TCM steht das Konzept von Qi, der Lebensenergie, die durch den Körper fliesst. Man kann sich Qi wie einen Fluss vorstellen, der den Körper mit Vitalität versorgt. Wenn dieser Fluss blockiert ist oder aus dem Gleichgewicht gerät, entstehen Krankheiten. Ebenso wichtig sind die Prinzipien von Yin und Yang. Diese beiden gegensätzlichen, aber sich ergänzenden Kräfte sind überall in der Natur und im Körper vorhanden. Ein gesundes Leben hängt davon ab, dass Yin und Yang in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Ein Ungleichgewicht, zum Beispiel zu viel Yang (Hitze) oder zu viel Yin (Kälte), kann zu verschiedenen Beschwerden führen. Die TCM zielt darauf ab, dieses Gleichgewicht wiederherzustellen, oft durch den Einsatz von Methoden wie Akupunktur oder spezifischen chinesischen Kräutermischungen. Man kann sich Qi wie einen Fluss vorstellen, der den Körper mit Vitalität versorgt. Wenn dieser Fluss blockiert ist oder aus dem Gleichgewicht gerät, entstehen Krankheiten. Ebenso wichtig sind die Prinzipien von Yin und Yang. Diese beiden gegensätzlichen, aber sich ergänzenden Kräfte sind überall in der Natur und im Körper vorhanden. Ein gesundes Leben hängt davon ab, dass Yin und Yang in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Ein Ungleichgewicht, zum Beispiel zu viel Yang (Hitze) oder zu viel Yin (Kälte), kann zu verschiedenen Beschwerden führen. Die TCM zielt darauf ab, dieses Gleichgewicht wiederherzustellen, oft durch den Einsatz von Methoden wie Akupunktur oder spezifischen chinesischen Kräutermischungen [a336].
Die fünf Säulen der TCM-Therapie sind:
Ernährung nach den Fünf Elementen
Akupunktur zur Harmonisierung des Energieflusses
Arzneimitteltherapie (oft in Form von Kräutermischungen)
Koordinationsübungen wie Qigong und Taijiquan
Massage (z.B. Tuina)
Die TCM betrachtet den Menschen als ein komplexes System, in dem alle Teile miteinander interagieren. Störungen an einer Stelle können sich auf das Ganze auswirken. Daher ist es wichtig, die Ursachen von Beschwerden auf einer tieferen Ebene zu verstehen und zu behandeln, anstatt nur die Symptome zu bekämpfen.
Die Fünf Säulen der TCM-Therapie
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) stützt sich auf fünf Hauptpfeiler, die zusammenwirken, um das Gleichgewicht und die Gesundheit zu fördern. Diese Säulen sind nicht isoliert zu betrachten, sondern ergänzen sich gegenseitig in der Behandlung.
Ernährung nach den Fünf Elementen
Die Ernährung ist in der TCM weit mehr als nur Nahrungsaufnahme. Sie wird als ein mächtiges Werkzeug zur Harmonisierung des Körpers angesehen. Jedes Lebensmittel wird nach seiner energetischen Qualität beurteilt – ob es eher wärmend oder kühlend wirkt, welche Geschmacksrichtung es hat und welchem der Fünf Elemente (Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser) es zugeordnet ist. Diese Zuordnung hilft zu verstehen, wie ein Nahrungsmittel bestimmte Organe und Körperfunktionen beeinflusst. So kann beispielsweise eine Ernährung, die auf die Bedürfnisse des Körpers in der jeweiligen Jahreszeit abgestimmt ist, das Qi stärken und Krankheiten vorbeugen. Es geht darum, die richtige Balance zu finden, damit die Energie im Körper frei fließen kann.
Akupunktur zur Harmonisierung des Energieflusses
Akupunktur ist wohl die bekannteste Methode der TCM. Dabei werden sehr feine Nadeln an spezifischen Punkten auf den Meridianen, den Energiebahnen des Körpers, platziert. Ziel ist es, Blockaden im Fluss des Qi zu lösen und so das energetische Gleichgewicht wiederherzustellen. Wenn das Qi stagniert oder unausgewogen ist, können Beschwerden auftreten. Durch die gezielte Stimulation der Akupunkturpunkte kann der Energiefluss angeregt und harmonisiert werden. Manchmal werden die Nadeln auch leicht gedreht oder erwärmt, was als Moxibustion bekannt ist und die Wirkung verstärken kann.
Arzneimitteltherapie und ihre Zusammensetzung
Die chinesische Arzneimitteltherapie ist ein komplexes System, das auf einer Vielzahl von pflanzlichen, mineralischen und manchmal auch tierischen Substanzen basiert. Diese werden oft in spezifischen Kombinationen verschrieben, um die individuellen Bedürfnisse eines Patienten zu adressieren. Die Auswahl der Kräuter richtet sich nach den Prinzipien der TCM, wie der Energetik der Lebensmittel und der Theorie von Yin und Yang. Die Zusammensetzung einer Formel ist entscheidend, da sich die einzelnen Komponenten gegenseitig in ihrer Wirkung unterstützen oder modifizieren können. Die Herstellung erfolgt oft als Dekokt (Abkochung), aber auch als Granulate oder Pillen.
Koordinationsübungen wie Qigong und Taijiquan
Qigong und Taijiquan sind mehr als nur sanfte Bewegungsformen; sie sind meditative Praktiken, die darauf abzielen, Körper und Geist zu synchronisieren und den Fluss des Qi zu fördern. Durch langsame, fließende Bewegungen, bewusste Atmung und geistige Konzentration wird die Lebensenergie im Körper gestärkt und harmonisiert. Diese Übungen helfen nicht nur, die körperliche Flexibilität und Kraft zu verbessern, sondern auch den Geist zu beruhigen und Stress abzubauen. Sie sind ein wichtiger Bestandteil, um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
Wichtige Behandlungsmethoden im Detail
Akupunktur: Nadeln für den Energiefluss
Akupunktur ist wohl die bekannteste Methode der TCM. Hierbei werden feine Nadeln an bestimmten Punkten des Körpers platziert. Die Idee dahinter ist, den Fluss des Qi, der Lebensenergie, zu beeinflussen. Wenn das Qi blockiert ist oder nicht richtig fließt, kann das zu Beschwerden führen. Die Nadeln sollen diese Blockaden lösen und den Energiefluss wieder harmonisieren. Oft spürt man dabei ein leichtes Ziehen oder ein Wärmegefühl an der Einstichstelle. Manche Therapeuten nutzen auch elektrische Impulse, die über die Nadeln geleitet werden, um die Wirkung zu verstärken – das nennt man dann Elektroakupunktur. Diese Methode wird oft bei Lähmungen oder Nervenproblemen eingesetzt.
Akupressur: Druck statt Nadeln
Ähnlich wie bei der Akupunktur werden bei der Akupressur bestimmte Punkte am Körper stimuliert. Der Unterschied ist, dass hier keine Nadeln verwendet werden, sondern gezielter Druck ausgeübt wird, meist mit den Fingern. Das kann man sich wie eine Art Tiefenmassage vorstellen, die auf spezifische Energiepunkte abzielt. Akupressur ist eine gute Option, wenn man Nadeln eher unangenehm findet. Man kann sie auch gut selbst anwenden, um kleinere Beschwerden zu lindern.
Die Rolle der Organuhr in der TCM
Die Organuhr ist ein faszinierendes Konzept in der TCM. Sie besagt, dass jedes Organ im Körper zu bestimmten Zeiten des Tages seinen Höhepunkt an Aktivität erreicht. Zum Beispiel ist die Leber zwischen 1 und 3 Uhr morgens am aktivsten, während die Lunge zwischen 3 und 5 Uhr morgens ihre Hauptzeit hat. Wenn man diese Zeiten kennt, kann man besser verstehen, warum bestimmte Beschwerden zu bestimmten Tageszeiten auftreten. Es ist ein bisschen so, als würde man den natürlichen Rhythmus des Körpers verstehen wollen. Das Wissen um die Organuhr kann Therapeuten helfen, Behandlungen und auch Ratschläge zur Lebensweise genauer auf den Patienten abzustimmen. Manchmal werden auch Methoden wie schröpfen zu bestimmten Zeiten angewendet, um die Wirkung zu optimieren.
Die TCM betrachtet den Menschen als ein System, in dem alles miteinander verbunden ist. Daher sind die verschiedenen Behandlungsmethoden oft aufeinander abgestimmt und ergänzen sich gegenseitig, um das Wohlbefinden zu fördern.
Historische Entwicklung und Verbreitung der TCM
Ursprünge und Wurzeln der TCM
Die Wurzeln der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) reichen Tausende von Jahren zurück, tief verwurzelt in der chinesischen Kultur und Philosophie. Schon vor etwa 4.000 Jahren entwickelten sich die ersten Ansätze, die den Menschen als Einheit von Körper, Geist und Seele betrachteten. Diese ganzheitliche Sichtweise ist bis heute ein Kernstück der TCM. Die Konzepte von Qi, der Lebensenergie, und dem Gleichgewicht von Yin und Yang bilden das theoretische Fundament, auf dem die verschiedenen Behandlungsmethoden aufbauen. Ursprünglich war die chinesische Medizin ein integraler Bestandteil des Lebens in China, bevor der Begriff „TCM“ im späten 19. oder frühen 20. Jahrhundert aufkam und später, 1936, offiziell von der Regierung der Republik China in den „Regelungen zur TCM“ gesetzlich verankert wurde. Später griff Mao Zedong den Begriff auf und nutzte ihn als Teil des neuen Gesundheitssystems nach der Gründung der Volksrepublik China. Damals war es wichtig, die ländliche Bevölkerung mit begrenzten Mitteln zu versorgen, und die TCM bot dafür eine praktikable Lösung. Neue Hochschulen wurden gegründet, alte Texte neu interpretiert und „Barfußärzte“ ausgebildet, um die medizinische Versorgung flächendeckend zu gewährleisten.
Die TCM im Westen: Von den Anfängen bis heute
Das Interesse an der TCM im Westen begann schleppend, aber ab den 1950er Jahren nahm es Fahrt auf. Ärzte und Heilpraktiker in Deutschland, wie Gerhard Bachmann und Erich Stiefvater, begannen, Teile der TCM zu integrieren, oft basierend auf Wissen aus Vietnam und Japan. Ein wichtiger Meilenstein war die Veröffentlichung von Manfred Porkerts „Klinische Chinesische Pharmakologie“ im Jahr 1978, die erstmals chinesische Arzneien umfassend in einer westlichen Sprache beschrieb. Der eigentliche Durchbruch kam jedoch in den 1970er Jahren, als China sich öffnete und die Akupunktur durch Berichte über erfolgreiche Schmerzbehandlungen, wie die eines amerikanischen Journalisten nach einer Blinddarmoperation, weltweite Aufmerksamkeit erlangte. Bücher wie Ted J. Kaptchuks „The Web That Has No Weaver“ (deutsch: „Das große Buch der chinesischen Medizin“) trugen maßgeblich zur Popularität bei. Seitdem hat sich die TCM im Westen etabliert und wird oft als Ergänzung zur Schulmedizin eingesetzt.
Internationale Anerkennung und Anwendung
Heute ist die TCM weltweit verbreitet und wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als die am häufigsten genutzte alternative Therapieform anerkannt. In vielen Ländern, darunter auch einige WHO-Mitgliedsstaaten, wird die TCM sogar von den staatlichen Krankenversicherungen übernommen. Die Akupunktur ist dabei die bekannteste und am weitesten verbreitete Methode. Ursprünglich hatten sich die verschiedenen Modalitäten der chinesischen Medizin im ostasiatischen Raum ausgebreitet, was zur Entwicklung spezifischer Varianten in Ländern wie Vietnam, Korea und Japan führte. In Korea und Japan beispielsweise hat sich der Begriff „Oriental Medicine“ (Ostasiatische Medizin) durchgesetzt, wobei „Kampō“ in Japan die Rezepturen der Chinesen bezeichnet, die dort vor allem im 6. Jahrhundert übernommen wurden. Die TCM ist ein fester Bestandteil des chinesischen Gesundheitssystems und versorgt jährlich Millionen von Patienten, was etwa 10-20% der gesamten Gesundheitsversorgung in China ausmacht. Auch in Taiwan hat sich die traditionelle Medizin gehalten und wird oft ergänzend eingesetzt, manchmal mit stärkeren spirituellen Elementen und weniger standardisierten Ansätzen als in Festlandchina. Restaurants, die Speisen nach den Fünf Elementen anbieten, sind dort ebenfalls sehr beliebt.
TCM in der Schweiz und im Vergleich
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) hat sich auch in der Schweiz fest etabliert und wird von vielen Menschen als ergänzende Therapieform genutzt. Die Anerkennung und Kostenübernahme sind hierzulande recht gut geregelt, was die Zugänglichkeit erleichtert. Nicht-ärztliche TCM-Therapeuten, die vom Erfahrungsmedizinischen Ring (EMR) anerkannt sind, können ihre Leistungen oft über Zusatzversicherungen abrechnen lassen. Das ist praktisch, denn so muss man nicht immer alles selbst zahlen.
Kostenübernahme und Anerkennung in der Schweiz
Die Schweiz hat hier einen recht fortschrittlichen Ansatz gewählt. Die meisten Therapeuten, die nach den Standards des Schweizerischen Berufsverbandes für TCM (SBO-TCM) arbeiten, werden von den Krankenkassen anerkannt. Diese Standards orientieren sich wiederum an internationalen Richtlinien, was eine gewisse Qualität sichert. Seit 2006 ist es so, dass nur noch die Akupunktur als ärztliche Leistung von der Grundversicherung übernommen wird. Für alle anderen TCM-Methoden braucht man eine Zusatzversicherung. Das ist ein wichtiger Punkt, den man beachten sollte, wenn man eine Behandlung in Erwägung zieht.
Regulierungen und Ausbildung von TCM-Therapeuten
Die Ausbildung zum TCM-Therapeuten in der Schweiz ist ziemlich umfangreich. Es gibt verschiedene Schulen, die vom SBO-TCM empfohlen werden und oft mehrjährige Vollzeitausbildungen anbieten. Das Ziel ist, dass die Therapeuten gut ausgebildet sind und die komplexen Zusammenhänge der TCM verstehen. Die Zulassung ist nicht ganz einfach und erfordert oft bestimmte Diplome und Weiterbildungen. Das ist gut so, denn bei so einer alten Heilkunst ist eine solide Ausbildung wirklich wichtig.
Vergleich mit anderen Ländern wie Österreich
Wenn man das mal mit Österreich vergleicht, sieht man Unterschiede. In Österreich können Ärzte ein spezielles Diplom für chinesische Diagnostik und Arzneitherapie erwerben, was eine gute Sache ist. Früher gab es dort sogar eine eigene Privatuniversität für TCM. In Deutschland hat die TCM auch eine lange Geschichte, besonders seit den 1950er-Jahren, wo Ärzte und Heilpraktiker begannen, sich damit auseinanderzusetzen. Die weltweite Verbreitung, vor allem durch die Akupunktur, hat seit den 1970ern stark zugenommen. Es ist interessant zu sehen, wie unterschiedlich die TCM in verschiedenen Ländern aufgenommen und integriert wurde. Die Schweiz scheint hier mit ihrer klaren Regelung und der breiten Akzeptanz durch Zusatzversicherungen eine Vorreiterrolle zu spielen.
Wissenschaftliche Perspektiven und Kritik
Wenn man sich mit Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) beschäftigt, kommt man an der kritischen Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht vorbei. Viele der grundlegenden Konzepte der TCM, wie die Meridiane oder das Qi, lassen sich mit den Methoden der modernen Naturwissenschaften schwer oder gar nicht nachweisen. Das ist ein Punkt, der von vielen Skeptikern und auch von der evidenzbasierten Medizin immer wieder angeführt wird. Es fehlt oft ein plausibler Wirkmechanismus, der die behaupteten Effekte erklärt.
Herausforderungen bei der wissenschaftlichen Evidenz
Die wissenschaftliche Forschung steht vor der Herausforderung, die Wirksamkeit vieler TCM-Methoden zu belegen. Systematische Überprüfungen von Studien, zum Beispiel zur Akupunktur, zeigen oft keine klaren Vorteile gegenüber Placebo-Behandlungen, mit wenigen Ausnahmen wie bei Übelkeit oder Kopfschmerzen, und selbst da gibt es Einschränkungen. Es gibt sogar Studien, die darauf hindeuten, dass es für die Wirkung der Akupunktur kaum eine Rolle spielt, ob die Nadeln an den klassischen Punkten oder an ganz anderen Stellen gesetzt werden. Das wirft Fragen auf, wie die traditionellen Erklärungen zu verstehen sind.
Kritikpunkte und pseudowissenschaftliche Einordnungen
Ein zentraler Kritikpunkt betrifft die Theorie der Meridiane, die vielen TCM-Verfahren zugrunde liegt. Diese Energiebahnen sind naturwissenschaftlich nicht nachweisbar. Die Idee, dass man über bestimmte Punkte auf der Haut innere Organe beeinflussen kann, entbehrt einer wissenschaftlichen Grundlage. Kritiker bemängeln auch, dass sich die TCM-Lehren im Laufe der Zeit stark verändert haben, was gegen eine einheitliche, unveränderliche Wahrheit sprechen könnte. Manche sehen darin auch Anzeichen für pseudowissenschaftliche Ansätze, da die Erklärungen oft auf spekulativen Modellen beruhen, die nicht überprüfbar sind.
Die TCM und der Artenschutz
Ein weiterer wichtiger Diskussionspunkt ist die Verwendung von tierischen Produkten in einigen TCM-Arzneimitteln. Hier gibt es erhebliche Bedenken hinsichtlich des Artenschutzes und der Nachhaltigkeit. Die Nachfrage nach bestimmten Substanzen hat in der Vergangenheit zum Rückgang gefährdeter Arten beigetragen. Das ist ein ethisches und ökologisches Problem, das bei der Betrachtung der TCM nicht ignoriert werden darf. Es gibt zwar Bemühungen, auf pflanzliche Alternativen umzusteigen, aber die Problematik bleibt bestehen.
Die TCM basiert auf einem ganzheitlichen Weltbild, das sich stark von der westlichen Medizin unterscheidet. Während die westliche Medizin oft auf die Behandlung spezifischer Symptome oder Krankheiten abzielt, betrachtet die TCM den Menschen als Einheit von Körper, Geist und Seele im Einklang mit seiner Umwelt. Diese unterschiedlichen Ansichten führen oft zu Schwierigkeiten bei der direkten wissenschaftlichen Überprüfung und Anerkennung.
Manchmal gibt es auch kritische Stimmen zur traditionellen chinesischen Medizin. Das ist ganz normal, denn nicht jede Methode passt zu jedem Menschen. Wenn du mehr über die verschiedenen Ansichten und was die Wissenschaft dazu sagt, erfahren möchtest, schau auf unserer Webseite vorbei. Dort findest du viele Infos.
Ein Blick zurück und nach vorn
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Traditionelle Chinesische Medizin eine faszinierende und jahrtausendealte Heilkunst ist. Sie betrachtet den Menschen ganzheitlich und setzt auf ein Gleichgewicht von Körper und Geist. Auch wenn nicht alle Methoden wissenschaftlich eindeutig belegt sind, so hat die TCM doch ihren festen Platz in der modernen Gesundheitslandschaft gefunden. Viele Menschen schätzen sie als Ergänzung zur Schulmedizin, um ihr Wohlbefinden zu steigern oder bei bestimmten Beschwerden Linderung zu erfahren. Es bleibt spannend zu sehen, wie sich die TCM weiterentwickelt und welche Erkenntnisse sie uns noch bringen wird.
Häufig gestellte Fragen
Was genau ist TCM?
TCM steht für Traditionelle Chinesische Medizin. Das ist eine alte Heilkunst aus China, die schon Tausende von Jahren alt ist. Sie sieht den Menschen als Ganzes – also Körper, Geist und Seele – und glaubt, dass alles miteinander verbunden ist. Man geht davon aus, dass eine Lebensenergie namens ‚Qi‘ durch uns fliesst und uns gesund hält. Wenn dieses Qi blockiert ist oder nicht richtig fliesst, kann man krank werden.
Was sind die wichtigsten Säulen der TCM?
Die TCM hat fünf Hauptpfeiler, die zusammenarbeiten, um die Gesundheit zu fördern. Dazu gehören: eine besondere Art der Ernährung, die auf den Fünf Elementen basiert, Akupunktur, bei der feine Nadeln in bestimmte Punkte gestochen werden, Heilkräuter, die wie Medikamente wirken, und Übungen wie Qigong und Taijiquan, die Körper und Geist in Einklang bringen sollen. Manchmal wird auch Massage dazu gezählt.
Wie funktioniert Akupunktur?
Bei der Akupunktur werden ganz dünne Nadeln an bestimmten Stellen des Körpers platziert. Diese Punkte, die Akupunkturpunkte, liegen auf sogenannten Meridianen. Das sind wie unsichtbare Leitbahnen, durch die die Lebensenergie Qi fliessen soll. Wenn diese Punkte stimuliert werden, soll das den Energiefluss verbessern und Blockaden lösen, was dann bei verschiedenen Beschwerden helfen kann, zum Beispiel bei Schmerzen.
Was bedeutet die ‚Organuhr‘ in der TCM?
Die Organuhr ist eine spannende Idee aus der TCM. Sie besagt, dass jedes unserer Hauptorgane im Körper über jeweils zwei Stunden am Tag besonders aktiv ist. In dieser Zeit soll die Lebensenergie, das Qi, besonders stark in diesem Organ konzentriert sein. Man glaubt, dass Therapien oder Medikamente dann am besten wirken, wenn sie auf das Organ abgestimmt sind, das gerade ‚Hochsaison‘ hat.
Ist TCM auch in der Schweiz anerkannt?
Ja, in der Schweiz wird TCM von vielen Krankenkassen anerkannt, besonders wenn sie von Therapeuten mit einer EMR-Anerkennung durchgeführt wird. Oft übernehmen Zusatzversicherungen die Kosten. Es gibt klare Ausbildungsstandards für TCM-Therapeuten, und die Akupunktur kann sogar über die Grundversicherung abgerechnet werden, wenn sie von einem Arzt durchgeführt wird.
Gibt es auch Kritik an der TCM?
Manche Leute sind skeptisch, weil nicht alle Methoden der TCM wissenschaftlich bewiesen sind, so wie man es von der Schulmedizin kennt. Die Ideen hinter der TCM, wie das Qi oder Yin und Yang, passen nicht immer zu unserem modernen Verständnis von Körper und Krankheiten. Ausserdem gibt es Bedenken wegen der Verwendung von bestimmten tierischen Produkten, was auch Probleme mit dem Artenschutz mit sich bringen kann.