Wie behandelt man Multiple Sklerose mit TCM?

Chinesische Heilkräuter und Tee auf Holztisch, beruhigende Stimmung

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische Erkrankung des Nervensystems, die viele Menschen vor grosse Herausforderungen stellt. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gibt es verschiedene Ansätze, um MS zu begleiten – allen voran Akupunktur, aber auch Kräuter, Ernährung und Bewegung. Die TCM betrachtet den Menschen als Ganzes und versucht, die Balance im Körper wiederherzustellen. In diesem Artikel zeige ich, wie Akupunktur und andere TCM-Methoden bei MS eingesetzt werden können und worauf dabei zu achten ist.

Wichtige Erkenntnisse

  • Akupunktur kann helfen, neurologische Symptome bei MS zu lindern, indem sie das Gleichgewicht im Körper unterstützt.

  • Die Auswahl der Akupunkturpunkte und Kräuter wird immer individuell an die jeweiligen Beschwerden angepasst.

  • Kräutertherapie in der TCM ergänzt die Akupunktur und kann gezielt auf Yin- oder Yang-Mangel eingehen.

  • Eine genaue Diagnose mit Puls- und Zungendiagnostik ist in der TCM entscheidend, um die Wurzel und die Zweige der Krankheit zu erkennen.

  • TCM kann sinnvoll mit westlicher Medizin kombiniert werden.

Die Rolle der Akupunktur bei Multipler Sklerose

Frau entspannt in ruhiger Naturumgebung mit Sonnenlicht

Bei Multipler Sklerose (MS) ist Akupunktur ein wichtiger Baustein der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Viele Menschen, die von MS betroffen sind, suchen ergänzende Wege, um ihr Wohlbefinden zu stärken. Die klassische Nadeltherapie bietet dabei Ansätze, die sowohl körperliche als auch emotionale Ebenen berücksichtigen.

Wie Akupunktur neurologische Symptome beeinflussen kann

MS bringt eine Vielzahl an Beschwerden mit sich – von Müdigkeit bis hin zu Kribbeln oder Muskelschwäche. In der TCM wird angenommen, dass diese Symptome mit Blockaden im Energiefluss, dem sogenannten Qi, zusammenhängen. Akupunktur setzt genau hier an und versucht, diese Blockaden zu lösen.

  • Die Stimulation bestimmter Akupunkturpunkte kann auf das zentrale Nervensystem wirken.

  • Viele Patienten berichten über eine entspannende, manchmal auch schmerzlindernde Wirkung.

  • Es gibt Hinweise darauf, dass Akupunktur helfen kann, Verspannungen und Spastik zu mindern.

Der große Vorteil: Meist bemerken die Patienten schon nach wenigen Sitzungen kleine Veränderungen – mehr Ruhe, eine bessere Stimmung oder weniger Missempfindungen.

Gerade bei chronischen Erkrankungen wie MS kann Akupunktur helfen, das Körpergefühl positiv zu beeinflussen. Nicht immer verschwindet ein Symptom ganz, aber schon kleine Verbesserungen im Alltag sind viel wert.

Typische Akupunkturpunkte bei MS

Die Auswahl der Punkte ist individuell. Trotzdem gibt es einige, die bei MS häufig eingesetzt werden. Hier eine Auswahl:

Punkt

Chinesischer Name

Wirkung

Blase 23

Shen Shu

Stärkt NIeren-Qi, Rücken, Essenz

Magen 36

Zu San Li

Kräftigt Energie, Magen, Milz

Milz 6

San Yin Jiao

Harmonisiert Blut und Yin

Du Mai 20

Bai Hui

Hebt Yang, beruhigt Geist

Niere 3

Tai Xi

Unterstützt Nieren, Knochen

Jeder Mensch reagiert anders, daher wird die Zusammenstellung meist nach einer genauen TCM-Diagnose getroffen.

Behandlungsverlauf und individuelle Anpassungen

Kein Akupunkturplan gleicht dem anderen. Gerade bei MS ist Flexibilität entscheidend:

  1. Jede Behandlung startet mit einer kurzen Lagebesprechung: Wie war der Tag? Was war anders als sonst?

  2. Je nach Beschwerden werden die Nadeln anders gesetzt oder neue Punkte ergänzt.

  3. Die Häufigkeit der Sitzungen passt man an den Verlauf und das Empfinden des Patienten an – manchmal wöchentlich, manchmal seltener.

  4. Viele Therapeuten kombinieren Akupunktur mit Zusatzmethoden wie Elektroakupunktur oder sanften Wärmeanwendungen.

Wichtig ist immer: Offenheit für Veränderungen und Geduld mit sich selbst.

Wer sich auf Akupunktur einlässt, sollte nicht auf ein „Wundermittel“ hoffen, sondern auf eine allmähliche, sanfte Begleitung durch den Alltag setzen. Die kleinen Schritte sind oft diejenigen, die am meisten Halt geben.

Chinesische Kräutertherapie als Begleitung zur Akupunktur

Die chinesische Kräutertherapie ergänzt die Akupunktur sinnvoll – gerade bei Erkrankungen wie Multiple Sklerose (MS). Die Erfahrung zeigt: Eine gut abgestimmte Kräuterformel kann viele Beschwerden lindern und neue Energie schenken.

Yin- und Yang-Tonika bei MS

Viele Menschen mit MS spüren oft Müdigkeit, ein Gefühl von innerer Trockenheit oder Kälte. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) reden wir dann häufig von einem Mangel an Yin oder Yang. Yin nährende Kräuter wie Han Lian Cao oder Nü Zhen Zi geben dem Körper Feuchtigkeit und Ruhe zurück. Für das Yang, das Wärme und Bewegung bringt, werden Kräuter wie Rou Gui (Zimt) oder Ba Ji Tian verwendet.

Die Kunst liegt darin, beides ins Gleichgewicht zu bringen, damit Körper und Geist wieder im Einklang stehen.

Kombinationstherapien und Rezepturen aus der Praxis

Selten bleibt es bei reinen Yin- oder Yang-Formeln. Oft kombiniert die TCM-Praxis verschiedene Ansätze, passend zu den individuellen Beschwerden:

  • Rezepturen zur Stärkung von Qi und Blut, etwa mit Dang Gui und Huang Qi

  • Kräuter zur Ausleitung von «Wind» und „Schleim“, die bei Missempfindungen und Spastik helfen

  • Tonika, um die Belastung durch langsame Erschöpfung zu lindern

Ein Beispiel aus dem Alltag: Wer trotz Müdigkeit nachts unruhig schläft, bekommt anderes als jemand, der ständig friert und schwere Glieder hat. So entstehen maßgeschneiderte Mischungen, die wirklich den einzelnen Menschen im Blick haben.

Wichtige Hinweise zur individuellen Kräuterwahl

Die Auswahl der Kräuter erfolgt immer nach genauer Diagnose. Jeder Körper ist anders – das merkt man bei MS besonders deutlich. Einige Tipps, wie die Kräutertherapie gelingt:

  1. Regelmäßige Kontrolle: Rezepte werden nach Verlauf oft angepasst.

  2. Vorsicht vor Selbstmedikation: Kräuter können stark wirken – bitte nur nach Rücksprache einnehmen.

  3. Beobachtung unerwünschter Nebenwirkungen: Gerade bei chronischen Beschwerden ist Feingefühl gefragt.

Oft ist die größte Herausforderung zu akzeptieren, dass Heilung Zeit braucht. Jede Änderung im Befinden gibt wichtige Hinweise, wie die Kräutermischung angepasst werden sollte.

Die Kräutertherapie kann eine echte Hilfe im Alltag sein – am besten immer in Zusammenarbeit mit erfahrenen Therapeutinnen und Therapeuten. So kann sie ihre Kraft richtig entfalten.

TCM-Diagnoseverfahren bei Multipler Sklerose

Jeder Mensch ist einzigartig – und genau das nimmt die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ernst, besonders bei komplexen Erkrankungen wie Multipler Sklerose (MS). Die Diagnose in der TCM basiert auf einem ganz anderen Ansatz als das westliche Modell. Statt sich nur auf Technik und Laborwerte zu verlassen, gehen TCM-Therapeuten direkt ins Leben ihrer Patienten hinein. Sie versuchen, den roten Faden zu finden, der Symptome mit der Geschichte des Menschen verbindet.

Bedeutung von Puls- und Zungendiagnostik

TCM verlässt sich bei MS auf die uralten Werkzeuge der Puls- und Zungendiagnose. Bei jedem Praxisbesuch fühlt der Behandelnde den Puls an verschiedenen Positionen. Er achtet dabei nicht nur auf den Rhythmus, sondern etwa auch auf Spannkraft, Tiefe und Temperatur. Genauso wichtig ist der Blick auf die Zunge. Ihre Farbe, der Belag, kleine Risse – all das gibt Hinweise, wie die Energien im Körper fließen oder wo sie stocken. Ein blasser Zungenkörper könnte zum Beispiel auf Qi-Mangel hinweisen, während ein gelblicher Belag für Feuchtigkeit oder Hitze im Körper spricht.

Puls- und Zungendiagnose sind in der TCM-Begleitung einer MS ein zentrales Navigationsinstrument.

Diagnoseinstrument

Typische Hinweise bei MS

Pulsdiagnose

Schwach, rau, manchmal gespannt

Zungendiagnose

Blass, Risse, dünner oder klebriger Belag

Erkennen von Wurzel und Zweigen der Krankheit

In der TCM spricht man gerne von der ‚Wurzel‘ und den ‚Zweigen‘ einer Krankheit. Die Wurzel beschreibt die eigentliche Ursache, zum Beispiel eine energetische Schwäche oder einen Mangel. Die Zweige sind die sichtbaren Symptome, vielleicht Muskelzittern, Schwäche oder Gefühlsstörungen.

  • Die Wurzel bei MS ist oft ein Mangel an Nieren- oder Milzenergie.

  • Die Zweige zeigen sich als Wind, Schleim, Hitze oder Kälte im Körper (was etwa Lähmungen oder Taubheit verursacht).

  • Ein gutes Therapie-Angebot wird also immer beides behandeln – die tiefere Ursache und die aktuellen Beschwerden.

Gerade bei MS kann die körperliche und emotionale Geschichte sehr verworren sein, aber genau das macht eine gründliche TCM-Diagnostik so wertvoll. Es geht nicht nur ums Symptom, sondern immer um den Menschen dahinter.

Differentialdiagnose und Mindmapping in der Praxis

Die Entwicklung einer ‚Differenzialdiagnose‘ ist für TCM-Ärztinnen wie das Zusammensetzen eines Puzzles. Kleine Details, z.B. wann Beschwerden beginnen, ob sie durch Wetterwechsel schlimmer werden oder wie der Schlaf ist, helfen, das Muster hinter der MS zu entschlüsseln. Mindmapping findet dabei Anwendung, um Symptome, Zungen- und Pulsbefunde mit den Energiesystemen des Patienten zu verbinden.

Typisches Vorgehen:

  1. Vier klassische Diagnosemethoden (Befragung, Betrachten, Hören/Riechen, Tasten) werden kombiniert.

  2. Symptome werden in einen energetischen Zusammenhang gebracht, also als Wind, Schleim, Hitze, Kälte, Fülle oder Leere betrachtet.

  3. Durch Mindmapping entsteht ein klares Bild der Muster – und damit die Basis für die individuell abgestimmte Therapie.

Die frühe und gründliche Diagnose nach TCM-Prinzipien hilft, gezielt und schonend auf jedes Stadium der MS einzugehen. Oft genügt so schon eine kleine Änderung im Therapieplan, wenn sich das energetische Muster ändert – und schwere Entwicklungen können verhindert werden. So setzt die TCM sehr bewusst auf Details, denn sie weiss: gesundheitliche Probleme früh erkennen ist besser, als Symptome nur zu unterdrücken.

Ganzheitliche TCM-Therapiekonzepte jenseits der Nadel

Die Traditionelle Chinesische Medizin behandelt Multiple Sklerose nicht nur mit Nadeln. Neben der Akupunktur gibt es viele Wege, den Körper zu unterstützen — manchmal ganz ohne Technik, sondern durch Wärme, Bewegung und einen bewussten Alltag.

Moxibustion als Wärmetherapie

Moxibustion ist eine alte Methode, bei der getrocknetes Beifsskraut angezündet und nahe an die Haut gebracht wird. Die Wärme dringt tief in den Körper und soll das Yang stärken. Bei MS wird Moxa oft eingesetzt, wenn jemand sich ständig kalt fühlt oder die Muskeln verspannt bleiben. Viele MS-Betroffene berichten, dass ihnen die Moxa-Behandlung besonders im Winter mehr Lebensqualität gibt.

  • Moxa kann einfach auf Akupunkturpunkten angewendet werden.

  • Die Wärme fördert Durchblutung und hilft, Kälte- oder Nässegefühle zu vertreiben.

  • Häufige Behandlungspunkte sind am Rücken oder an den Beinen — je nach individuellem Muster.

Wer regelmässig Moxa bekommt, erkennt schnell: Ruhe, Wärme und Sicherheit auf der Liege sind manchmal genauso wertvoll wie die grösste Kräutermischung.

Qi-Gong und Bewegung bei MS

Qi-Gong ist eine Bewegungskunst aus der TCM. Die Übungen sind einfach, langsam und können fast jeder selbstständig machen. Sie helfen, den eigenen Körper besser wahrzunehmen. Gerade bei MS kann Bewegung ein schwieriges Thema sein. Es kommt nicht auf sportliche Höchstleistungen an — schon 10 Minuten sanftes Qi-Gong können den Tag spürbar verändern.

  • Qi-Gong fördert die Koordination und entspannt die Muskulatur.

  • Es unterstützt das Gleichgewicht von Qi und Blut im Körper.

  • Viele Übungen lassen sich direkt auf einem Stuhl durchführen, was besonders bei Fatigue praktisch ist.

Qi-Gong verbindet Atmung, sanfte Bewegung und Achtsamkeit — eine echte Stütze für Körper und Seele bei Multipler Sklerose.

Die Rolle von Ernährung und Lebensstil

TCM setzt sehr auf individuelles Essen und gesunde Tagesroutinen. Menschen mit MS profitieren besonders, wenn sie die Ernährung auf ihre energetische Situation anpassen:

  • Milde, gekochte Speisen wärmen das Verdauungssystem (die «Milz») und geben Kraft für den Tag.

  • Rohkost und Milchprodukte können bei manchen Menschen Kälte oder Feuchtigkeit verstärken, was sie eher meiden sollten.

  • Süßes, zu viel Brot oder Zucker können das Qi blockieren — kleine Mengen, bewusst genossen, sind okay. Wichtig ist der Ausgleich.

Dazu gehört auch ein regelmäßiger Tagesablauf: Zur gleichen Zeit aufstehen, Pausen einbauen, nicht überfordern — so bleibt das Qi in Bewegung und der Tag wird spürbar leichter.

Fazit:
Die TCM hat eine breite Schatzkiste für das Leben mit MS. Neben Nadeln spielen Moxibustion, Bewegung und Ernährung eine große Rolle. Das Ziel? Nicht nur Symptome lindern, sondern Wohlbefinden und innere Balance stärken — im eigenen Tempo und ganz ohne Druck.

Akupunktur im Zusammenspiel mit westlicher Medizin

Wer an Multipler Sklerose (MS) erkrankt, steht oft vor einem Alltag voller Ungewissheit. Viele Patienten nutzen neben der westlichen Medizin gerne alternativmedizinische Methoden wie die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM). Häufig berichten Betroffene, dass die Kombination aus schulmedizinischer MS-Therapie und Akupunktur den Verlauf positiv beeinflussen kann. Zum Beispiel gefällt manchen die Unterstützung gegen Schmerzen und Krämpfe, die Akupunktur bieten kann. Auch Erschöpfung, Schlaf und Stimmung bessern sich bei manchen Patienten durch diese integrative Herangehensweise.

Akupunktur und schulmedizinische Therapien können sich ergänzen, wenn sie klug kombiniert werden.

Viele Patienten fühlen sich durch TCM in ihrer eigenen Selbstwahrnehmung gestärkt. Was sich daraus zeigt: Es lohnt sich, Synergien zwischen beiden Ansätzen zu suchen und regelmässig ehrlich über Erfolge und Rückschläge zu sprechen. Eine Brücke zwischen beiden Therapieformen kann dabei Hoffnung und Erleichterung bringen – auch wenn der Weg manchmal steinig ist. Wer sich für eine solche integrative Route interessiert, kann etwa im Austausch mit anderen Betroffenen wertvolle Hinweise sammeln – wie ausführlich ein Gespräch über MS und ihre Behandlungsmöglichkeiten auf dieser Erfahrungsplattform zeigt.


Grenzen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit

Eine gute Zusammenarbeit zwischen TCM-Therapeuten und Neurologen zahlt sich aus. Idealerweise gibt es kurze Absprachen zu den Therapiezielen und zu möglichen Kontraindikationen – beispielsweise bei bestimmten Medikamenten. Damit Patienten den grösstmöglichen Nutzen haben, braucht es manchmal auch Offenheit auf beiden Seiten, aber das ist erfahrungsgemäss machbar, wenn das Ziel, das Wohl des Patienten, im Mittelpunkt bleibt. Hier eine kleine Liste von Grundprinzipien für die Zusammenarbeit:

  • Transparente Kommunikation über laufende Behandlungen und Medikamente

  • Gemeinsame Festlegung realistischer Ziele

  • Offenheit gegenüber Rückmeldungen über Nebenwirkungen oder neue Symptome


Wichtigkeit regelmässiger Kontrolluntersuchungen

Um sicherzugehen, dass alles in die richtige Richtung läuft, sind regelmässige Kontrolluntersuchungen beim Neurologen unbedingt zu empfehlen. So kann früh eingegriffen werden, falls die MS aktiver wird oder sich Nebenwirkungen zeigen. Auch die TCM-Behandlung wird häufig angepasst, je nachdem, wie sich die Symptome verändern. Es ist daher sinnvoll, eigene Beobachtungen über das Befinden zwischen den Besuchen genau zu notieren – kleine Veränderungen geben oft wichtige Hinweise. Nur gemeinsam lässt sich das Beste aus beiden Welten herausholen.

Spezielle TCM-Strategien für chronisch verlaufende MS

Frau macht Tai Chi am See im Grünen bei MS.

Chronisch verlaufende Multiple Sklerose (MS) stellt Patienten und Therapeuten oft auf eine harte Probe. Die Symptome kommen schubweise oder bleiben, sie sind mal stärker, mal schwächer. Hier setzt die TCM mit ihren vielseitigen Strategien an, um das Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen und Beschwerden zu lindern.

Wind-, Nässe- und Schleimsymptome erkennen und behandeln

Viele MS-Patienten klagen über ein Gefühl von «Schwere» in den Gliedmaßen, unsicheren Gang oder Kribbeln. In der TCM werden solche Probleme oft Wind-, Nässe- und Schleimsymptomen zugeordnet.

  • Wind zeigt sich oft durch Muskelzucken, plötzliche Taubheit oder wechselnde Beschwerden.

  • Nässe fühlt sich an wie bleierne Müdigkeit, Schwere und Trägheit.

  • Schleim blockiert die Leitbahnen, führt zu Müdigkeit, Denkstörungen und verschwommenem Sehen.

Zur Behandlung nutzt die TCM gezielte Kräuter, Akupunkturpunkte und empfiehlt oft eine leichtere, bekömmliche Ernährung. Patienten werden ermutigt, kalte und stark verarbeitete Speisen möglichst zu meiden, da sie nach TCM das Entstehen von Feuchtigkeit fördern. Empfehlenswert kann der Austausch mit dem eigenen Therapeuten sein, da die Symptome mit der Zeit wechseln können.

Bedeutung von Yin-Feuer und Qi-Mangel

Mit den Jahren zeigen viele an MS erkrankte Menschen Zeichen von Qi-Mangel (Erschöpfung, Kurzatmigkeit) oder sogar ein «Yin-Feuer» – das äussert sich durch innere Unruhe, Nachtschweiss oder Hitzegefühle, vor allem nachts.

  • Qi-Mangel äußert sich in Müdigkeit, Schwäche und wenig Antrieb.

  • Yin-Mangel erkennt man an trockenen Schleimhäuten, Schlafproblemen und Hitzegefühlen.

  • Yin-Feuer ist eine Folge von langanhaltendem Yin-Mangel und kann durch Kräutertherapie gelindert werden.

Hier hilft die TCM, gezielt die Wurzel zu stärken – etwa mit sanft nährenden Kräutern und erhöhter Achtsamkeit für eigene Grenzen. Einfache Rituale wie rechtzeitiges Schlafengehen, kleine Pausen im Alltag oder ruhige Atemübungen können Entlastung bringen.

Sanfte Veränderungen machen oft einen grösseren Unterschied als grosse Kraftanstrengungen – besonders im Alltag mit MS. Diese Herangehensweise nehmen sich viele MS-Patienten zu Herzen.

Umgang mit akuten Schüben und Remissionen

Akute Schübe fühlen sich oft beängstigend an, besonders wenn die Symptome plötzlich zunehmen. In dieser Phase konzentriert sich die TCM auf das Ausleiten von «Fülle» (zum Beispiel Hitze, Wind oder Schleim). Das bedeutet nicht selten, dass Kräuter oder Akupunktur möglichst rasch angepasst werden sollten. Während der Remissionsphasen dagegen geht es um das Auffüllen und Stabilisieren der Energiereserven («Wurzel stärken»).

Kurz zusammengefasst geht die TCM bei MS in zwei wichtigen Schritten vor:

  1. Im Schub: Akutes herausleiten (Wind/Hitze/Schleim klären)

  2. In Remission: Stärkung von Qi und Yin, Stabilisierung auf allen Ebenen

Diese Flexibilität macht die TCM aus. Sie bleibt im ständigen Austausch mit den jeweiligen Symptombildern – und damit auch eng an der Lebensrealität der Patienten.

Ein strukturierter Vergleich:

Phase

TCM-Ziel

Typische Maßnahmen

Akuter Schub

Ausleiten, Klären

Kühlende Kräuter, Akupunktur

Remission

Aufbau, Stärkung

Tonika, Ernährungsumstellung

Wer sich auf diesen Weg lässt, spürt meist nach und nach kleine Fortschritte. Die TCM sieht die Krankheit als dynamisch – die Therapie verändert sich mit. Falls dich die medizinischen Grundlagen interessieren, wirf gern einen Blick auf diese Hintergrundinfos zu MS als chronische Erkrankung.

Wichtig bleibt, die eigene Situation ehrlich zu beurteilen, regelmässig Kontakt zum Therapeuten zu pflegen und stets offen für Anpassungen zu sein. Nur so kann die Behandlung der chronischen MS mit TCM wirklich langfristig unterstützen.

Spezielle TCM-Strategien können Menschen mit chronischer MS helfen. Durch gezielte Akupunktur und Kräuterbehandlungen kann der Alltag oft leichter werden. Willst du mehr über die Möglichkeiten erfahren? Dann besuche meine Webseite und erfahre, wie TCM dir helfen kann.

Fazit

Multiple Sklerose ist eine komplexe Erkrankung, die viele Fragen aufwirft – nicht nur für Betroffene, sondern auch für uns Therapeutinnen und Therapeuten. Die Traditionelle Chinesische Medizin bietet hier einen anderen Blickwinkel als die Schulmedizin. Mit Methoden wie Akupunktur, chinesischen Kräutern, Moxibustion oder Schröpfen lässt sich der Körper auf mehreren Ebenen unterstützen. Wichtig ist, dass jede Behandlung individuell angepasst wird. Es gibt kein Patentrezept, sondern immer eine persönliche Mischung aus verschiedenen Ansätzen. Die Erfahrung zeigt: Geduld und eine offene Zusammenarbeit zwischen Patient, TCM-Therapeut und Ärzteteam bringen oft die besten Ergebnisse. TCM kann die Lebensqualität verbessern, Symptome lindern und das Wohlbefinden stärken. Wer sich für diesen Weg entscheidet, sollte sich gut informieren und immer ehrlich mit allen Behandelnden kommunizieren. So kann die TCM ein wertvoller Teil der Begleitung bei MS sein.

Häufig gestellte Fragen

Wie kann Akupunktur bei Multipler Sklerose helfen?

Akupunktur wird oft genutzt, um das Gleichgewicht im Körper zu fördern und die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Bei MS kann Akupunktur helfen, Symptome wie Müdigkeit, Kribbeln oder Muskelsteifheit zu lindern. Viele Betroffene berichten, dass sie sich nach den Behandlungen entspannter und beweglicher fühlen.

Welche chinesischen Kräuter werden bei MS eingesetzt?

In der TCM kommen verschiedene Kräuter zum Einsatz, je nachdem, welche Beschwerden im Vordergrund stehen. Häufig werden Kräuter verwendet, die das Yin und Yang stärken, das Immunsystem unterstützen und Entzündungen beruhigen. Die genaue Mischung wird immer individuell zusammengestellt.

Wie läuft eine TCM-Diagnose bei MS ab?

Bei einer TCM-Diagnose werden Puls und Zunge genau angeschaut. So erkennt man, wo im Körper das Gleichgewicht gestört ist. Auch Fragen zu Schlaf, Verdauung oder Stimmung helfen, ein genaues Bild zu bekommen. Daraus entsteht ein persönlicher Therapieplan.

Ist TCM eine Ergänzung oder ein Ersatz zur westlichen Medizin?

TCM wird oft als Ergänzung zur westlichen Medizin eingesetzt. Es ist wichtig, weiterhin die schulmedizinischen Kontrollen wahrzunehmen. Die Zusammenarbeit zwischen beiden Richtungen kann viele Vorteile bringen und die Lebensqualität verbessern.

Welche Rolle spielen Bewegung und Ernährung bei MS in der TCM?

Bewegung wie Qi-Gong oder leichte Spaziergänge sind wichtig, um das Qi im Fluss zu halten. Auch die Ernährung spielt eine grosse Rolle: Frische, gekochte Speisen und wenig Zucker oder Milchprodukte werden oft empfohlen. So kann man den Körper zusätzlich unterstützen.

Kann TCM auch bei chronischem Verlauf oder akuten Schüben helfen?

Ja, TCM kann sowohl in ruhigen Phasen als auch bei akuten Schüben unterstützen. In chronischen Fällen werden meist stärkende und nährende Mittel genutzt. Bei akuten Beschwerden liegt der Fokus auf beruhigenden und kühlenden Kräutern sowie speziellen Akupunkturpunkten. Die Behandlung wird immer individuell angepasst.

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